Heidelberg: Stadtnotizen 07.09.2020

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„Genial regional“: Die gemeinsame Vermarktung von Produkten aus Heidelberg und der Region startet – Ziel: mehr Frische und kurze Transportwege, Tierwohl und Nachhaltigkeit

Die gemeinsame Vermarktung von nachhaltig erzeugten Produkten aus Heidelberg und der Region kann starten: Rund 20 Akteure aus Landwirtschaft, Garten- und Weinbau, Lebensmittelhandwerk und Lebensmittelhandel haben dazu eine gemeinsame Organisation gegründet, die „GeReMO Heidelberg Rhein-Neckar GmbH“. GeReMO steht dabei für „Genial Regional Marketing Organisation“ – ein Hinweis darauf, dass die Gesellschaft vor allem das neue Markenprogramm „genial regional“ führen soll. Die Motivation: Nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Frische und kurze Transportwege, Tierwohl und Nachhaltigkeit und wollen das sofort am Produkt erkennen. Auch die Akteure entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln haben erkannt, dass sie enger zusammenarbeiten müssen, um sich zu behaupten.

„Viel Eigeninitiative und Engagement der Erzeugerinnen und Erzeuger“

Zum Pressetermin zur Gründung der GmbH am Freitag, 4. September 2020, beim Weingut Clauer in Heidelberg-Rohrbach sagte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Es ist etwas Besonderes, in einer Region zu leben, in der es Lebensmittel frisch vom Feld gibt. Ich finde es bemerkenswert, dass die Akteure mit so viel Eigeninitiative und Engagement vorangehen, um das Label ,genial regional‘ aufzubauen.“

Die Gesellschafter bieten ein breites Sortiment an landwirtschaftlichen Produkten an: von Obst und Gemüse über Honig und Wein bis hin zu Fleisch und Getreide. Auch ein Restaurant, die Alte Dorfmühle Auerbach, zählt zu den Gründungsgesellschaftern. „Toll, dass so unterschiedliche Betriebe am gleichen Strang ziehen“, betonte Jörg Clauer, der die Interims-Geschäftsführung der GmbH übernommen hat, und fügte an: „Wir sind aber noch offen für viele weitere. Schließen Sie sich uns an; zusammen sind wir stärker!“

Partner, Unterstützer und potenzielle Abnehmer können sich beim Umweltamt der Stadt Heidelberg melden unter der E-Mail-Adresse umweltamt@heidelberg.de sowie unter Telefon 06221 58-18000.

Die GeReMO-Akteure kommen alle aus den Regionen Heidelberg und Rhein-Neckar sowie den angrenzenden Naturräumen Bergstraße, Kraichgau und Odenwald. Die Organisation unterstützt die Mitglieds- und Partnerbetriebe dabei, hochwertige Produkte nach umwelt- und klimafreundlichen Kriterien in der Region herzustellen und zu angemessenen Preisen auf kurzen Wegen in der Region gemeinsam zu vermarkten.

Betriebe leisten einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz

Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind diese Qualitätsmerkmale ab sofort gut erkennbar: Die nach den Kriterien der Gemeinschaft hergestellten Produkte werden mit dem Herkunfts- und Qualitätszeichen „genial regional“ gekennzeichnet. Dieses garantiert „echt“ regionale Produkte, die in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Gebiet erzeugt und verarbeitet wurden, von Betrieben, die sozialgerecht wirtschaften und einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten.

Das Umweltamt der Stadt Heidelberg hat die Initiative, die auf die ganze Region abzielt, auf den Weg gebracht: „Nach dem Motto ,Aus der Region – in die Region‘ möchten wir es Bürgerinnen und Bürgern aber auch Gästen ermöglichen, hochwertige regionale Lebensmittel einzukaufen und somit zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beizutragen. Gleichzeitig möchten wir unsere Landwirte, Gärtner und Winzer stärken. Sie setzen sich auf vielfältige Weise für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. Und wir wollen unsere Kulturlandschaft schützen“, sagt Sabine Lachenicht, Leiterin des Umweltamtes.

Stadt beabsichtigt, erweiterte 
Außenbewirtschaftung bis März 2021 zu verlängern – Gemeinderat entscheidet über Verlängerung / Heizpilze und -strahler bleiben weiterhin untersagt

Die Stadtverwaltung wird dem Gemeinderat vorschlagen, dass die Heidelberger Gaststätten ihre erweiterten Flächen für die Außenbewirtschaftung bis zum 31. März 2021 weiter nutzen können. Eine erneute Antragstellung durch die Gastronomen wäre nicht erforderlich. Die Regelung, die auf Initiative von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner im Rahmen der neuen Angebotskultur der Stadt zustande kam, ist derzeit noch bis Ende dieses Jahres befristet. Die Entscheidung über die Verlängerung trifft der Gemeinderat im letzten Quartal des laufenden Jahres.

Seit Mai 2020 haben ca. 100 Gastronomen im Rahmen der Wirtschaftsoffensive zur Abmilderung der Corona-Folgen einen Außenbereich einrichten oder erweitern können. Weiter haben Stadt und Gemeinderat im Juni beschlossen, für 2020 keine Gebühren für Tische und Stühle im öffentlichen Raum zu verlangen.

Eine Sondergenehmigung für Heizpilze oder Heizstrahler in den Wintermonaten ist nicht vorgesehen. Sie sind in Heidelberg auch bisher im öffentlichen Raum nicht gestattet. Bürgermeister Wolfgang Erichson sagt dazu: „Wir wollen die Coronavirus-Pandemie wie auch die Klimakrise gleichrangig bei allen wirtschaftsfördernden Maßnahmen in Heidelberg berücksichtigen. Heizpilze sind seit vielen Jahren in Heidelberg im öffentlichen Raum nicht gestattet und sollen trotz Corona keine Renaissance erleben. Deren ökologische Bilanz ist für Heidelberg als Stadt, die sich tatkräftig für den Umwelt- und Klimaschutz engagiert, nicht vertretbar. Es kann nicht sein, dass der Klimaschutz der Verlierer in der Corona-Krise wird.“

Heizpilze: Schadstoffausstoß eines Kleinwagens

Heizpilze gelten als Energiefresser. Nach Berechnungen des städtischen Umweltamts kommt bei sechs Stunden Nutzung ein elektrisches Gerät auf 18 Kilowattstunden, ein gasbetriebenes sogar auf 72 Kilowattstunden pro Tag – etwa so viel, als würden 24 Fernseher rund um die Uhr laufen. Ein gasbetriebener Heizpilz würde zudem täglich etwa 17 Kilogramm CO2 ausstoßen – mehr als ein Kleinwagen auf 100 Kilometern. Bei den rund 100 Betrieben, die von einer Sonderregelung Gebrauch gemacht haben, kämen dabei in kurzer Zeit mehrere Tonnen CO2 zusammen. „Wir wollen auch zukünftig nicht die Straße heizen, sondern die Gastronomen durch andere Maßnahmen tatkräftig unterstützen“, so Bürgermeister Erichson.

Alternativen zum Schutz vor Kälte stellen nicht nur Kissen, Decken und Heißgetränke dar, sondern auch Paravents oder Planen. Diese können Wind und Witterung von Gästen fernhalten. Falls Gastronomen Paravents oder Planen auf den erweiterten Außenbewirtschaftungsflächen nutzen möchten, ist dies im Einzelfall mit dem Bürger- und Ordnungsamt abzustimmen.


Kreativwirtschaft: Dritte Folge des neuen Podcasts „Spillover“ präsentiert Kathrin Christians

Wie gedeihen Kreativität, Kunst und Innovation? Wo holen sich Künstlerinnen und Kreative Inspiration? Im neuen Podcast „Spillover“ der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg berichten Kreative aus Heidelberg in vierzigminütigen Podcast-Interviews über das, was sie in ihrer Arbeit antreibt. Sie erklären, wie durch kreative und künstlerische Leistungen Übertragungseffekte auf andere Wirtschaftsbranchen oder gesellschaftliche Bereiche entstehen. Am Mittwoch, 9. September 2020, geht die nächste Folge des Podcasts auf den Plattformen Spotify und Apple Podcasts online. Zu Gast ist die international renommierte Musikerin und Ladeninhaberin Kathrin Christians.

Kathrin Christians weiß musikalisches Talent mit unternehmerischen Fähigkeiten zu verbinden. Diese Stärke beweist die 36-Jährige nicht nur als Inhaberin des Ladengeschäfts „Heimatz – Schönes aus der Region“ in der Heidelberger Altstadt, sondern ebenso als Querflötistin. Als Solokünstlerin gibt sie Konzerte auf den größten Festivalbühnen Europas, beim MDR Musiksommer, dem Lucerne Festival oder dem Musikfestival Palermo Classica. 2015 erlitt Kathrin Christians einen Schlaganfall, der sie halbseitig lähmte. 2018 wurde sie als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ mit dem Opus Klassik-Preis, dem Nachfolger des „Echo“, ausgezeichnet. Kathrin Christians lebt und produziert in Heidelberg und inspiriert Menschen mit ihrer Musik weit darüber hinaus. Im Podcast-Interview erzählt Kathrin Christians ihre Geschichte und verrät, wie Spillover-Effekte auch in den Begegnungen mit anderen entstehen.

Der Podcast „SPILLOVER – aus kreativen Ideen wird Zukunft gemacht“ porträtiert in den monatlich erscheinenden Folgen Kreative und Künstler „made in Heidelberg“ mit überschwappenden Ideen auf andere Branchen und Bereiche. Die ersten beiden Folgen mit Kreativdirektor Wolfram Glatz und Start-up-Gründerin Barbara Stegmann sind bereits auf den Plattformen Spotify und Apple Podcasts online. Auf dem YouTube-Kanal der Stadt Heidelberg stehen alle Folgen ebenfalls zum Anhören bereit: www.youtube.com/user/StadtHeidelberg.

Der kostenlose Audio-Podcast der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg wird in Kooperation mit dem jungen Heidelberger Start-up Bildbrauerei produziert. Die Gespräche werden von Moderatorin Susan Weckauf geführt, die langjährige Erfahrung bei Radio Regenbogen sammelte.


Geführter Spaziergang über den Bergfriedhof

Zu einem geführten Spaziergang über den Bergfriedhof lädt das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg am Dienstag, 15. September 2020, um 16 Uhr ein. Treffpunkt für den etwa eineinhalb- bis zweistündigen Rundgang ist das Krematorium, Steigerweg 20. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es wird um Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften gebeten, eine Mund-Nasen-Bedeckung ist bereitzuhalten.

Der Bergfriedhof entstand 1844 in einem ehemaligen Weinberggelände vor den Toren der Stadt als „anmutige Ruhestätte im Landschaftsgarten“. Wolfgang Becker, Mitarbeiter des Regiebetriebs Friedhöfe, führt regelmäßig über den Friedhof, der zu den schönsten Begräbnisstätten Deutschlands zählt. Der Spaziergang findet nur bei gutem Wetter statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Ausführliche Informationen zu den Heidelberger Friedhöfen gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/friedhof.


Neue Hebelstraßenbrücke nimmt Gestalt an – Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck informiert sich bei Sommertour über finale Phase der Bauarbeiten

Die Bauarbeiten an der Hebelstraßenbrücke gehen in den Endspurt. Der Verkehr soll ab März 2021 wieder über die wichtige Verbindungsachse rollen. Derzeit laufen die letzten Arbeiten an der Brücke selbst. Das Geländer und der Berührschutz für Bahn-Oberleitungen werden angebracht. Im Juli 2019 wurde die baufällige Brücke, die über die Bahngleise führt, abgerissen. Seitdem arbeiten die Stadt Heidelberg und beteiligte Baufirmen mit Hochdruck an dem Neubau. Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck besuchte am Donnerstag, 3. September 2020, die Baustelle und machte sich ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten.

„Brücken sind die Königsdisziplin der Ingenieurbauwerke. Umso mehr sind wir stolz, dass wir den Neubau der Hebelstraßenbrücke bisher reibungslos und im Zeitplan entwickeln konnten. Dabei konnten wir weiteres Know-how gewinnen, das wir künftig benötigen. Die neue Hebelstraßenbrücke bildet den Startpunkt einer ganzen Reihe von Bauarbeiten an unseren Brücken“, sagte Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck. Denn: Viele Heidelberger Brücken erreichen mittelfristig die maximale Lebensdauer von 70 Jahren und müssen saniert oder erneuert werden. In den nächsten 40 Jahren bedeutet das einen erheblichen finanziellen Aufwand. Ziel ist daher, durch rechtzeitige Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen die maximale Lebensdauer einer Brücke zu erreichen und ein Maximum an Fördermitteln zu erhalten.

Konstruktion aus Stahl sichert hohe Nutzungsdauer

Beim Neubau der Hebelstraßenbrücke wurden sowohl der Mittelpfeiler als auch die Widerlager an beiden Brückenseiten neu gefertigt. Diese bilden den Unterbau, auf den im Anschluss die neue Brückenplatte gelegt wurde. Diese besteht aus Stahlbeton mit darunterliegenden luftdicht verschweißten Hohlkästen aus Stahl. Die Stahl-Verbund-Konstruktion wurde gewählt, da sie die Brücke langlebiger und damit sicherer macht. Die Stadt kalkuliert hier mit einer Nutzungsdauer von etwa 100 Jahren. Die Stahl-Konstruktion schließt eine Betonplatte ab, die den späteren Untergrund für die Fahrbahn bildet. Das Bauwerk ist unterhaltungsfreundlich geplant: Alle tragenden Teile sind frei zugänglich und mit Steighilfen zu erreichen.

Zwei neue Radfahrstreifen mit je zwei Metern Breite werden gebaut

Die neue Brücke wird circa drei Meter länger und einen Meter breiter als die alte sein und hat damit eine Gesamtlänge von 50 Metern sowie 18 Meter Nutzbreite zwischen den Geländern. Künftig führen zwei Fahrspuren in Richtung Westen und eine in Richtung Osten. Daneben entstehen zwei Radfahrstreifen auf Fahrbahnniveau mit je zwei Metern Breite sowie komfortable Gehwege mit 2,50 Metern Breite. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt durch die Stadt Heidelberg als Straßenbaulastträger unter Kostenbeteiligung der Deutschen Bahn. Die Maßnahmengenehmigung für das Projekt liegt bei 12,1 Millionen Euro. Die voraussichtliche Kostenbeteiligung der Deutschen Bahn nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz beträgt derzeit rund 4 Millionen Euro. Weiterhin sind Zuschüsse in Höhe von 2,4 Millionen Euro nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beantragt.

Während der Bauzeit wird der Verkehr über die Montpellierbrücke umgeleitet. Als weitere Querungen der Bahnanlagen stehen die Bürgerstraßenbrücke sowie die Geh- und Radwegbrücke im Zuge der Liebermannstraße (Verbindung in Richtung Bahnstadt) zur Verfügung. Damit ist der Schulcampus Mitte für die Schülerinnen und Schüler zu Fuß und mit dem Rad weiterhin gut erreichbar. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH bietet zudem seit Ende April 2019 an Schultagen morgens eine Verstärkerfahrt von Kirchheim zum Schulcampus Mitte an.

Hintergrund

Die 1952 errichtete Hebelstraßenbrücke ist eine von insgesamt elf Brücken, deren Baulast im Zuge der Privatisierung der Bahn im Jahr 1994 von der Deutschen Bahn auf die Stadt Heidelberg überging. Die meisten dieser Brücken befanden sich bereits damals in einem schlechten Zustand, so auch die Hebelstraßenbrücke. 2010 musste die zulässige Fahrzeuglast auf 30 Tonnen beschränkt und die Fahrbahn von vier auf zwei Fahrstreifen verringert werden. Im Frühjahr 2016 wurde die Fahrzeuglast auf zwölf Tonnen reduziert, im Dezember 2017 auf 3,5 Tonnen. Anfang 2019 wurde die Brücke für den Autoverkehr komplett gesperrt.

Mittelfristig sind weitere Arbeiten an Heidelberger Brücken geplant: die Sanierung der Montpellierbrücke sowie der Neubau der Ziegelhäuser Brücke sollen folgen. Zu welchem Zeitpunkt steht aufgrund der aktuellen städtischen Haushaltslage bisher noch nicht fest.


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