Packen die ersten End-Geräten aus: Bürgermeisterin Beate Kimmel und Wolfgang Ernst (Foto: Stadtverwaltung Kaiserslautern)

Kaiserslautern – „Die Digitalisierung der Schulen ist ein Kraftakt, der uns vor ganz besondere Herausforderungen stellt“, so Bürgermeisterin Beate Kimmel.

Generell gehört die Digitalisierung der Bildungseinrichtungen zu den erklärten Zielen der Politik, die Corona-Pandemie habe die Dringlichkeit hinsichtlich einer soliden technischen Ausstattung verstärkt. Der Bund und das Land haben gerade über vier Förderkulissen im Digitalpakt Schulen mit Millionen-Paketen umfangreiche Unterstützung zugesagt.

„Wir sollten deswegen nicht darüber reden, was in der Vergangenheit versäumt wurde, sondern gemeinsam nach vorne blicken und die Digitalisierung in den Schulen schnell Einzug halten lassen“,

so Kimmel. In Kaiserslautern hat sich hierfür ein Projekt-Team aus den Referaten Schulen, Gebäudewirtschaft, Tiefbau und IT der Stadtverwaltung mit der KL –Digital-Gesellschaft, dem K-Net Telekommunikationsunternehmen und dem IT-Unternehmen Demando zusammengeschlossen, um die Aufgabe gemeinsam umzusetzen. Die Betreuung der digitalen Infrastruktur in den Schulen und der regelmäßige Support wird einheitlich in den Händen der Kommunalen Dienstleistungsgesellschaft (KDK GmbH) liegen.

„Ziel ist, dass alle Schulen einen breitbandigen Zugang zum Internet haben und sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden End-Geräten ausgestattet sind“,

erklärt Projektleiter Wolfgang Ernst vom Referat Schulen. Jedes Klassenzimmer soll dann mit WLAN, digitaler Tafel und, wo erforderlich, mit einer Dokumentenkamera ausgestattet sein. Voraussetzung und erster Baustein hierfür ist ein schneller Internetanschluss, der mindestens 30Mbit/s pro Saal ermöglicht.

„Einige Schulen in Kaiserslautern sind bereits sehr gut an das Internet angeschlossen, ein großer Teil an neuen Anbindungen wird zurzeit geplant und anschließend bereit gestellt“,

berichtet Ernst. Diese Anbindungen werden durch Telekommunikationsanbieter und das Referat Tiefbau nach und nach ausgeführt, die Kosten hierfür aus verschiedenen Fördertöpfen getragen.

„Der zweite Baustein ist im Anschluss die Verkabelung innerhalb der Schule, also eine Verbindung zu schaffen, zwischen Internet-Anschlusspunkt und den jeweiligen Endgeräten in den Klassenräumen“,

so Ernst weiter. Hier sind von Referat Gebäudewirtschaft in den Schulen umfangreiche Arbeiten zu leisten, die planungs-, kosten- und zeitintensiv sind.

„Das wird für alle Schulen noch mindestens vier Jahre dauern, wir hoffen, 2024 alle Schulen digitalisiert zu haben“,

gibt Ernst einen Einblick in den Zeitplan des Mammut-Projektes.

Aus diesem Grund ist die Stadt Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit der KL Digital aktuell dabei, Übergangslösungen für die Schulen zu schaffen, an denen noch keine Verkabelung im Haus vorliegt. Hier wird ein System zum Einsatz gebracht, welches als Projekt MOGLI (MObile GLasfaser Infrastruktur) von der KL digital auf der Kaiserslauterer Kerwe bereits erprobt wurde und bei verschiedenen Veranstaltungen erfolgreich zum Einsatz kam.

„Selbstverständlich kann diese schnell aufgebaute Lösung keine dauerhafte Vernetzung der Schulen ersetzen, aber zumindest temporär ist darüber ein Internet-Anschluss in ausgewählten Räumen verfügbar“,

informiert Martin Wilke, Projektleiter bei der KL digital.

Auch die Versorgung mit Endgeräten ist erfolgreich gestartet berichtet Ernst:

„Wir haben derzeit 80 Laptops und iPads, die an Pädagogen ausgegeben werden, die als Risikopatienten von zu Hause aus unterrichten müssen.“

Weitere rund 2.400 iPads für die Hand bedürftiger Schülerinnen und Schüler aus dem Sofortausstattungsprogramm des Digitalpakts Schulen sind bestellt und werden hoffentlich noch in diesem Jahr ausgeliefert. Die Federführung für die Ausgabe, Installation und Wartung der End-Geräte liegt aktuell noch beim Schulreferat.

„Eine organisatorische Herausforderung. Es müssen hier dringend Lösungen gefunden werden, wie der technische Support zukünftig organisiert und finanziert wird“,

erklärt Ernst. Noch zu klären sei auch, wie der Anschluss an ein Rechenzentrum erfolgt und es werde dringend ein Medienbüro benötigt, das die Schulen berät und die Lehrkräfte kontinuierlich fortbildet.

„Auch wenn die vollständige Digitalisierung an allen 32 Kaiserslauterer Schulen noch am Anfang steht, spüren wir tagtäglich, dass es voran geht und wir auf einem guten Weg sind“,

blickt Bürgermeisterin Kimmel zuversichtlich in die Zukunft. Sie sei dankbar für das außerordentliche Engagement und den Einsatz des Projektteams, schnelle und adäquate Lösungen zu finden, um die Bildungseinrichtungen für den digitalen Unterricht leistungsfähig zu machen.