Kaiserslautern – Als Kompetenzzentrum für nachhaltige Raumentwicklung erforscht die Akademie für Raumentwicklung (ARL) auf nationaler und internationaler Ebene räumliche Strukturen und Entwicklungen, ihre Ursachen und Wirkungen sowie Möglichkeiten ihrer politisch-planerischen Steuerung.

Anwendungsorientiertes Wissen steht im Mittelpunkt. Im Präsidium des Netzwerks, in das Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen ihre Expertise einbringen, ist künftig eine Professorin aus Kaiserslautern: Prof. Dr. Annette Spellerberg ist am 19. November 2020 zur Vizepräsidentin ernannt worden.

Spellerberg ist seit mehr als zehn Jahren Mitglied der ARL. In den letzten vier Jahren leitete die Professorin, die an der TU Kaiserslautern (TUK) das Fachgebiet Stadtsoziologie verantwortet, die ARL-Landesarbeitsgemeinschaft Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland. In diesem regionalen Verbund wurden unter anderem Veranstaltungen organisiert, um praxisrelevantes Wissen in der Raumentwicklung voranzutreiben, etwa zum Klimawandel, zur Mobilität, zum Wohnen und zur Raumwirksamkeit der Digitalisierung.

„Als Vizepräsidentin der Akademie ist künftig meine Aufgabe, das Netzwerk zu festigen und zu erweitern ebenso wie die Arbeitskreise und Arbeitsgruppen beim Planen und Umsetzen ihrer Fokusthemen zu begleiten“,

erläutert Spellerberg,

„Entscheidend wird im nächsten Jahr jedoch sein, die Evaluation der Akademie in der Leibniz-Gemeinschaft vorzubereiten und zu organisieren. „Ich freue mich auf diese Aufgabe, denn die Stimme der ARL ist in Öffentlichkeit und Politik gefragt.“

Spellerberg studierte Soziologie an der Freien Universität (FU) Berlin. Im Anschluss promovierte sie am Wissenschaftszentrum Berlin im Bereich Sozialstruktur und Sozialberichterstattung. Es folgten Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum und der FU Berlin, der Universität Bamberg sowie ein Forschungsaufenthalt an der renommierten Stanford-Universität in Kalifornien. 2002 wurde sie als Juniorprofessorin für Stadtsoziologie an die TUK berufen. Dort war Spellerberg neben ihrer Professur von 2014 bis 2017 auch als Dekanin des Fachbereichs Raum- und Umweltplanung und als Senatorin der TUK aktiv. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt umfasst die Bereiche Stadt- und Regionalsoziologie, Wohnsoziologie, Sozialstruktur, Lebensstile und demographischer Wandel. 2012 hat sie z. B. von der Association of European Schools of Planning den Preis für das beste Congress Paper für einen Beitrag zum demographischen Wandel in einer Gartenstadt erhalten.