Erlenbach: Die weiße Frau von Burg Berwartstein – Nächtlicher Spuk in pfälzischen Gemäuern

Erlenbach bei Dahn – Hoch über Erlenbach im Dahner Felsenland steht Burg Berwartstein. Sie gehört neben dem Trifels zu den beliebtesten und meistbesuchten Pfälzer Burgen. Im 12. Jahrhundert als Reichsburg erbaut, wurde sie 1152 von Kaiser Barbarossa dem Bischof von Speyer als Lehen überlassen.

Wer dort die Nacht verbringt, begegnet möglicherweise einer weißen Frau inklusive gruseliger Geschichte: Im Mittelalter soll die Burg bei einem Raubritterzug von Feinden eingenommen worden sein. Dabei fielen der Ritter und alle seine Gefolgsmänner im Kampf, nur die Burgfrau, die sich beim Eindringen der Feinde mit ihrem Säugling versteckt hatte, überlebte. Als die Raubritter im Siegesrausch die Burg in Flammen steckten, wollte sie sich lieber dem Tod als dem rauen Kriegsvolk ausliefern. So stürzte sie sich mit ihrem Kind ins Flammenmeer, das sie augenblicklich verschlang.

Manche Schauergeschichten erzählt davon, dass die Burgfrau bis heute auf der Burg umhergeistert, vor allem in den unterirdischen Felsengängen. Andere Geschichten berichten darüber, dass sie sich nur einmal im Jahr zeigt. Dann rollt zur Nachtzeit ein Wagen durch das Dorf, aus dem am Burgberg die Frau mit ihrem Kind steigt. Sie blickt mit Wehmut auf die Verwüstung und stürzt sich mit ihrem Säugling erneut den Felsen hinab.

Giftprobe, Geständnisse und Gaukler

Bei einer Führung durch Burg Berwartstein geht es auch zum Rittersaal. Bereits unter Kaiser Barbarossa hat es diesen Saal gegeben und damit gehört er zu den wenigen im Original erhaltenen Teilen der Burg. Ebenso erhalten blieben die urige Burgküche und der Brunnen. Er wurde einst von Hand in den Fels gehauen und reicht über 100 Meter in die Tiefe, um in Belagerungszeiten ausreichend Wasser zu haben. Ein Stockwerk höher sind neben Rüstungen und Waffen die Foltergeräte ausgestellt, mit denen einst Geständnisse erzwungen wurden.

Bei einem Rittermahl werden die Gäste in dem mit Fackeln beleuchteten historischen Gemäuer in eine längst vergangene Zeit entführt. Mägde und Knechte servieren auf der Terrasse den Rittertrunk und im Rittersaal warten die Verkündung der Tischregularien, Giftproben und Gaukler, die mit ihren mittelalterlichen Instrumenten das Mahl begleiten.


Weitere Informationen unter www.gastlandschaften.de/pfalz.