Dillenburg: Unternehmensdaten im Visier – Betrüger ködern Firmeninhaber mit Corona-Hilfen

Symbolbild, Achtung, Warnung © on pixabay

Dillenburg (ots) – Um an das Geld oder die sensiblen Daten ihrer Opfer zu gelangen, legen Betrüger sehr viel Fantasie an den Tag. Das trifft für die digitale Welt am Computer ebenso zu, wie für die reale Welt an der Haustür.

Auch während der andauernden Corona-Pandemie sind die Betrüger aktiv. Sie haben ein breites Betätigungsfeld ausgemacht. Dieses reicht vom Verkauf von minderwertigen Desinfektionsmitteln, Masken oder angeblichen Medikamenten, bis hin zu Impfmitteln,
die sie an der Haustür oder über Online-Shops anbieten.

Aktuell rücken Unternehmen in den Fokus der Betrüger:

  • Antrag auf Überbrückungsgeld ist Fake – Betrüger wollen Firmendaten

Zu Beginn dieser Woche meldete sich eine Unternehmerin bei der Dillenburger Kriminalpolizei. Eine E-Mail der Europäischen Kommission hatte den Betrieb der Unternehmerin erreicht. Im Anhang entdeckte sie ein Formular zum Antrag auf “Überbrückungsgeld III für Unternehmer”.

Das professionell aufgemachte Schreiben wies authentisch wirkende Merkmale eines behördlichen Schreibens der EU auf. Um die finanziellen Hilfen zu bekommen, müssen die Unternehmensdaten mit entsprechenden Nachweisen aus dem Handelsregister, die Personalien der Geschäftsleitung mit Kopie des Personalausweises, die Kontodaten, die Steuer-ID und weitere Merkmale eingetragen werden.

Zuletzt muss der Antrag mit Ort, Datum und Unterschrift versehen und anschließend komplett an eine E-Mail-Adresse zurückgesendet werden. Der Schwindel flog zum Glück auf, nachdem die Unternehmerin ihren Steuerberater eingeschaltet hatte.

  • Täter ködern mit Hilfsgeldern – Falsche Adresse der EU-Kommission

Die Polizei geht davon aus, dass diese Mails von den Betrügern massenhaft in Deutschland an kleine und mittlere Unternehmen versandt wurden. Die Täter stellen ihren Opfern EU-Coronahilfen, Überbrückungsgeld II oder Überbrückungshilfe Teil III der Bundesregierung in Aussicht.

Ihr Ziel ist offenbar, sensible Daten über die Unternehmen zu erhalten, indem sie mit Hilfsgeldern ködern. Dazu werden die Unternehmen gebeten, das Formular auszufüllen und an die Adresse deutschland@ec-europa.de zurückzusenden.

Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin: Dies ist keine Adresse der Europäischen Kommission. Die Domain der Kommission ist: ec.europa.eu

  • E-Mails ignorieren und löschen

Die Polizei empfiehlt, nicht auf die E-Mails zu reagieren und sie sofort zu löschen. Sollten sie Opfer des Betrugsversuches geworden sein und sensible Daten weitergegeben haben, zeigen Sie dies an Ihrer örtlichen Polizeidienststelle an.


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