Verkehrstrainingskurs für Jugendliche in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen

Kritische Auseinandersetzung

Ingelheim – Das Kreisjugendamt Mainz-Bingen führt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Juvente drei- bis viermal jährlich Verkehrstrainingskurse für Jugendliche durch, die im Straßenverkehr negativ aufgefallen sind – sei es durch frisierte Roller, Drogenkonsum oder andere Vergehen. Am jüngsten Kurs in Ingelheim nahmen 20 Jugendliche auf Anordnung von Gericht oder Staatsanwaltschaft teil. Dabei sollten sich die Teilnehmer kritisch mit ihrem Verhalten im Straßenverkehr auseinandersetzen. Referenten der Staatsanwaltschaft, der Führerscheinstelle, der Polizei sowie ein Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik informierten die Jugendlichen über Risiken ihres Verhaltens.

Junge Menschen gelten statistisch gesehen als Hauptunfallverursacher. Vielen jungen Verkehrsteilnehmern ist nicht bewusst, dass die Grenze zwischen einem Bagatelldelikt und einem schweren oder tödlichen Unfall sehr gering ist.

„Mit Verkehrstrainingskursen, die einen direkten Bezug zum Vergehen haben, erreicht man die Teilnehmer besser als beispielsweise mit Sozialstunden. Diese Rückmeldung bekommen wir auch immer wieder von den Teilnehmern“,

so Jörg Proschek von der Jugendgerichtshilfe des Landkreises Mainz-Bingen.

„Wir fühlen uns auch von der extrem niedrigen Rückfallquote bestätigt. Seit Herbst 2011 gibt es diese Kurse im Kreis bereits, bislang haben wir nur drei Jugendliche zweimal begrüßen müssen.“

Neben den anderen Referenten spielt auch die Führerscheinstelle des Kreises bei diesem Konzept eine wichtige Rolle.

„Der Führerschein ist immer noch ein großes Stück Unabhängigkeit für junge Menschen. Wenn man den Führschein aufgrund eines Verkehrsvergehens erst später machen darf, bringt das die Jugendlichen tatsächlich zum Nachdenken“,

erklärt Hartmut Schneider, Leiter der Führerscheinstelle Bingen.