Verbraucherzentralen fordern Sicherheit und Transparenz bei Lebensmittelverpackungen

Verpackte Lebensmittel - weniger ist mehr

Rheinland-Pfalz – Kunststoffverpackungen von Lebensmitteln geraten immer wieder in die Kritik, weil unerwünschte und möglicherweise gesundheitsschädliche Bestandteile in die Lebensmittel übergehen können. Es gibt zwar rechtliche Regelungen für Rückstände aus Verpackungen, dennoch sind die gesundheitlichen Risiken vieler Inhaltsstoffe noch unerforscht und damit auch in den Regelungen nicht erfasst.

Beim Einkauf sind Qualitätsunterschiede der Materialien und mögliche Risiken meist nicht zu erkennen. Die Verbraucherzentralen setzen sich für mehr Transparenz bei Verpackungen ein. 

„Verbraucherinnen und Verbraucher müssen klar und eindeutig über eine sichere Handhabung informiert werden“, fordert Susanne Umbach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen für strenge Sicherheitsanforderungen schaffen und eine effektive Kontrolle sicher stellen.“

Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht auf sichere, gesundheitlich unbedenkliche Verpackungen. Es werden auch immer mehr Lebensmittel in Verpackungen angeboten, in denen sie auch erhitzt werden können. Mit steigenden Temperaturen nimmt in der Regel auch der Stoffaustausch zwischen Verpackung und Lebensmittel zu. Darüber hinaus gibt es noch die so genannten aktiven Verpackungen auf dem Markt. Sie beeinflussen „aktiv“ das Lebensmittel und seine Umgebung, um seine Haltbarkeit zu verlängern. In den Verpackungen befinden sich Elemente wie so genannte Absorber (Aufsauger). Die aktiven Elemente können in die Wände oder Verschlüsse von Kunststoffverpackungen eingearbeitet werden. Über die Eigenschaften dieser Materialien erfahren Konsumenten nichts. 

Die Hersteller halten sich hinsichtlich der Sicherheit ihrer Verpackungen sehr bedeckt. In einer stichprobenartigen Befragung der Verbraucherzentralen haben von 25 angeschriebenen Firmen nur wenige Auskunft gegeben oder aussagekräftige Informationen zur Verfügung gestellt. Im Sinne eines gesundheitlichen Verbraucherschutzes sind diese Informationen aber unentbehrlich. Ebenso sind die Hersteller gefordert, mehr Informationen zur sicheren Handhabung  zu geben.

Ausführliche Informationen enthält das Faltblatt „Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff“, das in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale kostenlos erhältlich ist. Im Internet sind die Informationen unter www.vz-rlp.de/Lebensmittelverpackungen zu finden. Postversand erfolgt gegen 0,62 Euro in Briefmarken über die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Postfach 41 07 in 55031 Mainz.