Heidelberg: Stadtnotizen 30.12.2020

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Ausblick: Was 2021 in Heidelberg wichtig wird

Auf das Corona-Jahr 2020 folgt ein Jahr, in dem die Pandemie weiterhin eine große Rolle spielen wird. Insofern stehen alle Planungen für 2021 unter einem gewissen Vorbehalt. Aber es kann ja keine Lösung sein, ohne Ziele und Vorhaben ins neue Jahr zu gehen. Folgende Projekte, Entwicklungen und Vorhaben werden 2021 wichtig.

1.) Bauprojekte

  • Großsporthalle: Die neue Großsporthalle SNP dome an der Speyerer Straße steht kurz vor der Fertigstellung. Im ersten Quartal 2021 sollen hier die ersten offiziellen Spiele stattfinden. Die Großsporthalle wird vielen Sportvereinen in Heidelberg und Umgebung als Trainings- und Wettkampfstätte dienen: Unter anderem werden Basketball-Zweitligist MLP Academics Heidelberg den SNP dome als Heimspielstätte und Handball-Bundesligist Rhein-Neckar Löwen ihn als Zweitspielstätte nutzen. Bis zu 5.000 Zuschauer werden in der Großsporthalle Platz finden. An Wochentagen findet dort Schul- und Vereinssport statt. Der SNP dome soll zudem auch Schauplatz für kulturelle Veranstaltungen werden.
  • Stadthalle: Die Sanierung der Stadthalle wird 2021 fortgesetzt: Im Januar erfolgen voraussichtlich erste Sondierungsgrabungen durch das Kurpfälzische Museum im Bereich des Montpellierplatzes, im Februar soll der Bauzaun aufgebaut werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung sollen die Neubauarbeiten voraussichtlich noch im ersten Quartal 2021 beginnen. Durch die Sanierung wird die Stadthalle in weiten Teilen wieder näher an ihren Originalzustand herangeführt und erfüllt zugleich künftig die Anforderungen eines modernen Veranstaltungshauses. Höhenverstellbare Sitzreihen und Bühnenelemente werden zu deutlichen Verbesserungen für die Besucherinnen und Besucher bei Sicht und Akustik führen. Der Große Saal kann zudem weiterhin mit einem ebenen Parkett genutzt werden. Die Sanierung ist nur dank des großzügigen Engagements von Wolfgang Marguerre mit seiner Familie und seinem Unternehmen Octapharma möglich.
  • Konferenzzentrum: Der Bau des Heidelberg Congress Center (HCC) in der Bahnstadt schreitet voran: Aktuell erfolgen die Rohbauarbeiten für die beiden Tiefgaragengeschosse. Für 2021 ist die Fertigstellung des Rohbaus und der Beginn der Ausbauarbeiten geplant. Gegenüber dem Hauptbahnhof und dem Europaplatz entsteht ein architektonisch markantes Gebäude in nachhaltiger Bauweise. Der größte Saal wird eine Gesamtkapazität von 1.800 Sitzplätzen haben. Die Fertigstellung soll voraussichtlich im Jahr 2023 erfolgen.
  • Neues Haus der Jugend eröffnet: Mit dem Neubau des Hauses der Jugend in der Römerstraße soll im Sommer 2021 das größte Bauprojekt der Kinder- und Jugendförderung abgeschlossen werden. Die größte und modernste Freizeiteinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien ersetzt den maroden Altbau aus den 1950er Jahren und zeigt, wie Jugendarbeit der Zukunft aussieht.
  • Turnzentrum Heidelberg Süd: Auf dem Grundstück des bestehenden Turnzentrums Heidelberg Süd in Kirchheim soll ein Erweiterungsbau errichtet werden. Die neue Turnhalle wird als reine Geräteturnhalle mit fest eingebauten Turngeräten einschließlich Mattensystemen und Fallgruben geplant. Der Baubeginn ist für März 2021 geplant, die Fertigstellung für Oktober 2022.
  • Betriebshof: Der Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) wird an seinem bisherigen Standort an der Bergheimer Straße neu gebaut. 2021 werden die Planungen weiter vorangetrieben. Der Gemeinderat soll im zweiten Quartal über einen von der Verwaltung und der rnv erarbeiteten Lösungsvorschlag entscheiden. Neben dem eigentlichen Betriebshof könnten auch Wohnungen und eine Grünfläche entstehen. Ein Ergebnis der bisherigen Untersuchungen war die Feststellung, dass auf dem Altstandort nicht alle benötigten Bahnen gemäß „Zielkonzept 2030“ untergebracht werden können, sodass eine dezentrale Abstellung unabdingbar notwendig ist. Zwei Alternativen werden dafür derzeit geprüft: der Bereich der Haltestelle Rohrbach-Süd und der Haltestelle Berufsschule.

2.) Konversionsflächenentwicklung

  • Bahnstadt: Im Zentrum des neuen Stadtteils wird 2021 die Pfaffengrunder Terrasse fertiggestellt. Mit rund 12.000 Quadratmetern bildet sie einen der großen Freiräume der Bahnstadt. Dort entsteht ein Treffpunkt für alle Altersklassen mit einer großen Rasenfläche und 125 Bäumen. Südlich des Hauptbahnhofs werden die Gebäude am Europaplatz gebaut sowie eine klimaschonende Kältezentrale in der Einsteinstraße. Neben dem Ausbau mehrerer Straßen wird weiterhin neuer Wohnraum im Westen der Bahnstadt geschaffen, deren Einwohnerzahl sich weiter der 6.000er Marke nähern wird.
  • Patrick-Henry-Village: Heidelbergs größte Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV) wird sich in den kommenden Jahren zum 16. Stadtteil entwickeln. 10.000 Menschen sollen hier wohnen und 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Grundlage ist der dynamische Masterplan der Internationalen Bauausstellung (IBA). Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben will bis 2022 mehrere hundert Mietwohnungen im südlichen Bereich sanieren und neu bauen. Parallel erfolgen die Entwicklung der Infrastruktur und der Medien- und Energieversorgung sowie des Parkways. Erste Pionier- und Zwischennutzungen in den Bereichen Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Sport und Freizeit sollen frühzeitig für eine Belebung der Fläche sorgen.
  • Heidelberg Innovation Park: Im ersten Quartal 2021 soll der Spielbetrieb in der Großsporthalle SNP dome aufgenommen werden. Sie bietet Platz für bis zu 5.000 Zuschauer. Die Bauarbeiten am benachbarten Parkhaus gehen 2021 weiter. Zudem beginnen die Planungen für die Freianlagen, darunter auch der zentrale Mary-Somerville-Platz. Die bauliche Umsetzung ist ab 2022 angedacht. Der Leitungsbau im östlichen Bereich des Heidelberg Innovation Parks wird im Frühjahr 2021 abgeschlossen und im Sommer 2021 soll der Straßenumbau im Ostbereich beginnen. Das DAI-Begeisterhaus plant seine Eröffnung für Herbst 2021. Der erste Neubau einer privatwirtschaftlichen Firma – ERNW Enno Rey Netzwerke GmbH – soll um den Jahreswechsel 2021/22 fertig werden.
  • Südstadt: Ende 2020 leben schon über 800 Menschen auf der ehemaligen US-Fläche. Im Jahr 2021 bekommen sie und viele weitere Südstädterinnen und Südstädter ein neues Bürgerzentrum – denn die ehemalige Chapel an der Römerstraße wird im ersten Halbjahr 2021 bezugsfertig. Auf den ehemaligen Campbell Barracks wird die Sanierung am künftigen Karlstorbahnhof fortgesetzt und auch die Außenanlagen in Angriff genommen. Die laufenden Arbeiten für das Grün- und Freiflächenprojekt DER ANDERE PARK werden fortgesetzt und voraussichtlich bis Ende 2021 fertiggestellt. Das erste Neubaufeld auf den Campbell Barracks wird voraussichtlich im ersten Quartal 2021 in Betrieb genommen. Entsprechend wird das Areal auch öffentlich zugänglich und wesentliche neue Straßenzüge in 2021 gebaut. Die MTV Bauen und Wohnen GmbH setzt zudem Neubau und Sanierung von Miet- und Eigentumswohnungen fort. Am Ende werden im Quartier insgesamt rund 1.400 Wohneinheiten vorhanden sein.
  • Hospital: Auf dem ehemaligen Krankenhausareal in Rohrbach entsteht unter Federführung der GGH ein neues Wohnquartier mit rund 600 Wohnungen. Die Abbrucharbeiten von Altbauten werden zum Jahresende 2020 beendet. 2021 folgen die Tiefbauarbeiten und die Leitungsverlegung. Voraussichtlich ab 2022 können dann die Hochbauprojekte in Angriff genommen werden. Die Bauarbeiten am Collegium Academicum – einem selbstverwalteten Wohnheim für rund 250 junge Menschen – werden voraussichtlich bereits Ende 2021 fertigstellt.

3.) Wohnungspolitik

  • 10-Punkte-Papier: Mit der Grundlage des Handlungsprogramms Wohnen wurden 2020 wichtige Ziele für die Wohnungspolitik formuliert. 2021 wird an deren Umsetzung weitergearbeitet, unter anderem an der Bezahlbarkeit und Vielfalt des Wohnungsangebots.
  • Fortschreibung des Baulandmanagements: Die Stadt hat ein Konzept erarbeitet, das eine um 50 Prozent höhere Quote (von 20 auf 30 Prozent) für bezahlbaren Wohnraum enthält. Hinzu kommt die Verlängerung der Bindungslaufzeit von 10 auf 20 beziehungsweise 30 Jahre. Das tritt ein, wenn für private Vorhabenträger neues Baurecht geschaffen wird. Die Vorlage befindet sich im Gremienlauf und kann 2021 beschlossen werden. Die Wohnungen werden zu gleichen Teilen für Haushalte mit einer Wohnberechtigungsbescheinigung gebunden – gezahlt werden maximal 67 Prozent der ortsüblichen Miete – und für Schwellenhaushalte, die maximal die ortsübliche Miete abzüglich 22 Prozent aufbringen müssen.
  • Digitales Baulückenkataster: Das Kataster wird im Lauf des Jahres 2021 erstellt und im Gemeinderat vorgestellt. Es zeigt, wo es in Heidelberg Innenentwicklungspotenziale gibt, um dem Mangel an Wohnraum entgegenzuwirken.

4.) Kitas, Schule, Bildung

  • Neuer Schulcampus Mitte: In der Südstadt ist wegen steigender Schülerzahlen und Sanierungsstau an der Willy-Hellpach-Schule dringender Handlungsbedarf angezeigt. Perspektivisch soll sich das Campusgelände zum Bildungspark entwickeln mit einem breiteren Nutzungsmix etwa durch Wohnen auf dem Gelände. Dazu soll 2021 ein Realisierungswettbewerb für den Neubau der Willy-Hellpach-Schule mit städtebaulichem Ideenteil für ein Campushaus und Wohnen durchgeführt werden.
  • Hölderlin-Gymnasium: Die Generalsanierung des Hölderlin-Gymnasiums geht 2021 in die Endrunde. Die Sanierung und Erweiterung des aus sechs Gebäuden bestehenden Gesamtkomplexes in der Altstadt ist die derzeit größte Modernisierungsmaßnahme im Bereich der Schulen.
  • Digitalisierung an Schulen: Mit dem „Digitalpakt Schule“ wollen Bund, Länder und Kommunen auch 2021 die Leistungsfähigkeit der digitalen Bildungsinfrastruktur an Schulen stärken und den Erwerb von digitalen Kompetenzen an Schulen nachhaltig verbessern. In Heidelberg profitieren davon 2021 insbesondere das Helmholtz- und das Bunsen-Gymnasium. Entsprechende Bauarbeiten werden dazu von Mai 2021 bis Ende 2022 durchgeführt. Die Planungen für weitere Schulen werden 2021 vorangetrieben. Im ersten Halbjahr sollen außerdem sämtliche Schulen in Trägerschaft der Stadt Heidelberg an das Breitbandnetz angeschlossen sein, damit die umfangreich vorhandene mediale Ausstattung bestmöglich eingesetzt werden kann.
  • Neubau von Kindertageseinrichtungen: Die Stadt Heidelberg wird ab 2021 eine Serie von Kindertageseinrichtungen in Holzraummodulbauweise realisieren. Um eine möglichst zügige und wirtschaftliche Umsetzung zu ermöglichen, hat das Hochbauamt den „Heidelberger Kita-Baukasten“ entwickelt, mit dem der gesamte Planungs- und Fertigungsprozess maximal optimiert wird. Als erste Kindertagesstätte in dieser Art soll bis Ende 2021 auf dem städtischen Grundstück Breisacher Weg in Rohrbach eine neue sechs-gruppige Kindertageseinrichtung errichtet werden. Außerdem soll in Kirchheim auf dem Grundstück Ecke Stettiner Straße/Schwetzinger Straße eine Kindertageseinrichtung in Holztafelbauweise neu errichtet werden. Sie soll im Herbst 2022 an den Start gehen.
  • Stadtbücherei mobil: Die Stadtbücherei freut sich 2021 auf einen neuen Bücherbus: Nach über 17 Jahren Betriebszeit und unzähligen gefahrenen Kilometern im Stadtgebiet soll künftig ein neues Modell die 22 Haltestellen im Stadtgebiet anfahren. An Bord sind 4.500 Medien für Jung und Alt. Außerdem wird 2021 das Mobile Medien- und Digitallabor der Stadtbücherei verschiedene Gruppen in der Stadtgesellschaft auf interessante und kurzweilige Weise für Digitalität begeistern.

5.) Wahljahr 2021

Im Wahljahr 2021 sind die Heidelbergerinnen und Heidelberger anlässlich folgender Wahlen zum Gang an die Urnen aufgerufen: Am Sonntag, 14. März 2021, findet die Landtagswahl Baden-Württemberg statt. Die „Wahl zum 20. Deutschen Bundestag“, also die nächste Bundestagswahl, findet voraussichtlich im Herbst 2021 statt. Das genaue Datum des Wahltags wird erst noch bekanntgegeben. Außerdem wählen die Heidelberger Jugendlichen im Dezember wieder einen neuen Jugendgemeinderat. Zur Frage, ob das Ankunftszentrum für Geflüchtete auf das Areal Wolfsgärten verlagert wird, gibt es am 11. April 2021 einen Bürgerentscheid.

6.) Verkehrsmanagement und Straßenbau

  • Verkehrsentwicklungsplan 2035: Der Verkehrsentwicklungsplan legt die Ziele und Strategien für Projekte im Bereich Mobilität und Verkehr bis 2035 fest. Nun geht der Verkehrsentwicklungsplan in die nächste Phase: 2021 werden konkrete Maßnahmenkonzepte für die Gesamtstadt entwickelt, unter Beteiligung der Bürgerschaft ab Sommer 2021.
  • Masterplan Neuenheimer Feld: Auf Grundlage eines Gemeinderatsbeschlusses erarbeiten die Büros Astoc und Höger ab Frühjahr 2021 je einen Entwicklungsentwurf im konkurrierenden Verfahren. Die Ergebnisse werden im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Ende der aktuellen Konsolidierungsphase wird entschieden, welcher der beiden Entwicklungsentwürfe in der Masterplanphase weiterbearbeitet wird.
  • Regionales Park & Ride-Konzept: Für mehr Klimaschutz und weniger CO2-Ausstoß durch den Verkehr: 2021 soll der ÖPNV attraktiver werden. Die Planung für ein regionales P&R-Angebot in Zusammenhang mit regionalen Schnellbuslinien wird konkrete Formen annehmen.
  • Verbesserungen beim ÖPNV: Im Öffentlichen Nahverkehr soll es eine verbesserte Anbindung ans Neuenheimer Feld geben: Die neue Buslinie 37 wird von Ziegelhausen bis ins Feld führen. Zudem hat der Gemeinderat Eppelheim Ende November 2020 einer Taktverdichtung der Straßenbahnlinie 22 zugestimmt. Die Linie 20 (Elektrobuslinie) fährt künftig bereits ab 7 Uhr statt wie bisher ab 9 Uhr. Die Strecke wird von der Altstadt über den Hauptbahnhof bis ins Neuenheimer Feld ausgeweitet und damit noch attraktiver. Ab Herbst 2021 kommen weitere Taktverdichtungen auf wichtigen Linien im ÖPNV, insbesondere an Sonn- und Feiertagen sowie in den Abendstunden.
  • Verkehrsversuch B37: Auf der B37 nach Neckargemünd findet zwischen Schlierbach Bahnhof und Ortseingang Neckargemünd ein wissenschaftlich begleiteter Verkehrsversuch statt. In Abstimmung mit dem Land wird dem Radverkehr einer von vier Fahrstreifen zur Verfügung gestellt. Der Verkehrsversuch B37 geht 2021 in die konkrete Umsetzung.
  • Hebelstraßenbrücke: Die Bauarbeiten an der Hebelstraßenbrücke befinden sich auf der Zielgeraden. Der Verkehr soll ab März 2021 wieder über diese wichtige Verbindungsachse rollen.
  • Klingenteichstraße: Hangsicherung und Straßensanierung zwischen Hausnummer 32 und der Kehre Molkenkur werden im ersten Quartal 2021 abgeschlossen.

7.) Umwelt und Nachhaltigkeit

  • Klimawäldchen: Verbessertes Mikroklima und innerstädtischer Lebensraum für Tiere und Pflanzen: Im Herbst 2021 und im Herbst 2022 entstehen die ersten „Klimawäldchen“ in Heidelberg. Bis zum Jahr 2025 sollen insgesamt 3.000 Bäume (jährlich 500 Bäume) gepflanzt werden, insbesondere auf derzeit versiegelten Flächen. Als erste Flächen eignen sich der Kranichweg im Pfaffengrund und das Areal „Alte amerikanische Tankstelle“ in Bergheim, weil die Flächen der Stadt gehören. Für die Pflanzungen entstehen in beiden Jahren zusammen voraussichtlich Kosten in Höhe von rund 266.000 Euro. Aufgrund der fortschreitenden Klimaveränderung wird die Stadt auf hitzeverträglichere Baumarten setzen.
  • Müllwagen mit Wasserstoff-Antrieb: Voraussichtlich schon im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2021 ist in Heidelberg der erste Müllwagen mit Wasserstoff-Antrieb unterwegs. Zu Jahresbeginn 2021 entscheidet sich, ob die Stadt Geld aus dem Förderprojekt H2Rivers erhält. Das Wasserstoff-Fahrzeug soll für die Leerung der Restmülltonnen insbesondere in der Innerstadt eingesetzt werden. Dies soll zu einer besseren Luftqualität im Stadtzentrum und zum Erreichen der Klimaschutzziele beitragen (#hd4climate).

8.) Kulturhöhepunkte

  • 25 Jahre Heidelberger Frühling: Das Internationale Musikfestival „Heidelberger Frühling“ feiert vom 20. März bis 18. April 2021 seinen 25. Geburtstag. Insgesamt stehen in der Jubiläumssaison 134 Veranstaltungen in 19 Spielstätten auf dem Programm. Die 25. Ausgabe des „Heidelberger Frühling“ steht unter dem Leitmotto „FESTspiel“. Zu Gast sind vor allem Künstler, die den „Heidelberger Frühling“ als Wegbegleiter in den letzten 25 Jahren geprägt haben, unter anderem Jörg Widmann, Martin Grubinger, Igor Levit, Thomas Hampson, Thomas Quasthoff, Gabriela Montero, Anna Lucia Richter, Avi Avital, Antoine Tamestit oder das Fauré Quartett.
  • Frauenkörper im Kurpfälzischen Museum: Das Kurpfälzische Museum widmet sich ab Herbst 2021 (24. Oktober 2021 bis 20. Februar 2022) dem weiblichen Körper mit der Ausstellung „Frauenkörper – Der Blick auf das Weibliche von Albrecht Dürer bis Cindy Sherman“. Die Ausstellung geht Kontinuität und Wandel von Schönheitsidealen sowie der Vorstellung und Wahrnehmung von Weiblichkeit nach. Gezeigt werden Gemälde, Graphiken, Skulpturen, Fotos und Videos bedeutender Künstlerinnen und Künstler des 16. bis 21. Jahrhunderts, darunter Albrecht Dürer, Rembrandt, Lovis Corinth, Käthe Kollwitz, Otto Dix, Max Beckmann, Maria Lassnig und Cindy Sherman. Das breite Spektrum hochkarätiger, internationaler Leihgaben, etwa aus Paris, Wien, Den Haag und Berlin, macht die Ausstellung zu einem spektakulären kulturellen Ereignis des kommenden Jahres.
  • Festival-Zeit im Theater: Das Theater und Orchester bereitet sich auf vier Festivals bis Sommer 2021 vor: so soll bei der vierten Tanzbiennale vom 5. bis 13. Februar 2021 das Publikum zeitgenössischen Tanz in vielen Facetten erleben. Der Heidelberger Stückemarkt widmet sich vom 30. April bis 9. Mai 2021 zeitgenössischer Dramatik in Deutschland. Die Schultheatertage finden im Juni 2021 gemeinsam mit dem Festival Junges Theater im Delta statt. Und im Sommer dürfen sich Open-Air-Fans bei den Schlossfestspielen auf die Wiederaufnahme von Dracula, die Musiktheaterneuproduktion „Im weißen Rössl“ und das Schauspiel „Das Spiel von Liebe und Zufall“ freuen.
  • Hölderlin, Dürrenmatt und Zeitgenössisches in der UNESCO-Literaturstadt: Das Kulturamt führt 2021 zwei Jubiläumsprojekte fort: Anlässlich des 30. Todestags im Dezember 2020 und des 100. Geburtstags von Friedrich Dürrenmatt im Januar 2021 erinnern mehrere Heidelberger Kulturinstitutionen mit Veranstaltungen noch bis Ende Februar gemeinsam an den berühmten Dramatiker, Erzähler, Essayisten und Künstler. Auch das Programm „Heidelberg feiert Hölderlin“ zum 250. Geburtstag des Dichters wird bis Juni 2021 verlängert. Zeitgenössische Literatur bieten die Heidelberger Literaturtage vom 9. bis 13. Juni.
  • 50 Jahre Musik- und Singschule: Die städtische Musik- und Singschule wird 50 Jahre alt: Feiern wird sie das mit einem Festakt am 24. Juli.

9.) Weitere Themen

  • Städtepartnerschaft: 2021 wird das Jahr der Jubiläen – Heidelberg feiert seine Freundschaften mit Montpellier (60 Jahre), Cambridge (55 Jahre), Bautzen und Simferopol (jeweils 30 Jahre). Aus der französischen Partnerstadt Montpellier wird Anfang September eine Delegation in Heidelberg erwartet. Auch ein Gegenbesuch ist geplant. Das Jubiläum mit Cambridge war 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser gefallen und soll 2021 nachgeholt werden. Gemeinsam mit Bautzen wurde im Oktober in Heidelberg im Rahmen eines offiziellen Festabends nicht nur 30 Jahre Wiedereinigung gefeiert, sondern auch bereits das 30-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum gewürdigt. 2021 ist ein Gegenbesuch in Sachsen geplant.
  • Heidelberger Bündnis für Jüdisch-Muslimische Beziehungen: Die Gründung des Heidelberger Bündnis für Jüdisch-Muslimische Beziehungen – voraussichtlich im Frühjahr 2021 – ist der Startschuss für eine bundesweit einzigartige Plattform. Die Muslimische Akademie Heidelberg i. G. und die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg koordinieren das Projekt. Das Bündnis baut auf drei Säulen auf: Kulturarbeit mit den Jüdisch-Muslimischen Kulturtagen, Wissenschaftskommunikation mit dem Podcast-Projekt „Mekka und Jerusalem“ sowie Bildungsbausteine für die Lehrkräfte-Ausbildung. Das Bündnis trägt so zu Perspektivenvielfalt in Debatten rund um jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland bei und greift aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen mit innovativen Formaten auf. Bündnispartner sind das Kulturhaus Karlstorbahnhof, die Pädagogische Hochschule Heidelberg und das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.
  • Koordinationsstelle Chancengleichheit von LSBTTIQ: Heidelberg setzt sich für die Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) ein. Dank dieses Engagements ist die Stadt seit September 2020 „Regenbogenstadt“, also Mitglied im internationalen „Rainbow Cities Network“. Die Mitglieder verpflichten sich zur Einrichtung einer Koordinationsstelle für die Chancengleichheit von LSBTTIQ. Die Stelle wird ab Mai 2021 beim städtischen Amt für Chancengleichheit angesiedelt sein. Dorthin können sich Menschen mit Fragen der sexuellen, geschlechtlichen und familiären Vielfalt wenden. Die Koordinierungsstelle fördert zudem das bürger*innenschaftliche Engagement von LSBTTIQ-Menschen in Heidelberg sowie Programme und Initiativen, die sich für Akzeptanz und Vielfalt einsetzen.
  • Start Videoüberwachung Hauptbahnhof: Die 21 Kameras sind installiert, justiert und getestet: Voraussichtlich in der zweiten Januarhälfte 2021 startet die Videoüberwachung am Hauptbahnhof. Mit technischer Unterstützung wollen Stadt und Polizei die Sicherheit am Bahnhofsvorplatz, dem Willy-Brandt-Platz, erhöhen. So sollen Straftaten schnell erkannt und Beweise gesichert werden. Das Vorhaben startet zunächst mit konventioneller Videoüberwachung. Das heißt: Im Polizeipräsidium Mannheim werden die Kamerabilder ausgewertet und im Notfall die Einsatzteams vor Ort alarmiert. In einem zweiten Schritt kommt im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft nach und nach die „intelligente“ Überwachung nach Mannheimer Vorbild. Die „intelligente“ Software der Videokameras wertet die Bilderströme dann elektronisch aus und schlägt nur dann Alarm, wenn sie atypische Bewegungsmuster erkennt – wenn beispielsweise jemand schlägt, rennt, fällt oder am Boden liegt.

Neues Schnelltestzentrum: Stadt übernimmt ab 4. Januar für Heidelberger Bürgerinnen und Bürger die Hälfte der Kosten – Verteilung von 121.500 FFP2-Masken an Menschen in Pflegeheimen und Heimen der Behindertenhilfe

Die Zahl der Corona-Infektionen in Heidelberg bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Neben Masken, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sowie den Ende Dezember gestarteten Schutzimpfungen bieten umfangreiche Schnelltestungen ein wirksames Mittel, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen. Die Stadt Heidelberg begrüßt deshalb, dass das Heidelberger Unternehmen Aspilos GmbH seit dem heutigen Mittwoch, 30. Dezember 2020, auf dem Parkplatz des Baumarktes „Bauhaus“ in der Eppelheimer Straße 48 ein „Drive through“-Schnelltestzentrum in Betrieb genommen hat. Hier besteht die Möglichkeit, sich kostenpflichtig für 29 Euro einem Schnelltest durch medizinisch geschultes Personal zu unterziehen. Aus Gründen des Infektionsschutzes unterstützt die Stadt Heidelberg im Januar 2021 dieses zentrale Schnelltest-Angebot und übernimmt bis zur Hälfte der Kosten eines Schnelltestes (maximal 14,50 Euro) für Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern – ein wohl auch bundesweit außergewöhnliches Angebot. Start der Aktion ist am Montag, 4. Januar.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Ich begrüße es sehr, dass für unsere Bürgerinnen und Bürger in Heidelberg ein zentrales Schnelltestzentrum eingerichtet wurde. Wer sichergehen möchte, dass er nicht infiziert ist, kann dort auch präventiv ohne akute Symptome einen kostenpflichtigen Schnelltest machen. Das ist zum Beispiel sinnvoll vor einem Besuch bei den Großeltern oder einem Treffen mit anderen Personen aus Risikogruppen. Schnelltests tragen dazu bei, Infektionen frühzeitig zu erkennen und weitere Ansteckungen zu vermeiden. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie. Wir unterstützen die Bürgerinnen und Bürger gerne dabei, dieses neue Angebot zu nutzen – ganz praktisch als ,Drive through‘-Lösung.“

Daneben hat die Stadt Heidelberg noch vor dem Jahreswechsel in großem Maße hochwertige Masken an Risikogruppen zum Schutz vor dem Coronavirus verteilt: Die Feuerwehr übergab am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. Dezember 2020, insgesamt 121.500 FFP2-Masken an rund 25 stationäre Pflegeeinrichtungen, Heime der Behindertenhilfe und der Wohnlosenhilfe in Heidelberg. Für jede Bewohnerin und jeden Bewohner steht damit in den kommenden drei Monaten täglich jeweils eine FFP2-Maske zur Verfügung. Die Masken wurden der Stadt durch das Land Baden-Württemberg zur Verteilung übergeben.

Schnelltest: Wichtiges Instrument zur Eindämmung der Pandemie

Personen, die sich kostenpflichtig testen lassen möchten, wird im „Drive through“-Schnelltestzentrum in der Eppelheimer Straße 48 nach vorheriger Terminvereinbarung im Auto sitzend durch die offene Fensterscheibe ein Nasenrachenabstrich entnommen. Spätestens 20 Minuten später soll die getestete Person das Ergebnis per E-Mail erhalten. Durchgeführt wird laut Betreiber ein Antigen-Test, der mit einer Genauigkeit von 98 Prozent Infizierte als infiziert identifiziert. Vorab ist eine Online-Buchung unter www.aspilos.de/Testzentrum erforderlich. Das Schnelltestzentrum ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr geöffnet.

Einen einmaligen Zuschuss von bis zu 50 Prozent durch die Stadt zu den Kosten für diesen Schnelltest können ausschließlich Personen erhalten, die in Heidelberg gemeldet sind. Ein entsprechender Nachweis muss vor Ort im Schnelltestzentrum durch Vorzeigen des Personalausweises erfolgen. Der städtische Zuschuss wird direkt beim Bezahlen abgezogen. Für diese Aktion im Januar stellt die Stadt Heidelberg finanzielle Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung. Mit diesem Angebot möchte die Stadt Heidelberg die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, Schnelltestungen als wichtiges Instrument zur Eindämmung der Pandemie vorzunehmen.


Baustellen in und um Heidelberg – Übersicht über die Baustellen vom 4. bis 10. Januar

  • Bürgerstraße: Installation einer „Bike & Ride“-Anlage auf der Bürgerstraße (Brücke) zwischen Hardtstraße und Max-Joseph-Straße bis voraussichtlich Ende Februar 2021.
  • Czernyring: Wegen Umbaus des Czernyrings in den Anschlussbereichen Czernybrücke und Montpellierbrücke einspurig in beide Richtungen. Bis April 2021 laufen die Arbeiten zur Fertigstellung des Lückenschlusses.
  • Eppelheimer Straße: Auf Höhe alte Eisenbahnbrücke gesperrt, Umleitung über Henkel-Teroson-Straße.
  • Hebelstraßenbrücke: Neubau bis März 2021. Vollsperrung und Umleitung des Kraftfahrzeugverkehrs über die Montpellierbrücke, Umleitung des Rad- und Fußverkehrs über die Liebermannbrücke.
  • Im Bosseldorn: Wegen Leitungsarbeiten der Stadtwerke Heidelberg und Kanalarbeiten der Stadtbetriebe abschnittsweise Vollsperrung. Gehwege bleiben frei. Auto- und Radverkehr wird bis voraussichtlich September 2021 umgeleitet.
  • Im Neuenheimer Feld: In der Parallelstraße zur Berliner Straße wegen Kanalausbau bis voraussichtlich 2025 voll gesperrt. Umleitung von Fuß- und Radverkehr über Berliner Straße.
  • In der Unteren Rombach: Private Hochbaumaßnahme auf Höhe Hausnummer 14 mit Straßensperrung bis 31. Januar 2021. Umleitung ist ausgeschildert.
  • Klingenteichstraße: Wegen Stützwandneubau und Straßenbauarbeiten bis voraussichtlich Anfang 2021 ab Hausnummer 32 bis zur oberen Kehre Zufahrt Hotel Molkenkur voll gesperrt; Umleitung über Molkenkurweg, Schloss-Wolfsbrunnenweg und Graimbergweg.
  • Pfaffengrunder Terrasse: Arbeiten für den neuen öffentlichen Platz in der Bahnstadt zwischen Gadamerplatz und Promenade bis voraussichtlich Mitte 2021.
  • Schulbergweg: Derzeit wieder frei befahrbar. Bushaltestellen Schönauer Straße und Schulbergweg werden nicht bedient. Fortsetzung der Arbeiten voraussichtlich ab 12. Januar 2021 zwischen Karl-Christ-Straße und Friedhofweg.

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