Atemschutzübungsstrecke des Kreises Germersheim

Inbetriebnahme der Ausbildungsanlage

v.l.: Kreisfeuerwehrinspekteur Mike Schönlaub, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Verbandsbürgermeister Matthias Schardt, Wehrleiter Manfred Leingang

Rülzheim – Am Samstag, 18.04.2015 wurde im neuen Feuerwehrhaus im Nordring 11 die Atemschutzübungsstrecke des Kreises Germersheim in Dienst gestellt.

Landrat Dr. Fritz Brechtel begrüßte in seiner Ansprache die Vertreter der Feuerwehren, Polizei, THW und Hilfsorganisationen.

"Wenn Feuerwehrleute in brennende oder verrauchte Räume vorrücken, benötigen sie die entsprechende Ausrüstung und Ausbildung, – auch, um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen",

sagte Dr. Brechtel bei der der offiziellen Inbetriebnahme der kreiseigenen Atemschutzübungsstrecke in Rülzheim. Da es bisher keine eigene Übungsstrecke im Landkreis Germersheim gab, mussten die Feuerwehren auf andere Strecken außerhalb des Kreises ausweichen. Um dem Abhilfe zu schaffen, hat der Kreistag beschlossen eine Ausbildung- und Übunganlage zu bauen.

"Gutes Beispiel für gelungene Kooperation zwischen Kreis und Kommune"

Landrat Dr. Brechtel bedankte sich ausdrücklich bei den Kreisgremien und der Verbandsgemeinde Rülzheim für die Zusammenarbeit.

"Die Atemschutzgeräteträger im Landkreis haben nun eine zentrale und optimale Übungsmöglichkeit".

Verbandsbürgermeister Matthias Schardt betonte die zentrale Funktion für Feuerwehr und Katastrophenschutz. Die Verbandsgemeinde Rülzheim sei stolz auf die Einrichtung.

In dem neu gebauten Feuerwehrhaus wurde "vorausschauend" geplant, so Bürgermeister Schardt, und gehofft, dass die Anlage hier gebaut wird. Die Verbandsgemeinde Rülzheim sei beim Bau des Feuerwehrhauses an ihre Leistungsgrenzen gegangen, so Matthias Schardt. 

"Herausragende Leistung"

Kreisfeuerwehrinspekteur Mike Schönlaub sagte, es sei herausragend, was hier geleistet wurde. Die derzeit 550 Atemschutzgeräteträger (insgesamt sind ca. 1.200 Menschen ehrenamtlich im Feuerwehrdienst im Landkreis Germersheim aktiv) können nun in Rülzheim aus- und fortgebildet werden. Er freue sich auf die Indienststellung.

Wehrleiter Manfred Leingang erläuterte den Aufbau der Übungsanlage. Sie ist 52 Meter lang, davon 26 Meter zum Kriechen und 26 Meter zum Gehen. Hindernisse sind zu überwinden. Es können (und werden) Effekte eingespielt. Die Übungsteilnehmer werden aus Fürsorgegründen gesundheitlich überwacht, damit ihnen nichts passiert. Im Arbeitsraum sind zwei Ergometer und eine Endlosleiter vorhanden.

Weitere Infos

Die Atemschutzübungsstrecke kostet rund 136.000 Euro. Dazu kamen notwendige Bauarbeiten für ca. 49.000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz bezuschusst die Anlage mit ca. 43.000 Euro.

In der Strecke üben Feuerwehrleute das Vorrücken in brennenden und verrauchten Gebäuden. In einem Gitterparcours müssen sie durch Gänge kriechen, teilweise auch in gebückter Haltung durchlaufen. Es gibt eine Übung-Tankanlage und eine heiße Tür, an der das fachgerechte Vorgehen trainiert wird. Die Lehrgangsteilnehmer sind während dieser schweißtreibenden Übungen mit einem Chip ausgestattet und werden darüber ständig überwacht. Der Parcours besteht aus mobilen Einzelteilen, so dass die Strecke immer wieder neu zusammengestellt werden kann.