Heidelberg: Stadtnotizen 29.10.2020

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Leiterin des Amts für Chancengleichheit und Gleichstellungsbeauftragte Dörthe Domzig in den Ruhestand verabschiede – Nachfolger sind Danijel Cubelic und Dr. Marie-Luise Löffler

Die langjährige Leiterin des Amtes für Chancengleichheit und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Heidelberg hat ihren Ruhestand angetreten. Dörthe Domzig ist am 1. Oktober 2020 aus dem Dienst der Stadtverwaltung ausgetreten. Sie war seit 1992 Leiterin des Amtes für Frauenfragen/Frauenamt und Gleichstellungsbeauftragte, seit 2007 Leiterin des Amtes für Chancengleichheit. 28 Jahre und sechs Monate lang setzte sie sich für die wechselseitige Anerkennung der Rechte anderer in der vielfältigen Stadt Heidelberg ein. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Bürgermeister Wolfgang Erichson verabschiedeten Dörthe Domzig am Mittwoch, 28. Oktober 2020, offiziell im Heidelberger Rathaus.

OB Würzner „Erfrischend undogmatisch für Menschenrechte eingetreten“

„Durch Ihren unermüdlichen Einsatz ist die Stadt Heidelberg zu einer Vorreiterin und Impulsgeberin für einen inklusiven Umgang mit sozialer Diversität auf lokaler Ebene geworden“, betonte Prof. Würzner. „Sie sind engagiert, offen, vorurteilsfrei und erfrischend undogmatisch – wesentliche Merkmale, die für Ihr Amt entscheidend sind. In den 90er Jahren vermittelten Sie die Arbeit des neu eingerichteten Frauenamtes, das später Amt für Gleichstellung von Frau und Mann genannt wurde, und leiteten seit 2007 das Amt für Chancengleichheit. Vieles was wir heute als selbstverständlich betrachten, war damals eine kleine Revolution. Sie haben großartige Erfolge zu verzeichnen. Vielen Dank für Ihre Arbeit!“. Mit zahlreichen Projekten habe Dörthe Domzig sich für ein modernes weltoffenes Heidelberg eingesetzt. Sie habe die Stadt Heidelberg in unterschiedlichen Funktionen landes-, bundes- und europaweit dafür bekannt gemacht, dass sie für Grundwerte einsteht. 2007 ist Heidelberg als erste Stadt Baden-Württembergs der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene beigetreten, 2014 der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus. 2020 folgte der Beitritt zum Rainbow City Network.

„Wer im Alltag keinen Respekt füreinander aufbringt, der macht es auch nicht im politischen Raum. Mein Bestreben war es immer, dass alle Heidelbergerinnen und Heidelberger lokale Demokratie als Erfolgskonzept für eine inklusive Praxis erleben können“, sagte Dörthe Domzig. „Während meiner langjährigen Arbeit bei der Stadt durfte ich unzählige Menschen kennenlernen. Viele haben mich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement beeindruckt. Die Stadt profitiert von der Vielfalt der Bevölkerung. Alle Menschen, ganz gleich welchen Geschlechts, welcher sexuellen Identität, Hautfarbe, ethnischen oder sozialen Herkunft, welcher Religion, welchen Alters oder mit welchen Behinderungen, müssen die gleichen Rechte und Chancen genießen. Wertekonflikte müssen in einem konsensorientierten, rationalen Diskurs geklärt werden, der über Gemeinschaften hinausreicht. Dafür habe ich mich jahrelang eingesetzt und ich bin sicher, dass die Stadt weiterhin ihr Bestes dafür tun wird.“

Nach der Verabschiedung von Dörthe Domzig führte Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner ihren Nachfolger Danijel Cubelic feierlich in das Amt ein: „Während Ihrer dreijährigen Tätigkeit für die Stadt konnten Sie uns als Fachbereichsleiter von Ihren Kenntnissen überzeugen. Sie treten in große Fußstapfen, aber wir sind zuversichtlich, dass Sie das Amt mit Bravour leiten werden. Zuletzt koordinierten Sie erfolgreich die Aufnahme ins Rainbow City Network.“

Dörthe Domzig war neben der Amtsleitung auch Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Diese Funktion wird künftig Dr. Marie-Luise Löffler übernehmen. Seit 2020 war sie bei diesem Thema bereits die Stellvertreterin von Dörthe Domzig. Dr. Marie-Luise Löffler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und arbeitet seit Januar 2017 für die Stadt Heidelberg. Im Bereich Geschlechtergerechtigkeit und Frauenperspektive kümmerte sie sich um die Schwerpunktthemen Gewalt und Prostitution.

Dörthe Domzig

Dörthe Domzig ist 1955 in Niedersachen geboren, studierte Soziologie und Politikwissenschaften in Marburg und Frankfurt. Am 1. April 1992 erfolgte ihr Eintritt bei der Stadt Heidelberg. Sie war Mitglied der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Landes Baden- Württemberg, dem Ausschuss für Frauen- und Gleichstellungsangelegenheiten des Deutschen Städtetages, der Kommission der Frauenbeauftragten, Mitglied der Kommission Frauen in der Stadt des Deutschen Städtetages und arbeitete beim Second Round Tabel of German Women Planers on Gendersensitive and Sustainable Development (Urban 21) mit. 1997 führte sie eine Vorstudie zur Bedeutung der kommunalen Verwaltungsreform für eine institutionalisierte Frauenpolitik („Frauen in der kommunalen Verwaltungsreform“), gefördert durch das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg, durch. Von 2008 bis 2012 war sie mit fünf weiteren Kolleginnen und Kollegen Bundessprecherin in der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG). Weitere Mitgliedschaften betrafen die Landesarbeitsgemeinschaft kommunale Antidiskriminierungsarbeit Baden-Württemberg, den KGSt – Innovationszirkels „Chancengleichheit und Vielfalt“, den Arbeitskreis der Integrationsbeauftragten im Städtetag Baden-Württemberg, das Bundesweites Diversity-Netzwerke der kommunal- und Landesverwaltungen „Vielfalt fördern und stärken – Diskriminierung bekämpfen“ sowie das Beraterinnenpool der Bundesarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zur Verbreitung der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene.

Danijel Cubelic

Der neue Amtsleiter Danijel Cubelic ist Religionswissenschaftler und studierte unter anderem in Heidelberg, Damaskus, Aleppo und Kairo. Nach Tätigkeiten an den Universitäten Bochum und Heidelberg arbeitete er seit 2017 als Fachbereichsleiter beim Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, wo er unter anderem die Aufnahme Heidelbergs ins Rainbow City Network koordinierte. 2020 wurde er zum Vize-Präsidenten der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus gewählt.

Dr. Marie-Luise Löffler

Die neue Gleichstellungsbeauftragte, Marie-Luise Löffler, ist eine promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie begann im Januar 2017 bei der Stadtverwaltung ihre Tätigkeit im Bereich Geschlechtergerechtigkeit/Frauenperspektive unter Dörthe Domzig. Hier war sie vor allem in den Schwerpunktthemen Gewalt und Prostitution tätig. Seit 2020 war sie stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte.

Meilensteine: Chancengleichheit in Heidelberg

  • 1992: Start der Zukunftswerkstätten für Frauen in 14 Stadtteilen und des Stadtteilrahmenplans Emmertsgrund „Frauenalltag als Planungsgrundlage“.
  • 1992: Start der Studie „Das Sicherheitsempfinden von Frauen in ihrer Stadt“; Start des Modellversuchs Frauen-Nachttaxi und Etablierung.
  • 2000: Aufbau eines Gründerinnenzentrums unter dem Dach des Heidelberger Technologiezentrums im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ des Bundes.
  • ab 2001: Etablierung des Heidelberger Interventionsmodells gegen Gewalt in Beziehungen gemeinsam mit der Interventionsstelle für Frauen und Kinder sowie der Interventionsstelle für Täter und Koordinierung der Kooperation aller Beteiligten; bis heute thematische Ausweitung der Arbeit auf alle Formen der Gewalt im privaten und öffentlichen Raum; Einrichtung eines Notrufes für männliche Opfer von Gewalt.
  • 2007: Beitritt zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene; drei Aktionspläne zur Umsetzung mit Beteiligung von Expertinnen, Experten und interessierter Öffentlichkeit zur Umsetzung der Charta.
  • 2011: Das Thema „Integration“ wird innerhalb der Stadtverwaltung fortan nicht mehr im Bereich Ordnungs- beziehungsweise Ausländerrecht beim Bürgeramt koordiniert, sondern unter dem Dach des Amtes für Chancengleichheit.
  • 2014: Beitritt Europäische Städtekoalition gegen Rassismus.
  • 2016: Verabschiedung des ersten kommunalen Diversitäts-Aktionsplans „Offen für Vielfalt und Chancengleichheit – Ansporn für alle“ nach einem mehrmonatigen Beteiligungsprozess von Expertinnen und Experten sowie der Stadtgesellschaft.
  • 2018: Gründung des Antidiskriminierungsnetzwerkes Heidelberg, um Menschen zu unterstützen, die von Diskriminierung betroffen sind.
  • 2020: Beitritt zum Rainbow Cities Network von Städten, die sich der Akzeptanz und Chancengleichheit lesbischer, schwuler, bisexueller, transsexueller, transgeschlechtlicher, intersexueller und queerer Menschen verpflichten.

Erste „schlafende Ampel“ steht in Ziegelhausen – „Dunkel-Dunkel-Ampel“ als Novum im Heidelberger Stadtgebiet

In Heidelberg ist die neue „schlafende Ampel“, auch „Dunkel-Dunkel-Ampel“ genannt, im Stadtteil Ziegelhausen die erste dieser Art im gesamten Stadtgebiet. Sie steht an der Ecke Kleingemünder Straße/Bärenbachtal auf Höhe der ehemaligen Schokoladenfabrik Haaf. Das Besondere: Wie der Name schon sagt, ist die Ampel normalerweise für alle Verkehrsbeteiligten dunkel. Erst wenn eine Fußgängerin oder ein Fußgänger auf den Taster drückt, erscheint das rote Haltesignal für den Fußverkehr, kurz darauf auch für den Straßenverkehr. Erst dann bekommen die Fußgängerinnen und Fußgänger Grün. Die Stadt erneuert schrittweise ältere Ampeln wie die Anlage im Stadtteil Ziegelhausen – in diesem Fall durch ein System, das nur bei Bedarf aktiviert wird.

Der Vorteil ist, dass Fußgängerinnen und Fußgänger die Straße entweder bei dunkler oder bei grüner Ampel die Straße überqueren dürfen, ohne eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Aus Sicherheitsgründen sollte Kindern beigebracht werden, die neuartige Ampel immer zu aktivieren und auf grünes Licht zu warten. Ein dort angebrachtes Schild erklärt, dass die Anlage in Betrieb ist. Sehbehinderte Menschen werden durch die gewohnten hörbaren Signale an die Ampel und bei Grün sicher über die Straße geführt. Die „Dunkel-Dunkel-Ampel“ ist in Heidelberg ein Novum. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass die „schlafende Ampel“ bei allen Verkehrsbeteiligten gut ankommt.


Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg 2020 an Levin Westermann verliehen

Für seinen Lyrikband „bezüglich der schatten“ (Verlag Matthes & Seitz Berlin, 2019) hat Levin Westermann den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg erhalten. Der in Biel beheimatete Schriftsteller nahm die Auszeichnung am 28. Oktober 2020 im Rahmen einer Feierstunde aus den Händen von Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei Heidelberg entgegen.

„Intime Auseinandersetzung mit der Zerstörbarkeit von Leib und Natur“

Die Jury hatte die Entscheidung für Westermann im April dieses Jahres gefällt. In der Jury-Begründung heißt es: „Levin Westermanns Texte leben von suggestiven Bildern, vom Rhythmus der Sprache und der Arbeit am Klang. Zum postapokalyptischen Sound und einer intimen Auseinandersetzung mit Trauer und Verzweiflung angesichts der Zerstörbarkeit des Leibes sowie der Natur gesellen sich Humor und sprachlicher Glanz. Die Gedichte nehmen jedes einzelne Wort ernst und fügen sich zu Zyklen mit einer jeweils eigenen Form. Dabei bewegen sie sich in einem weiten Raum literarischer Tradition.“

Ein Werk mit vielfältigen Resonanzräumen

Laudator Christian Metz würdigte die zahlreichen literarischen Resonanzräume in Westermanns Lyrik und lobte vor allem eine Eigenschaft des in seinen Augen außergewöhnlichen Preisträgers: „Westermann legt höchste Maßstäbe gegenüber dem von ihm Verfassten an. Er fordert von seiner Lyrik nicht weniger als ‚poetische Einsichten‘. Die schreibt man nicht einfach daher. Auf die muss man – auch als Autor – warten können, um dann akribisch an ihr zu arbeiten“, so Christian Metz.

Gegenwartsanalyse im antiken Gewand

Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner lobte Westermanns Band als das Werk eines Solitärs, der mit der literarischen Tradition ebenso vertraut ist wie mit den gegenwärtigen kulturellen Debatten: „Er thematisiert gesellschaftliche Krisen ebenso wie Veränderungen, die das individuelle, persönliche Leben betreffen. Seine Figuren bewegen sich dabei durch einen katastrophisch gestimmten Raum – vorwiegend Landschaften, die im wortwörtlichen wie übertragenen Sinne eisig sind. Man denkt an Beckett und an den Engel der Geschichte. Ein Fuchs geht um, die Vögel verharren lauernd in den Ästen: Endzeitstimmung kurz gesagt. Westermann beschwört sie mit der Wucht eines antiken Dramas – immer aber auch mit einem Hauch des Surrealen und Phantastischen.“

Gerner verwies zudem auf die Besonderheit des Heidelberger Literaturförderpreises: Deutschlandweit einzigartig sei, dass professionelle Literaturkritiker und Studierende als gleichberechtigte Jurymitglieder auf Augenhöhe miteinander diskutierten. In diesem Sinne fördere der Preis nicht nur die Autorinnen und Autoren. Einmal mehr zeige sich die enge Bindung von Stadt und Universität gerade im Bereich der UNESCO-Literaturstadt-Aktivitäten.

Preisträger Levin Westermann sagte in seiner Dankesrede: „Ich freue mich ungemein über den Preis, da er nicht nur eine große Ermutigung für die Zukunft ist, sondern mir in diesen schwierigen Wochen und Monaten auch ganz konkret geholfen hat, wieder zum Schreiben zu finden.“

Hintergrund:

Der Preisträger: Levin Westermann wurde 1980 in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel. Seine Gedichte wurden in Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. 2010 gewann er den Lyrikpreis beim 18. Open Mike. Sein Debütband „unbekannt verzogen“ erschien Ende 2012 bei luxbooks. 2013 hatte er ein Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlins inne. 2014 erhielt er den Orphil-Debütpreis der Stadt Wiesbaden. 2017 erschien bei Matthes & Seitz Berlin sein zweiter Lyrikband 3511 Zwetajewa. Anfang dieses Jahres wählte ihn die Stadt Tübingen als neuen Stadtschreiber aus. Im Juli 2020 ist, erneut bei Matthes & Seitz Berlin, sein Essayband „Ovibus moschatus“ erschienen.

Der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Gattungen Lyrik, Erzählung, Essay und Roman an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben. Deutschlandweit einmalig ist, dass die Jury nicht nur mit professionellen Literaturkritikerinnen und -kritikern, sondern auch mit Studierenden des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg besetzt ist.

Der Jury des Clemens-Brentano-Preises gehören an: Thorsten Dönges (Literarisches Colloquium Berlin), Dr. Christine Lötscher (Literaturkritikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Zürich), Martina Senghas (Hörfunkjournalistin, SWR Mannheim), Dr. Jan Wiele (Feuilleton- und Literaturredakteur der FAZ) sowie die Germanistik-Studierenden der Universität Heidelberg Rebecca Hoppe, Johanna Graziotto und Alina Jacobs.

Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger sind: Gianna Molinari, Philipp Stadelmaier, Jan Snela, Thilo Krause, Saskia Hennig von Lange, Maximilian Probst, Philipp Schönthaler, Alexander Gumz, Wolfgang Herrndorf, Sven Hillenkamp, Andreas Stichmann, Felicia Zeller, Ann Cotten, Clemens Meyer, Stefan Weidner, Anna Katharina Hahn, Raphael Urweider, Andreas Maier, Doron Rabinovici, Sabine Peters, Hendrik Rost, Oswald Egger, Norbert Niemann, Benjamin Korn, Daniel Zahno, Jörg Schieke, Barbara Köhler, Gabriele Kögl und Günter Coufal.

Ergänzend: Infos zum Clemens-Brentano-Preis und zur UNESCO-Literaturstadt Heidelberg unter www.heidelberg.de/kulturamt und www.cityofliterature.heidelberg.de.


Coronavirus: Bund und Länder beschließen umfangreiche Einschränkungen ab 2. November – OB: „Wir werden diese Pandemie bestehen, wenn wir weiter solidarisch, vernünftig und zuversichtlich sind“

Bund und Länder haben sich am Mittwochabend auf eine Reihe neuer Beschränkungen des öffentlichen Lebens geeinigt, die ab Montag, 2. November, bundesweit gelten werden. Dazu gehören Kontaktbeschränkungen, die Schließung von Gastronomiebetrieben, Kulturhäusern und Sportstätten sowie einiger Dienstleistungsbetriebe. Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, werden generell untersagt. Die baden-württembergische Landesregierung hat eine entsprechende Überarbeitung der Corona-Verordnung angekündigt, die zum Montag in Kraft treten wird. Geöffnet bleiben können Schulen, Kindertagesstätten sowie der Groß- und Einzelhandel.

Dazu sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Uns stehen erneut schwierige Wochen mit zahlreichen Einschränkungen bevor. Niemandem von uns fällt das leicht. Wir müssen uns aber bewusst machen: Wir schränken uns ein, um ältere und vorerkrankte Menschen zu schützen. Wir schützen uns aber auch alle selbst – denn wenn unser Gesundheitssystem überlastet ist, dann ist die Versorgung für alle gefährdet. Wir stecken also gemeinsam in dieser Situation. Und nur gemeinsam schaffen wir es auch wieder heraus. Wir haben in Heidelberg eine hilfsbereite und empathische Stadtgesellschaft. Ich bitte alle Heidelbergerinnen und Heidelberger: Lassen Sie uns an diesem Kurs festhalten. Wir werden diese Pandemie bestehen, wenn wir weiter solidarisch, vernünftig und zuversichtlich sind.“

Die neuen Maßnahmen werden nötig, weil sich die Zahl der Corona-Infektionen aktuell etwa alle sieben Tage und die Zahl der Intensivpatienten etwa alle zehn Tage verdoppeln. „Zur Vermeidung einer akuten nationalen Gesundheitsnotlage ist es deshalb nun erforderlich, durch eine erhebliche Reduzierung der Kontakte in der Bevölkerung insgesamt das Infektionsgeschehen aufzuhalten“, heißt es im Beschluss von Bund und Ländern.

„Wir haben es auch weiterhin selbst in der Hand, die Infektionszahlen wieder einzudämmen“, betont Prof. Würzner. Wichtig seien das Befolgen der AHA-Regeln, die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und die Nutzung der Corona Warn-App. „Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die nächste Bewährungsprobe gut bestehen werden. Bitte helfen Sie mit“, appelliert Prof. Würzner.


Coronavirus: Stadtverwaltung bietet Leistungen für Bürger weiter in vollem Umfang an – Angelegenheiten bitte digital, telefonisch, schriftlich oder nach vorheriger Terminvereinbarung erledigen

Die Heidelberger Stadtverwaltung bietet den Bürgerinnen und Bürgern trotz Corona-Pandemie weiterhin alle Dienstleistungen in vollem Umfang an. Alle Bürgerämter und Dienststellen bleiben regulär geöffnet. Zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger sowie der städtischen Mitarbeitenden ist es allerdings erforderlich, persönliche Zusammentreffen zu reduzieren und Warteschlangen zu vermeiden. Die Stadt Heidelberg bittet daher die Bürgerinnen und Bürger, persönliche Besuche und Vorsprachen auf das Notwendigste zu beschränken und vorab einen Termin mit den Ämtern und Dienststellen zu vereinbaren. Wo immer es möglich ist, sollten Angelegenheiten schriftlich, telefonisch oder auf digitalem Weg erledigt oder besprochen werden und Unterlagen nicht persönlich, sondern per Post oder E-Mail eingereicht werden. Bei allen Bürgerämtern in den Stadtteilen ist auch ein direkter Post-Einwurf möglich.

Ein großer Teil der städtischen Dienstleistungen kann bereits über Online-Services in Anspruch genommen werden: Auf der städtischen Internetseite www.heidelberg.de/formulare stehen zahlreiche Formulare und Dienste zur Verfügung. Anträge und Vordrucke können so bequem zu Hause am Computer ausgefüllt und an das zuständige Bürgeramt oder Amt geschickt werden.

In den öffentlichen Gebäuden der Stadt Heidelberg wie beispielsweise dem Rathaus und den Bürgerämtern in den Stadtteilen gelten weiterhin eine Maskenpflicht und die Hygiene- und Abstandsregeln.

Ergänzend: Aktuelle Informationen rund um die Corona-Pandemie in Heidelberg finden Sie im Internet unter www.heidelberg.de/coronavirus.


rnv wird am Freitag, 30. Oktober 2020, erneut bestreikt – kein Betrieb bei der rnv

Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) für Freitag, 30. Oktober, erneut zum Warnstreik aufgerufen.

Am Freitag, 30. Oktober, wird von Betriebsbeginn um 3 Uhr bis zum Betriebsende in der Nacht auf Samstag, 31. Oktober, sowohl der Straßen- und Stadtbahnverkehr als auch der Busverkehr der rnv komplett stillstehen.

Verwaltung und Werkstätten der rnv werden ebenfalls bestreikt. Auch die Mobilitätszentralen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg bleiben streikbedingt am Freitag geschlossen. Die rnv bittet ihre Fahrgäste daher, sich auf einen Tag ohne ÖPNV-Dienstleistung durch die rnv einzustellen. Auch Schülerverkehre, welche die rnv im städtischen Auftrag erbringt, sind hiervon betroffen. Ab Samstag, 17. Oktober, 3 Uhr, wird der Bus- und Bahnverkehr voraussichtlich wieder regulär laufen. Im morgendlichen Frühverkehr kann es am Samstag allerdings noch vereinzelt zu Beeinträchtigungen kommen.

Das Unternehmen weist zudem darauf hin, dass die Fahrtausfälle sowohl in digitalen Fahrplanauskünften als auch in den Aushängen an den Haltestellen in der Kürze der Zeit nicht dargestellt werden können. Grundsätzlich wird das Unternehmen am Streiktag nur sehr eingeschränkt erreichbar sein.


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