Ludwigshafen: Eulen wollen im Geisterspiel für die Fans kämpfen

Ludwigshafen – Am Donnerstag (29.10.2020, 19 Uhr) gastiert der TSV Hannover-Burgdorf mit dem früheren Friesenheimer Evgeni Pevnov am Kreis bei den Eulen Ludwigshafen. Der 31-Jährige spielte von 2008 bis 2011 bei der TSG.

Thomas Hörath (Zirndorf) und Timo Hofmann (Bamberg) leiten die Partie am 6. Spieltag der Handball-Bundesliga-Saison 2020/21 in der Friedrich-Ebert-Halle. Zuschauer sind – im Gegensatz zu den ersten beiden Heimspielen der Eulen in dieser Runde – nicht zugelassen. Eine Konsequenz aus den stetig steigenden Zahlen Corona-Infizierter auch in Ludwigshafen. So stellten die zuständigen Behörden am Montag die Signale auf Rot. Geisterspiele – eine Erfahrung, die die Eulen bisher nur in der Vorbereitung machten. „Die leere Halle – eine neue Herausforderung“, weiß Trainer Ben Matschke. Seine Mannschaft will es trotz der unschönen Umstände wissen! „Ich will das nicht zum Thema machen“, betont Matschke und möchte das Fehlen der Fans nicht weiter kommentieren, die Bedingungen gelte es zu akzeptieren und anzunehmen. Darauf hat Matschke seine Jungs eingestimmt: „Wir müssen in unserer Halle einfach lauter sein als Hannover.“ Die Niedersachsen, weiter von Carlos Ortega trainiert, haben 5:5 Punkte auf dem Konto, die Eulen haben nach dem Sieg in Balingen 2:8. Sky überträgt das Spiel live, auf dem Facebook-Kanal der Eulen versorgt Karsten Knäuper wie immer die Fans via Liveticker.

Erfolgsgarant Škof

„Škof hatte großen Anteil am Sieg, er hat sehr stark gehalten“, lobte Trainer Ben Matschke nach dem 27:26 (13:14)-Sieg bei HBW Balingen-Weilstetten. Nach 37 Minuten hatte Gorazd Škof Martin Tomovski im Tor abgelöst. HBW führte 19:17, Sekunden später 20:17. Dann aber wurde Škof zum Mann des Abends, parierte sechs Würfe mit tollen Paraden und verleitete Vladan Lipovina und Kollegen zu etlichen Fehlwürfen. Acht Sekunden vor Schluss traf Jannek Klein zum 27:26 – der erste Sieg der Saison! Die ersten zwei Pluspunkte waren eingetütet. Von solch einem Erfolgserlebnis hat Jannek Klein durchaus schon mal geträumt, gestand der 21-Jährige strahlend.

Durak fraglich

Zu einem Erfolgsfaktor wurde in Balingen speziell in der Schlussphase auch der Kapitän: Gunnar Dietrich traf zweimal und setzte Christian Klimek mit zwei wunderbaren Anspielen in Szene, die der Kreisläufer zu zwei Treffern nutzte. Klimek traf mit Wucht und Präzision. Wieder einsatzbereit ist Jonathan Scholz. Der Linksaußen wird gegen die Recken sein Saisondebüt geben. Der Vize-Kapitän sah in Jan Remmlinger (4) und Philipp Grimm (2/2) vor Wochenfrist einmal mehr funktionstüchtige Vertreter. Auch im 5:1 bewies Remmlinger Qualität. Auch Pascal Durak ist wieder voll im Training, erlitt im Training am Dienstag aber eine Fußverletzung – sein Einsatz erscheint sehr fraglich. Durak wurde in Balingen von Daniel Wernig (6/3) ausgezeichnet vertreten. „Er hat das super gemacht, er hilft uns mit seiner Klasse und seiner Erfahrung“, sagt Alexander Falk, der normalerweise mit Durak das Rechtsaußen-Gespann bildet, über den Stellvertreter. Er musste zuletzt gleich zwei Mann ersetzen!

Mappes – Denker und Lenker

„Ein Gegner mit einem sehr guten Trainer. Carlos Ortega macht da einen sehr guten Job“, attestiert Eulen-Coach Matschke dem Kollegen aus Hannover. „Er hat eine erfahrene erste Sieben“, weiß Matschke, der mit einem „guten Gefühl“ in die Partie geht. „Wir wollen ein gutes Spiel machen. Wir haben gegen jeden Gegner eine Chance, wenn wir ans Limit kommen“, betont Matschke. Reinbeißen ins Spiel, technische Fehler vermeiden, gute Torhüterleistungen haben – eine Rezeptur für Dominik Mappes und Kollegen. „Der erste Sieg war sehr wichtig für uns. Das Spiel lebte vom Kampf und vom Willen. Wir haben gezeigt, wo unsere Stärken liegen“, sagt Mappes beim Blick zurück auf den Erfolg von Balingen. Dass keine Fans in der Halle sein dürfen, darf kein Thema sein, sagt auch der Regisseur: „Natürlich sind wir mit unseren Fans stärker. Jeder weiß, dass die Eulen-Fans uns schon zu unseren Siegen getragen haben. Aber am Donnerstag müssen wir so klarkommen. Wir freuen uns auf ein gutes Spiel gegen einen guten Gegner.“ Dominik Mappes fällt bei den Eulen in der Spielsteuerung eine Schlüsselrolle zu. Der kreative Ansager hat Biss und Hunger auf Erfolg. „Mir geht es in erster Linie um den Erfolg der Mannschaft. Ich habe eine neue Rolle, mehr das Spiel zu lenken, nicht unbedingt die Tore zu machen“, sagt der 25-Jährige, räumt aber ein, natürlich auch selbst gerne wieder öfter treffen zu wollen: „Ich bin bisher nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung. Da ist auch Geduld gefragt, auch wenn es schwerfällt. Aber ich spüre das Vertrauen des Trainers und habe das Vertrauen der Mitspieler.“ Vielleicht läuft es ja schon am Donnerstag so rund, wie sich das die Nummer 25 der Eulen wünscht.


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