Girokonto Vergleich (Foto: Pixabay)

In der freien Marktwirtschaft ist der Preis einer Ware oder Dienstleistung meist auch stellvertretend für deren Hochwertigkeit – ein Unternehmen, das am Vertrieb einer Dienstleistung nicht verdient, kann in der Regel nicht viel bieten.

Diese Argumentation ist es, die viele Menschen vom Kontowechsel abhält und sie stattdessen das teure Girokonto bei der Bank vor Ort wählen lässt. Dennoch scheinen immer mehr Kreditinstitute und sogenannte Fintechs Erfolg mit ihren kostenfreien Kontomodellen zu haben – das allgemeine Feedback zufriedener Kunden spricht für sich. Wer mit dem Gedanken spielt, die Bank zu wechseln, kann also ruhigen Gewissens gratis Konten in Erwägung ziehen.

Diese Angebote überzeugen im Girokonto Vergleich

Grundlegend kann man kostenlose Girokonten in zwei Arten unterteilen, und zwar in solche ohne Bedingungen und solche mit Bedingungen. Erstere versprechen uneingeschränkten Service ohne Kontoführungsgebühren. Zweitere koppeln bestimmte Voraussetzungen daran, dass das Konto auch wirklich kostenfrei bleibt.

Beste kostenfreie Bankkonten laut Kontoguru:

  • Das DKB Cash Konto ohne Bedingung inklusive VISA Kreditkarte und Bargeldabhebung an allen DKB- und VISA-Automaten
  • Das N26 Girokonto ohne Bedingung inklusive Master Card und Bargeldabhebung an allen Geldautomaten, auf denen das Master Card Logo ausgewiesen ist
  • Das Commerzbank Girokonto mit Bedingung, nämlich mindestens 700€ Geldeingang pro Monat (inklusive Master Card)
  • Das 1882direkt Girokonto mit Bedingung, nämlich 0,01€ Geldeingang pro Monat

Darauf sollte man beim Kontowechsel achten

Wer das Konto wechseln will und ein Angebot ohne Kontoführungsgebühren sucht, sollte ganz genau hinsehen. Kostenlose Girokonten mit Bedingung enthalten Klauseln, die dafür sorgen, dass der Kontoinhaber unter gewissen Umständen dennoch eine Kontoführungsgebühr zahlen muss. Meist ist die Gebührenfreiheit an einen bestimmten monatlichen Geldeingang gekoppelt, wie die oben aufgeführte Aufzählung zeigt. Interessenten sollten solch ein Angebot aber nicht gleich verwerfen, sondern zunächst die Inklusivleistungen überprüfen. Je mehr Leistung inklusive ist, desto mehr kann sich ein Wechsel auch in diesem Fall lohnen. Augenmerk sollte der Interessent dabei auf folgende Dinge legen:

  • Ist eine Bargeldabhebung deutschlandweit an vielen Geldautomaten möglich? Falls nicht, wie hoch sind die Gebühren, wenn man Automaten anderer Kreditinstitute nutzt?
  • Sind EC- und Kreditkarte in der Leistung enthalten? Fallen für die ausgestellten Karten Gebühren an oder nicht?
  • Bietet die Bank für dieses Kontomodell einen Dispokredit an? Wie hoch ist der effektive Jahreszins, der dabei anfällt?
  • Gibt es eine Wechselprämie, also eine Art Startguthaben für Neukunden auf dem neuen Konto?
  • Fallen Gebühren für Transaktionen an oder sind alle, beziehungsweise ein Teil der Transaktionen inklusive?
  • Handelt es sich um eine Filialbank oder um eine Online Bank? Bei Ersteren ist eine persönliche Beratung möglich, bei Online Banken finden Beratungen auf dem virtuellen Weg statt.
  • Kann ich die monatliche Mindesteinzahlung für die Gebührenfreiheit gewährleisten?
  • Bietet die Bank einen Wechselservice an?

Kostenlose Girokonten ohne Bedingung

Immer mehr Kreditinstitute bieten ihren Kunden völlig kostenfreie Bankkonten an. Diese Kontenmodelle sind weder an ein Mindesteinkommen noch an einen Mindestumsatz gekoppelt. Skeptische Bankkunden zweifeln den Service dieser kostenfreien Girokonten häufig an. Doch tatsächlich überraschen immer mehr Kreditinstitute mit voller Leistung ohne Bedingung. Ist das der Fall, fallen keinerlei Gebühren für die Kontoführung an. Ein Blick auf die enthaltenen Services lohnt sich dennoch.

Wieso können manche Banken ihren Service umsonst anbieten?

Die meisten bekannten Hausbanken berechnen ihren Kunden Kontoführungsgebühren. Dies liegt daran, dass diese Filialbanken meist noch sehr klassisch organisiert und strukturiert sind. Filialen, Mitarbeiter, Verwaltung von Konten und Ausbildungszentren – all das kostet Geld. Dieses Geld holen sich die Banken in Form der Kontogebühren wieder von ihren Kunden zurück. Online Banken und Fintechs hingegen basieren auf virtuellen Technologien, die eine schlanke Organisation ohne Kostentreiber ermöglichen. Im Kampf um Kunden können sie es sich deshalb oft leisten, auf Gebühren zu verzichten.

Es sind zwei Entwicklungen, die diesen Trend angestoßen haben. Konnten Banken früher Kunden ablehnen, haben sie dieses Recht heute nicht mehr – das sogenannte Basiskontengesetz ermöglicht uns heutzutage die freie Bankwahl. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen ein neues Konto eröffnen möchten – der Wettbewerb lohnt sich deshalb heute für die Kreditinstitute. Doch auch die zunehmende Digitalisierung trägt zum Trend bei – viele Menschen nutzen schon heute Online Banking, weshalb ihnen der Abschied von Filialbanken leichter fällt.