Heidelberg: Stadtnotizen 23.11.2020

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Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ fordern Bund und Länder erneut auf, Geflüchteten zu helfen – 2. Arbeitstreffen des Bündnisses mit Heidelberger Beteiligung

Bei ihrem zweiten Arbeitstreffen am 19. November 202 in Form einer Online-Konferenz haben die Mitglieder im Bündnis Städte Sicherer Häfen – darunter auch Heidelberg – ihre Forderung an Bund und Länder erneuert, Geflüchteten zu helfen und dafür ihre Unterstützung zugesagt. Der bevorstehende Winter sowie die Gefahren einer Pandemie verschärften die bereits prekären Verhältnisse der geflüchteten Menschen zusätzlich, hieß es. Beim Treffen waren unter anderem auch Vertreter der zuständigen Bundesministerien und der Seebrücke e. V. zugeschaltet. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner sagte im Nachgang: „Die Lebensumstände der Geflüchteten in den griechischen Flüchtlingslagern sind nach wie vor katastrophal. Als Stadt haben wir schon lange ein Signal gegeben, dass wir bereit sind zu helfen und im Rahmen unserer Kapazitäten alles tun, um in den kommunalen Unterkünften einigen Kindern und Erwachsenen wieder ein sicheres Zuhause zu geben. Dazu sind wir und viele andere Städte bereit. Es ist eine humanitäre Notwendigkeit, dass Bund und Länder jetzt handeln.“

Heidelberg ist seit 2019 Mitglied im Bündnis „Städte Sicherer Häfen“. Mittlerweile haben sich über 200 Städte in Deutschland bereits zum Sicheren Hafen erklärt und damit ihre Solidarität mit Geflüchteten in prekären Lagen Ausdruck verliehen. Heidelberg ist wegen des Landesankunftszentrums in Patrick-Henry-Village eigentlich von der Zuweisung von Flüchtlingen zur kommunalen Unterbringung befreit. Die Stadt hat aber in der Vergangenheit immer wieder freiwillig Flüchtlinge aufgenommen. Seit 2015 waren es mehr als 500 Personen. Auch in jüngster Zeit hat Heidelberg mehrfach seine Bereitschaft zur freiwilligen Aufnahme von Geflüchteten im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gegenüber den zuständigen Behörden erklärt. Die Entscheidung über eine Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland liegt aber in den Händen des Bundes, worauf die Stadt Heidelberg keinen Einfluss hat. Für die Bundesregierung gibt es jedoch zu einem gesamtstaatlichen Vorgehen bisher keine Alternative.


Ziegelhäuser Brücke: Geschwindigkeit und Gewicht des Verkehrs werden künftig erfasst – Eingeschränkte Nutzung erfordert kontinuierliche Überwachung mittels Sensoren / Arbeiten starten

Die Ziegelhäuser Brücke stammt aus dem Baujahr 1953. Bislang war sie für die Sanierung in den Jahren 2021/2022 vorgesehen. Jedoch ergab die statische Nachrechnung des Brückenbauwerks, dass eine Sanierung aus statischen Gründen nicht mehr möglich ist. Daher muss die Brücke in den nächsten fünf bis zehn Jahren ersetzt werden. Die Ziegelhäuser Brücke verbindet die Ortsteile Ziegelhausen und Schlierbach und ist Teil der Landesstraße 534a. Die Planung für den Ersatzneubau liegt bei der Stadt Heidelberg.

Um die eingeschränkte Nutzung der Brücke bis zur Fertigstellung des Neubaus zu gewährleisten, muss die Einhaltung der Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkung dauerhaft überwacht werden. Das erhöht die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden. Daher werden demnächst kombinierte stationäre Gewichts- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen auf der Ziegelhäuser Brücke für jede Fahrtrichtung in Betrieb genommen. Diese kombinierte Erfassung aus Gewicht und Geschwindigkeit wurde in Deutschland zum Schutz der Infrastruktur bereits bei einer Vielzahl von Projekten eingesetzt.

Aufgrund der Tragfähigkeitsdefizite dürfen seit März 2020 nur noch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen – statt wie bisher 20 Tonnen – die Ziegelhäuser Brücke befahren. Es gilt ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde. Vereinzelte Überfahrten von Busverkehr und Winterdienst sowie Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen sind eingeschränkt möglich. Der Autoverkehr bis 3,5 Tonnen sowie der Rad- und Fußverkehr können die Brücke wie gewohnt passieren.

Für mehr Sicherheit: Monitoring-System wird installiert

Um das Sicherheitsniveau auf einem sehr hohen Standard halten zu können, wird nun ein Monitoring-System zur intensiven Beobachtung des Schädigungsverhaltens der Längsträger eingesetzt. Die entsprechenden Messsysteme werden ab Montag, 23. November 2020, an der Brücke installiert. Die Arbeiten werden voraussichtlich eine Woche dauern.

Mit dem Monitoring-System wird der Zustand der Längsträger der Brücke sensorgestützt kontinuierlich überwacht. Es werden 16 Dehnungssensoren jeweils auf der Steginnenseite der beiden Längsträger angebracht. Zur Datenübertragung der gemessenen Dehnungen wird an jeder Brückenachse ein Datenlogger installiert. Dieser ist über Kabel mit den umliegenden Sensoren verbunden und sendet die Daten drahtlos über ein entsprechendes Funknetzwerk an die Messstation weiter. Die Daten werden direkt dann an das planende Ingenieurbüro übermittelt. Es erfolgt eine Auswertung der Daten in Echtzeit.

Die Installation der Messgeräte erfolgt schrittweise. Es wird eine Wanderbaustelle mit einem Brückenuntersichtgerät in Fahrtrichtung Schlierbach – Ziegelhausen auf der Brücke eingesetzt. Die Baustelle bewegt sich dazu in kurzen Abständen mit Zwischenhalten zur Befestigung der Sensoren.

Verkehrseinschränkungen: Fahrbahnen der B 37 und L 534 kurzzeitig eingeengt

Während der Arbeiten wird eine Verkehrssicherung eingerichtet. Außerhalb der Flussquerung sollen die Sensoren mit Hilfe eines Steigerfahrzeugs befestigt werden. Hierfür werden die Fahrbahnen der B 37 und L 534 teilweise kurzzeitig eingeengt. Der Verkehr aus Richtung Stadtmitte wird im Bereich unterhalb der Ziegelhäuser Brücke auf der linken nördlichen Fahrspur der B 37 geführt. Der Verkehr aus Richtung Neckargmünd auf der L 534 wird auf eine Fahrspur verengt. Der Verkehr aus Kleingemünd wird im Bereich unterhalb der Brücke im Gegenverkehr mit einer Engstellensignalisierung geregelt.


Quarantäne: Appell zur Eigenverantwortung bei Infektionen im eigenen Umfeld – OB Würzner bittet Arbeitgeber um Entgegenkommen bei möglichen Kontaktpersonen oder Verdachtsfällen

In den Gesundheitsbehörden arbeiten derzeit alle Beschäftigten mit voller Kraft gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Eine zentrale Aufgabe ist die Nachverfolgung von Kontakten infizierter Personen. Das bedeutet, dass die Gesundheitsbehörden Kontaktpersonen von Infizierten anrufen oder anschreiben und sie darüber informieren, dass sie sich in Quarantäne begeben müssen. Angesichts der immer noch hohen Fallzahlen und durch Verzögerungen bei der Übermittlung von Befunden kann es teilweise Tage dauern, bis die Ermittlung und Information aller Kontaktpersonen eines Falles abgeschlossen ist. Bis dahin haben die Betroffenen oft schon über ihr privates oder berufliches Umfeld oder über die Corona-Warn-App von einem Risikokontakt erfahren. In diesen Fällen ist dann Eigenverantwortung gefragt – denn auch ohne behördliche Anordnung sollten Betroffene selbstständig in Quarantäne gehen.

„Es ist in so einem Fall wichtig, dass man sich eigenverantwortlich in die sogenannte Selbstisolation begibt und weitere Kontakte im privaten oder beruflichen Umfeld meidet. Jeder kann so dabei mithelfen, dass sich das Virus nicht weiterverbreitet. Wer hingegen auf die behördliche Anordnung wartet und in der Zwischenzeit weiterhin Personen trifft, verursacht damit möglicherweise weitere Ansteckungen“, erklärt Dr. Andreas Welker, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist.

Auch Personen mit Symptomen, die auf eine mögliche Covid-19-Infektion hindeuten, und andere „Verdachtsfälle“, die auf einen Testtermin oder auf ihr Testergebnis warten, sollten sich eigenverantwortlich in Quarantäne begeben. Ein Risiko-Hinweis über die Corona-Warn-App sollte ebenfalls dazu führen, sich in Selbstisolation zu begeben, bis der Sachverhalt geklärt ist.

„Wir appellieren auch besonders an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Bitte fordern Sie Beschäftigte nicht dazu auf, an ihren Arbeitsplatz zu kommen, wenn diese auf ein Testergebnis warten oder Kenntnis von einer Infektion im nächsten Umfeld haben. Bitte nutzen Sie stattdessen wo immer möglich in solchen Fällen die Option des mobilen Arbeitens. Die Stadt Heidelberg verfährt mit ihren Beschäftigten ebenso. Potenziell mit Corona infizierte Mitarbeitende sollten keinesfalls unter Kolleginnen und Kollegen gehen“, bekräftigt Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.


SNP dome: Probebetrieb startet in diesem Jahr – Die neue Großsporthalle an der Speyerer Straße in Kirchheim steht kurz vor der Fertigstellung

Heidelberg, 23. November 2020 – Der Baufortschritt ist von innen und außen deutlich erkennbar: Die Fassade des SNP dome wurde geschlossen und die Bestuhlung des Innenraums durchgeführt. Auch der Ausbau der Räumlichkeiten wurde weitestgehend umgesetzt, die aufwändige Haustechnik ist installiert. Der erforderliche Probebetrieb der Halle kann voraussichtlich noch in diesem Jahr starten. Oberbürgermeister Professor Dr. Eckart Würzner und Peter Bresinski, Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH) und deren Tochterunternehmen Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG), führten am Montag, 23. November, Medienvertreter durch den fast fertiggestellten SNP dome.

„Wir befinden uns in der finalen Phase der Arbeiten und freuen uns sehr, dass der Betrieb im SNP dome bald starten kann. Die Veranstaltungen in diesem schönen Gebäude zählen zu den Dingen, auf die sich alle Heidelbergerinnen und Heidelberger für die Zeit nach Corona freuen dürfen. Aber auch der Schul- und Vereinssport bekommt hier eine neue und dringend benötigte Heimat. Heidelberg ist eine aktive und sportliche Stadt – der SNP dome ist dafür ein weithin sichtbares Zeichen“, sagt Prof. Würzner.

Im ersten Quartal 2021 sollen die ersten offiziellen Spiele an der Speyerer Straße stattfinden. „Wir hoffen sehr, dass wir im SNP dome bald auch viele Zuschauer begrüßen und eine großartige Atmosphäre bieten können“, so Peter Bresinski: „Sport verbindet viele Menschen miteinander – unabhängig davon, ob es sich um Schul-, Vereins- oder Profisport handelt. Der SNP dome ist hierfür hervorragend geeignet.“

In der neuen Großsporthalle finden bis zu 5.000 Zuschauer Platz. Der Heidelberger SNP dome soll Schauplatz für sportliche und kulturelle Veranstaltungen werden. Unter anderem wird die neue Großsporthalle vielen Sportvereinen in Heidelberg und Umgebung als Trainings- und Wettkampfstätte dienen: Beispielsweise werden die Basketballmannschaft MLP Academics Heidelberg ihn als Heimspielstätte und die Handballmannschaft Rhein-Neckar Löwen als Zweitspielstätte nutzen. An Wochentagen findet im SNP dome zukünftig auch Schulsport statt.

Energieeffizienz

Die Halle ist ein hoch energieeffizientes Gebäude mit optimiertem Dämmkonzept und in luftdichter Bauweise mit einer Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung konzipiert. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt Strom sowohl für die Halle als auch für das Quartier, weshalb sie in das lokale Stromnetz eingebunden wird. Ebenso ist der SNP dome an das Fernwärmenetz und an die Fernkältestation im benachbarten Parkhaus angeschlossen, sodass bei Bundesligaspielen und Großveranstaltungen der Spielfeldbereich sowie der Halleninnenraum gekühlt werden können.

Barrierefreiheit

Das Eingangsniveau der neuen Halle liegt etwa 1,50 Meter oberhalb der umgebenden Plätze und wird über eine großzügige Treppenanlage mit seitlichen Rampen ebenso wie der Innenraum komplett barrierefrei erschlossen. Verschiedene Ebenen trennen die Spieler und die Besucher. Im Zuschauerbereich gibt es Plätze für Rollstuhlfahrer mit Begleiter-Plätzen und Plätze für Besucher mit Sehbehinderung oder Höreinschränkungen.

Softwareunternehmen SNP ist Namensgeber

Die neue Großsporthalle in Heidelberg trägt den Namen SNP dome. Das Softwareunternehmen SNP Schneider-Neureither & Partner SE hat Mitte Januar eine Vereinbarung über die Namensgeber- und Partnerschaftsrechte der Großsporthalle mit einer Laufzeit von zehn Jahren unterzeichnet.

Bauherr und Betrieb

Die GGH bzw. ihre Tochtergesellschaft BSG, Bau- und Servicegesellschaft mbH, arbeitet seit Ende 2013 an den Vorbereitungen und Planungen des Hallenneubaus mit. 2016 hat der Gemeinderat die BSG mit dem Bau und Betrieb der Großsporthalle beauftragt. Die Stadt Heidelberg mietet für zunächst 30 Jahre Hallenkapazitäten für den Schul- und Vereinssport.

Die BSG wird als Eigentümerin der Großsporthalle den Betrieb und das gesamte Betreibermanagement übernehmen. Vorwiegend steht die Halle zu festen Belegungszeiten für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung. An freien Belegungstagen und nach Absprache mit der Stadt Heidelberg (Amt für Sport- und Gesundheitsförderung) werden weitere Veranstaltungen wie Profisport und Events stattfinden. Hierfür werden aufeinander abgestimmte Betriebskonzepte erstellt und umgesetzt. Die BSG tritt dabei immer als direkter Vertragspartner mit allen Projektbeteiligten (Mietverträge, Catering) nach außen auf. Für die Organisation und die Durchführung von Veranstaltungen wird die BSG von der Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft mbH (HKK) unterstützt.

Über die BSG

Die Bau- und Servicegesellschaft mbH Heidelberg (BSG) ist eine hundertprozentige Tochter der GGH. Sie wurde 2009 gegründet und erbringt bau- und immobilienbezogene Dienstleistungen für die GGH, die Stadt sowie deren Gesellschaften und Stiftungen. Das umfasst vor allem Projekte der sozialen Infrastruktur, Spezialimmobilien sowie Kultur- und Sporteinrichtungen.


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