Friedelsheim – Am Samstag, 25.04.15, wurde im Feuerwehrhaus der Feuerwehr Friedelsheim-Gönnheim der "Gerätewagen Dekontamination Personal" (Dekon-P) vorgestellt und der Feuerwehr übergeben.
Hans-Ulrich Ihlenfeld, Landrat des Landkreis Bad Dürkheim, begrüßte die zahlreichen Feuerwehrangehörigen im Feuerwehrhaus Friedelsheim-Gönnheim. Viele Politiker (Kreis, Verbands- und Ortsgemeinde), Mitarbeiter der Kreisverwaltung und Vertreter anderer Wehren des Landkreises und darüber hinaus waren gekommen, um bei der Schlüsselübergabe dabei zu sein.
"Wir übergeben heute der Feuerwehr einen Gerätewagen Dekontamination Personal, kurz: GW Dekon-P",
so Landrat Ihlenfeld. Zweck des Fahrzeugs ist die Abwehr bei chemischen, biologischen und radiologischen Gefahren. Es diene der Entgiftung von Menschen. Das Fahrzeug besitzt einen 2000-Liter-Tank, ein Duschzelt und eine Dekondusche. Angeschafft wurden von der Bundesrepublik Deutschland 450 LKW für den Katastrophenschutz, wovon 88 Fahrzeuge wie das heute übergebene Fahrzeug Dekon-P-Fahrzeuge sind. Sie werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschafft und den Körperschaften kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die Kosten für Digitalfunkgeräte übernehmen die Kommunen. Das Fahrzeug hat 217.000 Euro gekostet, (136.000 Euro für das Fahrzeug und 81.000 Euro für die Ausstattung).
Landrat Ihlenfeld dankte den Feuerwehrangehörigen für ihre Einsatzbereitschaft und freute sich, dass das Fahrzeug vom Bund zur Verfügung gestellt wurde.
Stündliche Dekontiminationsmöglichkeit für 50 Personen
Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Michael Müller sagte, dass der Zeitpunkt der Übergabe zuerst unklar war. Am Telefon erfuhr er, dass das Fahrzeug zur Abholung bereitsteht.
Bis Mitte der (19)90er-Jahre bestanden ABC-Züge, welche nach dem Ende des Kalten Kriegs außer Dienst gestellt wurden, weil die Gefahr eines Atomangriffs unwahrscheinlich waren. Heutzutage muss sich die Feuerwehr wieder auseinandersetzen. Das Bundesamt unterstütze Kommunen/Feuerwehren, so Michael Müller.
50 Personen können pro Stunde dekontaminiert werden. "Dekontamination" ist das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen (Kontaminationen) von Personen, Objekten oder ungeschützten Flächen. In diesem Fall durchlaufen die Personen (Menschen) ein Duschzelt und werden so oberflächlich von den Verunreinigungen befreit.
In der Verbandsgemeinde Wachenheim werden Feuerwehrangehörige an der Dekontimination ausgebildet. Desweiteren wurden die LKW-Führerschein-Ausbildungsmöglichkeiten im Landkreis (für alle Feuerwehren) erhöht.
Marco Haag, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Wachenheim, sprach von einem beeindruckenden Fahrzeug anhand der Beladung, der Maße und der erforderlichen Ausbildung. Bei der Abholung standen 55 baugleiche Dekon-P-LKW auf dem Hof.
Technische Daten
Der LKW, ein MAN, ist 3,40 Meter hoch, hat eine Leistung von 340 PS, die 18 Tonnen zulässige Gesamtmasse sind auf 16 Tonnen abgelastet. Es besitzt eine Fernfahrerkabine, hat luftgefederte Sitze, eine Sitzheizung. Es hat einen 2.000-Liter-Trinkwassertank und einen Zwischenbehälter. Es besitzt eine Umfeldbeleuchtung, eine Rückfahrkammer und ein eingebautes Navigationssystem. Sieben Rollwagen sind verladen, darauf u.a. ein 9 kVA-Notsstromaggregat, einen Powermoon und ein Dekonzelt. Im Duschzelt sind 6 Duschplätze vorhanden. Das Zelt hat eine Grundfläche von 65 m², es ist beheizbar, wobei die Zeltheizungsleistung (Diesel) 48 kW beträgt. Nach einem Einsatz müssen alle Teile desinfiziert werden, da es der Trinkwasserverordnung unterliegt.
Nach den Grußworten wurde der Schlüssel und ein Handbuch von Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld an Wehrleiter Marco Haag übergeben. Danach stand das Fahrzeug zur Besichtigung zur Verfügung. Ein Imbiss rundete den Festabend ab.