Rheinland-Pfalz: Vier weitere Landkreise bei Kreisentwicklung gefördert

Mainz – Nach einjähriger Vorarbeit startet der Landkreis Südwestpfalz mit der Konzeption und Umsetzung seines Kreisentwicklungskonzeptes. „In den kommenden Jahren kann der Landkreis auf eine Landesförderung von 350.000 Euro zurückgreifen, um sich als Kreis zukunftsfest aufzustellen und mit dem Zukunfts-Check Dorf gleichzeitig in mindestens 30 Ortsgemeinden eine gleichwertige Entwicklung anzustoßen“, sagte Innenminister Roger Lewentz bei der Übergabe des Förderbescheides an Landrätin Susanne Ganster in Mainz.

Ziel der Kreisentwicklung sind der Aufbau von nachhaltigen Strukturen und die Entwicklung von Handlungsfeldern, die den Kreis als „Standort Südwestpfalz“ festigen. „Neue Herausforderungen erfordern stets neue Lösungen. Dazu braucht es einen klaren Kompass und leistungsfähige Strukturen. Nur so können wir die Lebensqualität im ländlichen Raum steigern“, so der Minister. Der Landkreis Südwestpfalz reiht sich mit der Förderung neben weiteren Landkreisen ein, die mittlerweile sehr erfolgreich ihre Konzepte voranbringen. Insgesamt wurden seit 2014 die Kreisentwicklungskonzepte und der Zukunfts-Check Dorf mit über 1,8 Millionen Euro gefördert.

Ab dem kommenden Jahr können drei weitere Landkreise in die Kreisentwicklung starten. „Nachdem auch in diesem Jahr zahlreiche gute Bewerbungen eingereicht wurden, habe ich entschieden, statt der üblichen zwei, nächstes Jahr zusätzlich einen dritten Landkreis in die Kreisentwicklung aufzunehmen. Die Landkreise Bad Dürkheim und Mainz-Bingen können ab 2021 in die Vorbereitungsphase starten. Beiden konnte ich Fördermittel in Höhe von 350.000 Euro in Aussicht stellen“, so Lewentz. Dritter im Bunde ist der Landkreis Bad Kreuznach, der nach seiner Bewerbung im vergangenen Jahr bereits erste Schritte zur Erarbeitung eines Kreisentwicklungskonzeptes unternommen hat. Die Umsetzung über eine externe Fachberatung fördert das Land mit rund 61.500 Euro. Der Teilnahmewettbewerb 2020 richtete sich an Landkreise mit mehreren relativ gleichstarken Zentren. „Die Stärkung der Zentren ist gerade für die Lebensqualität in den umliegenden ländlichen Kommunen von großer Bedeutung. Durch die zeitgleiche Durchführung von Kreisentwicklungskonzept und Zukunfts-Check Dorf wird die Grundlage für ein kreisweites, koordiniertes und zielgerichtetes Vorgehen gelegt“, so der Minister.

Der Zukunfts-Check Dorf ist eine Antwort auf die gesellschaftlichen Veränderungen, die auch vor kleinen Dörfern im ländlichen Raum nicht Halt machen. Nur eine engagierte Dorfgemeinschaft kann langfristig das Dorf lebendig erhalten und damit eine attraktive Heimat für junge Familien bleiben. Auch auf Ebene der Dörfer gilt es, handlungsfähige Strukturen zu erhalten, um die gesellschaftlichen Entwicklungen im Bereich Demografie oder Digitalisierung erfolgreich gestalten zu können. Daher wird in enger Zusammenarbeit zwischen Kreis, Ortsgemeinde und der lokalen Bevölkerung eine aktive Auseinandersetzung vor Ort angestoßen. 2014 im Eifelkreis gestartet, vergrößerte sich die Anzahl der Zukunfts-Check Dörfer auf landesweit mittlerweile über 350 Ortsgemeinden. Nun kommen noch mindestens 30 weitere aus der Südwestpfalz hinzu. Der Zukunfts-Check Dorf dient dabei auch als Fortschreibung von Dorferneuerungskonzepten, was für die Förderungsmöglichkeiten aus der Dorferneuerung von Bedeutung ist. Damit der Start für die zahlreichen Ortsgemeinden in den Zukunfts-Check besser gelingt, wurde mit Förderung des Innenministeriums bei der Kreisverwaltung des Eifelkreises eine Transferstelle Zukunfts-Check Dorf eingerichtet. So müssen Landkreise und Ortsgemeinden das Rad nicht immer wieder neu erfinden, sondern können von den Erfolgen anderer lernen.