Bundesweite Verkehrszählungen

2015 auch in Rheinland-Pfalz

Koblenz – Zur Beurteilung der Verkehrsentwicklung auf den Bundesfernstraßen stehen in diesem Jahr wieder die turnusmäßigen Straßenverkehrszählungen an. Daher sieht man jetzt wieder zahlreiche Zählerinnen und Zähler in Warnwesten am Straßenrand, die die Fahrzeuge erfassen. Auch in Rheinland-Pfalz beginnen diese alle fünf Jahre stattfindenden Zählungen in dieser Woche.

Gezählt wird von Mitte April bis Anfang Oktober; der erste Zähltag wird der 14. April 2015, der letzte Tag der 11. Oktober 2015 sein. Die Ergebnisse fließen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zusammen, die später die Ergebnisse für jeden Abschnitt des Bundesfernstraßennetzes veröffentlicht.

In Rheinland-Pfalz wird der Verkehr an etwa 180 Zählstellen an den Bundesautobahnen sowie rund 980 Zählstellen an den Bundesstraßen nach den Richtlinien des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gezählt. Hinzu kommen rund 70 Zählstellen an Landesstraßen. Zähltage sind die sogenannten Normalwerktage (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag); an ausgewählten Freitagen und Sonntagen sowie an Werktagen während der Sommerferien wird jeweils zweimal gezählt.

Durch den Betrieb von automatischen Langzeitzählstellen, vor allem auf den Autobahnen, sowie durch die schon seit 2011 auf den Landes- und Kreisstraßen eingesetzten Leitpfostenzählgeräte mit Seitenradartechnik kann vielerorts auf den Einsatz von Zählpersonal verzichtet werden. Dennoch muss der Verkehr an rund 840 Stellen wieder mit Strichliste und Zähluhr erfasst werden; davon rund 90 an den Autobahnen, 680 an Bundesstraßen und 70 an Landesstraßen.

Der größte Teil der Zählungen in Rheinland-Pfalz wird von Mitarbeitern der 13 Autobahnmeistereien und 57 Straßenmeistereien des Landesbetriebes Mobilität Rheinland-Pfalz erledigt. Darüber hinaus wurden zwei externe Ingenieurbüros mit der Zählung von 290 Zählstellen beauftragt.

Alle Zähler sind an ihren orange-farbenen Warnwesten erkennbar, wenn sie am Straßenrand oder auf Brücken die Fahrzeuge, unterschieden nach sechs verschiedenen Fahrzeugarten, in ihren Strichlisten erfassen. Fahrzeug- oder personenbezogene Daten werden dabei nicht erhoben.

Die bundesweite Straßenverkehrszählung liefert nicht nur Daten für die gesamte Verkehrsplanung, sondern wird u. a. auch von Forschungsinstitutionen, Verbänden oder Bürgerinitiativen genutzt. So lassen sich aus den Daten Lärm- oder Emissionsberechnungen erstellen, Aussagen zu Raum- und Siedlungsstrukturen ableiten oder Mobilitätsstudien ergänzen. Darüber hinaus werden aus den Einzelergebnissen die gesamten Jahresfahrleistungen auf den Straßen in der Bundesrepublik Deutschland, getrennt nach Fahrzeugarten und Straßenklassen, ermittelt.

Nach Abschluss der eigentlichen Zählungen beginnt für ein vom BMVI beauftragtes Auswertebüro die Hauptarbeit, denn dann erfolgt die Ermittlung der Ergebnisse für bundesweit rund 40.000 Zählstellen. Wenn zum Jahresende 2015 auch die vollständigen Daten aller automatischen Langzeitzählstellen vorliegen, werden neben Jahresmittelwerten u. a. auch lärmtechnisch relevante Parameter für jede Zählstelle herangezogen.

Nach dem Terminplan der BASt werden die endgültigen Ergebnisse der Straßenverkehrszählungen im Sommer 2016 vorliegen, so dass dann die bekannten Verkehrsstärkenkarten gedruckt werden können.