Heidelberg: Stadtnotizen 20.11.2020

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Baubürgermeister tritt Kritik der Partei „Die Linke“ an Wohnungspolitik entgegen – GGH baut 1.500 neue Wohnungen, davon 80 Prozent mit Mietpreis-/Belegungsbindung

Die Stadt Heidelberg und die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) treten der Kritik der Partei „Die Linke“ an angeblich mangelndem Engagement für bezahlbaren Wohnraum entgegen. Baubürgermeister Jürgen Odszuck erklärt: „Wir haben ein sehr gutes und soziales wohnungspolitisches Konzept in Heidelberg, nach dem wir insbesondere Wohnraum für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen schaffen. Wir klopfen seit Jahren permanent verschiedenste Möglichkeiten zur Schaffung von preiswertem Wohnraum auf ihre Realisierbarkeit ab. Daraus resultieren viele erfolgreiche Projekte. Alleine auf der Konversionsfläche Südstadt entstehen mehr als 1.200 Wohnungen, mehr als zwei Drittel davon im Segment bezahlbarer Wohnraum.“

Odszuck ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der GGH. Er betont: „Zwischen 2005 und 2019 hat unsere städtische Wohnungsbautochter GGH bereits 915 Neubauwohnungen erstellt. Derzeit entwickelt sie ihre Bestände so schnell wie nie zuvor: So plant und baut die GGH 1.500 neue Wohnungen, für 80 Prozent von ihnen wurde eine Mietpreis-/Belegungsbindung beschlossen. Zudem investiert sie jährlich zweistellige Millionenbeträge in die Sanierungen ihrer Bestände. Sollten der Partei ,Die Linke‘ die Maßnahmen nicht weit genug gehen, kann sie dies gerne kritisieren. Ich kann es aber nicht stehen lassen, wenn behauptet wird, ein leistungsstarkes Unternehmen wie die GGH würde ihren gesellschaftlichen Auftrag nicht erfüllen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Erhöhung der Bestände durch Käufe, die wirtschaftlich nicht tragbar sind, passen nicht in die zukunftsfähigen Konzepte der GGH. Und es ist schlicht anmaßend zu behaupten, die Mehrheit der Bevölkerung stünde hinter den Forderungen des Einwohnerantrages, wenn dieser Antrag von 2.000 der 160.000 Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet wurde. Ich bitte daher, bei den Fakten zu bleiben.“.

Den Rahmen für die Schaffung vielfältiger Wohnangebote in Heidelberg bildet das städtische Handlungsprogramm Wohnen. Dabei geht es insbesondere um Angebote für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen. Die Umsetzung regelt ein 10-Punkte-Papier, das die Verwaltung gemeinsam mit Gemeinderatsmitgliedern, Wohnungswirtschaft, Sozialverbänden und Interessengruppen im Dialogforum Wohnen entwickelt hat. Der Gemeinderat hat dieses im Juli 2020 beschlossen. Danach werden in den kommenden Jahren die Wohnbedarfe von Starterhaushalten wie Studierenden und Auszubildenden sowie von Familien und Senioren genauso in den Fokus gerückt wie die Bedarfe von Menschen mit Behinderungen. Die GGH wird gestärkt und soll ihren Bestand an bezahlbaren Wohnungen mittel- und langfristig deutlich erhöhen.

Ein Beispiel für günstigen Wohnraum ist auch das Hospital-Areal. Dort entsteht unter der Federführung der GGH ein Quartier für die Mitte der Gesellschaft mit rund 600 Wohnungen. 40 Prozent dieser Wohnungen werden nach einem deutschlandweit einzigartigen Konzept vergeben: Bewohnerinnen und Bewohner zahlen demnach maximal 30 Prozent ihres Nettoeinkommens bezogen auf die Bruttowarmmiete.

Weiter hat die Stadt ein Konzept zur Fortschreibung des Baulandmanagements erarbeitet, das eine um 50 Prozent höhere Quote (von 20 auf 30 Prozent) für bezahlbaren Wohnraums enthält. Das tritt ein, wenn für private Vorhabenträger neues Baurecht geschaffen wird. Hinzu kommt die Verlängerung der Laufzeiten von zehn auf 20 beziehungsweise 30 Jahre. Die Vorlage dazu befindet sich derzeit im Gremienlauf.

Das Wohnungsangebot in Heidelberg wächst: Die Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau lagen 2018 und 2019 auf konstantem Niveau mit jährlich knapp 600 neuen Wohnungen. Zusätzlich sind 1.675 Wohnungen bereits in der Planung oder im Bau, die dann in den nächsten Jahren für viele Menschen zum neuen Zuhause werden.

Ergänzend: Mehr Informationen zum Thema Wohnen im Internet unter www.heidelberg.de/hd/HD/Leben/Wohnen.html.


Bahnstadt: Umbau des dritten Wasserbeckens auf Grundlage bisheriger Arbeiten geplant – Gemeinderat entscheidet im Dezember / Regenwasserkonzept entlastet Abwasserkanal

Bei Regen füllen sich die Wasserbecken in der Bahnstadt. Das Wasser kommt in diesem Fall aber nicht nur von oben. Es fließt auch unterirdisch in die vier Einzelbecken, die sich im Langen Anger auf insgesamt 450 Meter Länge aufreihen. Die Wasserbecken sind Teil eines Regenwasserkonzepts, das bereits mit der anfänglichen Rahmenplanung der Bahnstadt erstellt wurde. Über den geplanten Umbau des dritten Wasserbeckens zwischen Cambridge- und Rehovotstraße hat der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am Dienstag, 17. November 2020, beraten und sich mehrheitlich dafür ausgesprochen. Es folgt der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 24. November 2020. Die finale Entscheidung trifft der Gemeinderat am Donnerstag, 17. Dezember 2020.

In den Becken zwischen Schwetzinger und Pfaffengrunder Terrasse wird das Regenwasser aus den angrenzenden Baufeldern gezielt gesammelt. Bei Regen steigt der Wasserspiegel an, das überschüssige Wasser versickert in den angrenzenden Rasenflächen. Das Wasser der Dach- und Erschließungsflächen der umgebenden Bebauung wird so zu mindestens 50 Prozent vor Ort zurückgehalten. Dies trägt zur Entlastung des städtischen Abwassersystems und der Wiederaufbereitung bei. Außerdem konnte der Abwasserkanal im Langen Anger auf diese Weise geringer dimensioniert werden.

Zwei von vier Wasserbecken wurden 2017/2018 umgebaut

Im Laufe des Betriebes der Wasserbecken in den vergangenen sechs Jahren hat sich gezeigt, dass ein sehr hoher Personalaufwand betrieben werden muss und dass eine gute Wasserqualität nur durch die Verwendung von Phosphat-Bindemitteln sowie der Einspeisung von Grundwasser in einem für die Stadt Heidelberg nicht mehr wirtschaftlichen Umfang gewährleistet werden kann. 2017/2018 wurde das Wasserbecken zwischen Rehovotstraße und Pfaffengrunder Terrasse daher umfangreich umgebaut. Nach den ersten beiden Betriebsjahren zeigte sich dauerhaft eine erheblich verbesserte Wasserqualität, so dass künftig ein weitaus geringerer Betriebsaufwand besteht. Zeitgleich zu diesen Umbauarbeiten wurde auch das Wasserbecken an der Schwetzinger Terrasse saniert.

Nun soll auch das Wasserbecken zwischen Cambridge- und Rehovotstraße neu angelegt werden. Dazu kann die Stadt die Erkenntnisse aus den ersten beiden Umbaumaßnahmen nutzen. Nach Fertigstellung wird der Regenabfluss bereits vor der Einleitung in das Wasserbecken gefiltert und nicht erst im Becken. So kann das von den Dachflächen ausgeschwemmte Phosphat in den neu eingebauten Filtern, die zusätzlich mit Eisenhydroxid versetzt werden, gebunden werden und Algen können weniger Nahrung finden. Zudem soll das Wasserbecken eine glatte Teichsohle anstatt Schotter erhalten. Dadurch kann der Untergrund besser gereinigt werden. Durch die Maßnahme ergeben sich ein geringerer Pflegeaufwand und eine verbesserte Wasserqualität. Die Sanierungsarbeiten sollen im Sommer 2021 erfolgen. Die Maßnahme in Höhe von 810.000 Euro beinhaltet sowohl die Planungskosten für die Sanierung als auch die Baukosten und die Bauüberwachung.

Regenwasser verbleibt vor Ort / Besseres Mikroklima

Die Regenwassersammlung hat mehrere Vorteile: Das Regenwasser speist im Wesentlichen die Wasserbecken und versickert darüber hinaus in den angrenzenden Rasenflächen. Das kommt dem Grundwasserspiegel zugute, der aufgrund abnehmender Niederschläge deutschlandweit immer weiter sinkt. Auch oberirdisch besitzen die Wasserbecken eine erhebliche ökologische Bedeutung. An heißen Tagen verdunstet Regenwasser und kühlt die Luft. Das verbessert das Mikroklima im Umfeld. Bewohnerinnen und Bewohnern bietet die grüne Freifläche am Wasser einen weiteren Treffpunkt.

Gesetzliche Grundlagen für das Regenwasserkonzept sind das Wassergesetz für Baden-Württemberg und die Niederschlagswasserverordnung des Landesministeriums für Umwelt und Verkehr. Danach soll Niederschlagswasser von Grundstücken, die nach dem 1. Januar 1999 bebaut werden, durch Versickerung oder ortsnahe Einleitung in ein oberirdisches Gewässer abfließen, sofern dies mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Darauf aufbauend wurde für die Bahnstadt eine Teichwasseranlage mit Filterbecken geplant und 2014/2015 umgesetzt.

Ausblick: Becken zwischen Montpellier- und Cambridgestraße soll folgen

Kommt der Umbau zwischen Cambridge- und Rehovotstraße, verbleibt noch das Wasserbecken zwischen Montpellier- und Cambridgestraße, das ebenfalls neu angelegt werden muss. Im Vorgriff sollen die erforderlichen Planungen bereits mit dem aktuellen dritten Becken erarbeitet werden. Für die geplante bauliche Umsetzung fallen voraussichtlich Kosten in Höhe von 480.000 Euro an. Die Mittelbereitstellung erfolgt vorbehaltlich der Haushaltsplanberatungen zum Doppelhaushalt 2021/2022. Ein Baubeginn ist für das Jahr 2022 anvisiert.


Schöne neue Spielgeräte für die Kinder – Die Stadt hat den Schulhof der Grundschule Emmertsgrund saniert

Die Stadt Heidelberg hat den Schulhof der Grundschule Emmertsgrund zwischen August und November 2020 in Einzelbereichen saniert und aufgewertet. Insgesamt hat die Stadt 160.000 Euro investiert. Auf dem Hof gibt es jetzt eine sogenannte Seilrampenschaukel, auf der viele Kinder gleichzeitig schaukeln können. Der Förderverein der Schule hat eine neue Tischtennisplatte finanziert. Die Platte steht in einem neu gepflasterten Bereich des Schulhofes.

Bei den Sitzstufen zwischen Schulhof und unterem Spielbereich ist eine Treppe mit Handläufen eingebaut worden. Die Treppe vom Sportplatz zum Parkplatz ist komplett erneuert worden. Die Stadt hat zudem die vorhandenen Holzspielgeräte und einige Palisaden saniert. Außerdem sind vier Bäume ersetzt worden. Der Bereich unter den Linden, der bereits sehr abgelaufen war, ist gelockert und neu bepflanzt worden. Ein Durchlaufschutz soll diese Pflanzung schützen. Auf einem zwei Meter breiten und zehn Meter langen Streifen hat man Wildblumen eingesät, diese Fläche ist ebenfalls mit einem Durchlaufschutz versehen worden.


Baustellen in und um Heidelberg – Übersicht über die Baustellen vom 23. bis 29. November

  • Bürgerstraße: Installation einer „Bike & Ride“-Anlage auf der Bürgerstraße (Brücke) zwischen Hardtstraße und Max-Joseph-Straße bis voraussichtlich Ende Dezember 2020.
  • Czernyring: Wegen Umbaus des Czernyrings in den Anschlussbereichen Czernybrücke und Montpellierbrücke einspurig in beide Richtungen. Bis April 2021 laufen die Arbeiten zur Fertigstellung des Lückenschlusses.
  • Eppelheimer Straße: Auf Höhe alte Eisenbahnbrücke gesperrt, Umleitung über Henkel-Teroson-Straße.
  • Eppelheimer Straße: Auf Höhe Hausnummer 8 halbseitige Sperrung mit Ampelregelung. Bis 28. November 2020 wird ein Kanalanschluss verlegt.
  • Hebelstraßenbrücke: Neubau bis März 2021. Vollsperrung und Umleitung des Kraftfahrzeugverkehrs über die Montpellierbrücke, Umleitung des Rad- und Fußverkehrs über die Liebermannbrücke.
  • Im Bosseldorn: Aufgrund von Leitungsarbeiten der Stadtwerke Heidelberg und Kanalarbeiten der Stadtbetriebe abschnittsweise Vollsperrung. Gehwege bleiben frei. Straßen- und Radverkehr wird bis voraussichtlich September 2021 umgeleitet.
  • In der Unteren Rombach: Private Hochbaumaßnahme auf Höhe Hausnummer 14 mit Straßensperrung bis 31. Januar 2021. Umleitung ist ausgeschildert.
  • Klingenteichstraße: Wegen Stützwandneubau und Straßenbauarbeiten bis voraussichtlich Anfang 2021 ab Hausnummer 32 bis zur oberen Kehre Zufahrt Hotel Molkenkur voll gesperrt; Umleitung über Molkenkurweg, Schloss-Wolfsbrunnenweg und Graimbergweg.
  • Lutherstraße: Private Hochbaumaßnahme auf Höhe Hausnummer 7 bis voraussichtlich Ende 2020. Vollsperrung im Bereich zwischen Uferstraße und Brückenkopfstraße, umgedrehte Einbahnstraßenregelung in der Brückenkopfstraße. Umleitungen sind ausgeschildert. Gehweg für Fußgänger auf gegenüberliegender Straßenseite frei.
  • Maaßstraße: Wegen Straßenumgestaltung zwischen Wallstraße und Neckarhäuser Straße bis Mitte Dezember 2020 für den Verkehr voll gesperrt. Umleitungen für den Auto- und Radverkehr sind ausgeschildert. Fußverkehr wird an der Baustelle vorbeigeführt.
  • Peterstaler Straße: Halbseitige Sperrung auf Höhe Hausnummer 116, weil Stromanschlüsse verlegt werden. Eine Ampel regelt den Verkehr bis zum 28. November 2020.
  • Pfaffengrunder Terrasse: In der Bahnstadt entsteht zwischen Gadamerplatz und Promenade ein neuer öffentlicher Platz; die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte 2021.
  • Schulbergweg: Stützmauererneuerung und Tiefbauarbeiten. Bis Mitte Dezember 2020 zwischen Schönauer Straße und Karl-Christ-Straße gesperrt, Umleitung ausgeschildert. Bushaltestellen Schönauer Straße und Schulbergweg werden nicht bedient.

Ergänzend: www.heidelberg.de/baustellen


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