Rhein-Neckar-Region: Nach dem Filmfestival ist vor dem Filmfestival

Ein Kommentar von Hannes Blank

Heidelberg – Der Oktober ist für Filmfans in der Rhein-Neckar-Region der Zeitraum zwischen dem Ende des „Festival des Deutschen Films“ und dem Beginn des „Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg“. Wer ausgesuchte Filmperlen mit persönlichen Kontakt zu den Filmemachern suchte, war auf diesen beiden Festivals bisher sehr gut bedient. Dieses Jahr ist es anders, nicht nur wegen Corona.

Das „Festival des Deutschen Films“ improvisierte im Sommer ein Open Air Kino-Event am bewährten Platz auf der Ludwigshafener Parkinsel. Leider beschnitt es sich selbst in seiner Qualität, indem es die fremdsprachigen Filme in der deutschen Synchronfassung zeigte – eigentlich ein absolutes No-Go für jedes halbwegs professionell ausgerichtetes Filmfestival. Selbst in so durch und durch französischen Filmen wie „La belle epoque“ und sogar in einer Verfilmung des Victor Hugo-Stoffs „Les Miserables“ wurde deutsch (über-)gesprochen. Aber immerhin brachte man auch einige sehenswerte deutschsprachige Werke – wie es der unveränderte Veranstaltungstitel verspricht – auf die große Leinwand.

Das „Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg“ steht ebenfalls kurz davor, in einer anderen Weise präsentiert zu werden. Mit einer Pandemie hat das nur am Rande zu tun. Schon Ende letzten Jahres löste sich die kleine Schwester „Festival des Deutschen Films“ vom älteren Bruder „Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg“. Während der langjährige Festivalchef Michael Kötz auf der Parkinsel bleibt, bekam das November-Festival ein neues Organisations-Team, und auch ein komplett neues Design.

Die gute Nachricht zum „Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg“ ist bereits verkündet: Es wird tatsächlich physisch-real in Kinos in Mannheim und Heidelberg stattfinden. Dies folgt der Richtung, die schon in der Pressekonferenz am 16. Januar 2020 vorgeben wurde: Man wolle wieder verstärkt in die Kinos, hatte im Januar der neue Festivalchef Sascha Keilholz gesagt. Das bekannte Festivalzelt, das in Heidelberg viele Standorte erlebte und 2019 auf dem Heidelberger Messplatz errichtet wurde, ist nun Geschichte.

Ein nicht unerheblicher Teil der Filme (alle fremdsprachigen Werke natürlich in OmU, Originalfassung mit Untertiteln) in Heidelberg zeigt der „Luxor Filmpalast“. Es ist ebenso ungewöhnlich wie erfrischend, dass ein großes Multiplex-Blockbusterkino sich an Filmfestivalgeschehen beteiligt. Der große Filmpalast am Heidelberger Hauptbahnhof hat unlängst übrigens – außerhalb des Festivalkontexts – angefangen, ein kleines OmU-Programm aufzulegen.

Die Programmhefte für das „Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg“ liegen in der Metropolregion aus, der Vorhang kann am 12. November steigen.


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