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Für den durch die Corona Krise stark gebeutelten Einzelhandel gab es im Zuge erster Lockerungen zumindest eine kleine Möglichkeit, endlich wieder Umsatz zu machen: die Abholung von bestellter Ware per Click & Collect.

Auch, wenn es sich dabei nur um einen kleinen Schritt in Richtung Normalität handelt sind Händler und Verbraucher doch froh darum, sich dem gewohnten Shopping-Erlebnis wieder ein wenig anzunähern.

Doch was genau steckt eigentlich hinter Click & Collect? Was ist dabei der Unterschied zu Click & Meet, wie es von großen Fachhändlern wie Decathlon, Ikea oder Media Markt angeboten wird? Und ist das Einkaufen mit Termin überhaupt überall in Deutschland erlaubt?

Wie genau funktioniert Click & Collect?

Bei Click & Collect handelt es sich nicht etwa um ein Konzept, das erst seit dem Ausbruch der Corona-Krise entwickelt wurde. Vielmehr gab es das Konzept schon lange davor. Allerdings hatten damals noch nicht allzu viele Händler auf das Konzept gesetzt und wenn dann zumeist größere Ketten.

Das Prinzip hinter Click & Collect ist dabei so einfach wie praktisch: Kunden können auf der Website des jeweiligen Anbieters in Ruhe stöbern und beliebig viele Produkte in den Warenkorb legen.

Die bestellte Ware kann anschließend direkt vor Ort im Laden abgeholt werden – ein simples und doch fast schon geniales Prinzip, da es die Verschmelzung von Online- und Offline-Shopping ermöglicht.

Was hat es mit Click & Meet auf sich?

Anders als bei Click & Collect handelt es sich beim sogenannten Click & Meet um eine Besonderheit, die im Rahmen der Corona-Maßnahmen entwickelt wurde. Das Prinzip orientiert sich an der Vorgabe der Bundes- und Landesregierungen, dass pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche jeweils ein Kunde mitsamt einer Begleitperson aus dem selben Haushalt ein Geschäft betreten darf – nach entsprechender Terminvereinbarung im Vorfeld.

So soll es Verbrauchern möglich sein, ein Stück weit das aus der Zeit vor Corona gewohnte Shopping-Erlebnis zurückzuerhalten. Doch, ob es unter diesen Umständen wirklich Spaß macht, durch die Markthalle bei Ikea zu schlendern, die aktuellen Media Markt Angebote live statt im Prospekt zu bewundern oder die Ausrüstung für den nächsten Camping Trip bei Decathlon auf Herz und Nieren zu testen, müssen am Ende die Kunden bewerten.

Der Handelsverband Deutschland sieht das Ganze zumindest kritisch und stellt die Wirtschaftlichkeit des Prinzips in Frage. Am Ende wird man wohl – wie so häufig in diesen Zeiten – erst im Nachhinein wieder etwas schlauer sein.
Wo in Deutschland darf per Click & Collect eingekauft werden?

Wer heutzutage den lokalen Einzelhandel unterstützen will muss sich fragen: darf ich das überhaupt? So waren Abholangebote wie Click & Collect etwa in Baden-Württemberg lange Zeit verboten – nicht zuletzt aus Angst vor langen Schlangen im Rahmen des Weihnachtsgeschäfts. Dieses Verbot wurde jedoch bereits am 11. Januar gekippt. Allerdings muss bei der Bestellung eine feste Abholzeit angegeben werden. Im Rhein-Neckar-Kreis hingegen darf der Einzelhandel unter bestimmten Voraussetzungen wieder für die Kunden die Tore öffnen. Auch in Hessen dürfen alle vom Lockdown betroffenen Geschäfte Abhol- und Lieferdienste anbieten. Ähnlich sieht es in Rheinland-Pfalz aus, wo Abhol-, Liefer- und Bringdienste nach vorheriger Bestellung zulässig sind. Diese Regelungen gelten weitestgehend auch für andere Bundesländer – mit Ausnahme von Sachsen. Hier ist die Abholung von Waren per Click & Collect explizit untersagt. Die Lieferung ist allerdings erlaubt.

Man darf davon ausgehen, dass sich diese Vorgaben in Abhängigkeit zur weiteren Entwicklung der Lage schnell wieder ändern können – zum Guten wie zum Schlechten. Die Zukunft bleibt also spannend.