Heidelberg: Stadtnotizen 11.05.2021

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Vor 60 Jahren unterzeichneten Heidelberg und Montpellier den Partnerschaftsvertrag – Jubiläum wird im Herbst bei wechselseitigen Besuchen gefeiert

Die Städtepartnerschaft zwischen Heidelberg und Montpellier feiert Jubiläum: Am Donnerstag, 13. Mai 2021, vor 60 Jahren unterzeichneten die damaligen Oberbürgermeister Robert Weber (Heidelberg) und Francois Delmas (Montpellier) im Rahmen einer Heidelberg-Woche in Montpellier den Partnerschaftsvertrag. Vorausgegangen waren Kooperationen in den 1950er Jahren zwischen den Universitäten beider Städte. Heidelberg und Montpellier möchten das Jubiläum im Herbst 2021 bei wechselseitigen Besuchen in beiden Städten begehen und gemeinsam über die zukünftige Ausgestaltung und neue Projekte in der Städtepartnerschaft sprechen.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner betont zum Jubiläum: „Uns verbindet seit 60 Jahren eine tolle Freundschaft mit Montpellier. Unsere Partnerschaft lebt von den vielen Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten auf beiden Seiten dieses starke Band zwischen unseren Städten geknüpft haben. Wir wollen die Partnerschaft auch in Zukunft weiter mit viel Leben füllen. Beide Städte sind sich einig, dass wir die Freundschaft zwischen Heidelberg und Montpellier im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner durch enge Austausche in den Schulen, in der Bürgerschaft und in der Wirtschaft noch sichtbarer machen möchten. Zudem wollen wir uns unter anderem zusammen gegen Lebensmittelverschwendung engagieren und gemeinsam weitere Projekte auf den Weg bringen.“

Geschichte der Städtepartnerschaft

Besonders prägend im Vorfeld des Partnerschaftsvertrages waren der Austausch und die Freundschaft zwischen den Universitäten beider Städte, die bis in die 1950er Jahre zurückreichen. Nach der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft am 13. Mai 1961 folgte ein reger Austausch zwischen Sportlern, Künstlern und den unterschiedlichsten Vereinen. Albert Kühner, Vorsitzender des Stadtteils Kirchheim, schaffte es sogar in den 1970er Jahren, einen ganzen Zug von Heidelberg nach Montpellier zu organisieren. In diesem Rahmen entstanden 1966 das Heidelberg-Haus in Montpellier und 20 Jahre später das Montpellier-Haus in Heidelberg. Beide Häuser verstehen sich als Kulturinstitutionen und Botschafter ihrer Stadt und arbeiten mit großem Engagement und Erfolg für die Vermittlung ihrer jeweiligen Kultur und Sprache.

Mit der Wahl von Oberbürgermeisterin Beate Weber im Jahr 1990 entstand ein neuer Impuls, der vom damaligen OB-Referenten Herbert Braun besonders unterstützt wurde. Neben jährlichen herzlichen Begegnungen mit Montpelliers Oberbürgermeister Georges Frêche gab es Austausche beider Städte zu verschiedenen Themen – von umweltfreundlichen Maßnahmen bis hin zur Gleichberechtigung von Frauen. Über 18 Jahre lang hat die Stadt Montpellier die Patenschaft von 40 Heidelberger Kindern übernommen.

Die Voraussetzungen für die Partnerschaft mit Heidelberg könnten seit den letzten Gemeinderatswahlen 2020 in der südfranzösischen Stadt nicht besser sein: Der neu gewählte Oberbürgermeister Michael Delafosse legt als Geschichtslehrer besonderen Wert auf die deutsch-französischen Beziehungen. Die Stadträtin für internationale Beziehungen, Clare Hart, ist mit kanadisch-brasilianischen Wurzeln in London aufgewachsen – also sehr international geprägt. Der erste Leiter des Montpellier-Hauses Alban Zanchiello ist vom Gemeinderat als Mitgliedsrat des Verwaltungsrats des Montpellier-Hauses für die Städtepartnerschaft mit Heidelberg ernannt worden und der frühere Honorarkonsul für Deutschland und jetzige Vorsitzende des Vereins Montpellier-Haus, Martin Andersch, übernimmt die Koordination für die verschiedenen Projekte des diesjährigen Jubiläums.

Fotowettbewerb: Gesucht werden schöne und originelle Fotos zur Partnerschaft

Zum Jubiläum starten die beiden Städte einen Fotowettbewerb: Wer im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Montpellier schöne oder originelle Fotos der vergangenen 60 Jahre besitzt, ist aufgerufen, diese (frei von Rechten) bis zum 18. Juli 2021 unter dem Titel „Fotowettbewerb 60 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Heidelberg und Montpellier“ an das Montpellier-Haus zu senden: Montpellier-Haus, Kettengasse 19, 69117 Heidelberg. Es wird darum gebeten, zu den Fotos möglichst auch die Namen der abgebildeten Personen sowie Datum und Ort der Aufnahme anzugeben. Die interessantesten Bilder werden anschließend auf den Internetseiten der Städte Heidelberg und Montpellier sowie der beiden Häuser (Heidelberg-Haus und Montpellier-Haus) gezeigt.


Pfaffengrunder Terrasse: Neuer Bahnstadt-Platz bekommt 125 neue Bäume – Hochstämme werden automatisch bewässert / Platz mit den meisten Bäumen im Stadtteil

An der Pfaffengrunder Terrasse in der Bahnstadt entsteht zwischen Promenade und Gadamerplatz ein neuer Platz mit zahlreichen Angeboten zur Naherholung und Bewegung sowie mit viel Grün. Derzeit werden dort 125 Bäume gepflanzt. In einem der nächsten Schritte wird eine 2.200 Quadratmeter große Rasenfläche angelegt. Die Eröffnung ist im Laufe der Sommerferien geplant.

„Die Pfaffengrunder Terrasse liegt im Herzen der Bahnstadt und soll auch ihren Platz mitten im Leben der Menschen finden. Die Fläche ist so gestaltet, dass sie Bereiche und Angebote für alle Altersklassen bereithält. Sie steht als stark durchgrünter Raum in Dialog mit dem größtenteils gepflasterten Gadamerplatz und ist ein Ort zur Naherholung, für Gespräche mit Nachbarn und Treffpunkt für Menschen aus ganz Heidelberg“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

„Inmitten der Bahnstadt entsteht mit der Pfaffengrunder Terrasse ein neuer Platz, der viele Aktivitäten bietet. Wo zuvor nur eine Schotterfläche war, pflanzen wir 125 neue Bäume und legen eine 2.200 Quadratmeter große Rasenfläche an. Mit zunehmenden Wachstum der Bäume bietet der neue Platz auch an warmen Sommertagen einen gern genutzten und schattigen Aufenthaltsort“, erklärt Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.

Die Pfaffengrunder Terrasse ist mit rund 12.000 Quadratmetern Fläche – das entspricht etwa anderthalb Fußballfeldern – die größte der drei Bahnstadt-Terrassen zwischen Promenade und Langer Anger und ist damit noch um ein Drittel der Fläche größer als der neue Europaplatz (8.800 Quadratmeter). Die Kosten für die Herstellung des neuen Freiraums in Höhe von rund vier Millionen Euro werden über das Treuhandvermögen Bahnstadt getragen.

Wie viel Grün erhält der neue Platz?

Auf dem Großteil der Fläche werden Bäume in die Höhe wachsen – insgesamt sind es 125. Damit wird die Pfaffengrunder Terrasse zum Platz mit den meisten Bäumen in der Bahnstadt, knapp vor dem Zollhofgarten (120 Bäume). Künftig gibt es dort 62 Lederhülsenbäume, 21 chinesische Rothölzer, 17 Ziereichen und 7 Blauglockenbäume. 18 Vogelkirschen wurden schon im Dezember 2020 im Bereich der Promenade gepflanzt. Die Sorten kommen mit dem extremen Stadtklima, das deutschlandweit immer heißer und trockener wird, besser zurecht als andere.

Jedem Baum werden an seinem Standort mindestens 16 Kubikmeter durchwurzelbares Substrat zur Verfügung gestellt. Die Baumgruben enthalten Bewässerungs- und Belüftungsrohre, die die Wurzeln ausreichend mit Wasser und Luft versorgen. Die Bäume werden als Hochstämme gepflanzt und sind im Schnitt etwa drei bis vier Meter groß. Die Bewässerung erfolgt zukünftig automatisch über unterirdisch verlegte Tropfschläuche, ist aber auch manuell über jeweils ein Bewässerungsrohr möglich. Zusätzlich wird eine rund 2.200 Quadratmeter große, abgesenkte Rasenfläche in der Platzmitte angelegt.

Bauarbeiten: Was steht jetzt an?

Momentan wird mit Hochdruck an der Herstellung der Oberflächen und ihrer Entwässerung gearbeitet. Zahlreiche Arbeiten erfolgten bereits unter der Erde. Dazu zählen das Anlegen der Baumgruben sowie die im Untergrund verlegten Bewässerungsleitungen und Tropfschläuche, die die Bäume zuverlässig mit Wasser versorgen. Mit sehr viel Zeit und Aufwand verbunden war der Einbau flächiger Rigolen unterhalb des Platzes, die für die Rückhaltung des Niederschlagswassers und dessen gedrosselter Ableitung bei Starkregen in den Kanal notwendig sind. Weiter wurden eine unterirdische Zisterne und eine große Pumpenkammer eingebaut, die die Pflanzen und das Wasserspiel auf dem Platz versorgen.

Auf dem Platz folgen weitere Arbeiten, wenn die Oberflächen fertiggestellt sind. Dabei wird von der Promenade aus in Richtung Langer Anger gearbeitet. Betonelemente fassen als Sitzkante die tiefer liegende Rasenfläche ein, sodass dort bald Rasen gesät werden kann. Weitestgehend fertiggestellt ist das barrierefreie WC, das noch eine Dachbegrünung bekommt.

Was erwartet Besucherinnen und Besucher?

Die Pfaffengrunder Terrasse ist der zentrale Freiraum in der Bahnstadt und bietet vielen Nutzungen und Aktivitäten einen Raum. Das Angebot umfasst Hochbeete zum Gärtnern, eine Boulefläche, ein Wasserspiegel mit Fontänen sowie ein Spielangebot mit drei Trampolinen, einer Vogelnestschaukel und den bewährten drei Graffiti-Wänden, die auch während der Zwischennutzung des Platzes zur Verfügung standen. Über den Platz verteilt finden sich zahlreiche Sitzmöglichkeiten. Die Rasenfläche dient auch als Spielwiese und wird mit Slackline-Pfosten und Körben für das Frisbee-Sportspiel Discgolf – das erste Angebot dieser Art in Heidelberg – ausgestattet.


Kita-Fachkräfte beweisen in der Pandemie Engagement und Kreativität – Dank von Bürgermeisterin Jansen zum Tag der Kinderbetreuung – Selbsttest-Angebot für Kita-Kinder gestartet

Anlässlich des bundesweiten Tags der Kinderbetreuung am 10. Mai hat Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen den Fachkräften in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege für ihr außerordentliches Engagement in der Corona-Pandemie gedankt: „Die Coronakrise hat das Bewusstsein dafür gestärkt, wie wichtig Ihre Arbeit für Kinder und Eltern im Alltag ist. Das gilt nicht nur im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familien und Beruf. Dank Ihres Einsatzes, Ihrer Ausdauer und Ihrer Bereitschaft, vieles neu zu denken, ist es gelungen, bestmöglich durch die Zeit der Kontaktbeschränkungen zu kommen. Dafür möchte ich Ihnen heute von Herzen danken.“

Stellvertretend für die Heidelberger Fachkräfte in der Kinderbetreuung nahm Thilo Domschat, Leiter der Kindertageseinrichtung Schwetzinger Terrasse in der Bahnstadt, einen Blumenstrauß als symbolisches Dankeschön entgegen. Insgesamt gibt es in Heidelberg 136 Kindertageseinrichtungen mit mehr als 7.200 Betreuungsplätzen und weiteren 500 Betreuungsplätzen in der Tagespflege. Allein in den städtischen Kitas werden in Heidelberg 1.560 Kinder von rund 330 Voll- und Teilzeitkräften betreut.

Die Pandemie, so Jansen, beeinflusse nun über einen sehr langen Zeitraum die Abläufe in den Kitas, die allgemeinen Belastungen bei den Mitarbeitenden hätten dadurch zugenommen. Die gesetzlichen Vorgaben zum Infektionsschutz erforderten in großem Maße Umdenken und organisatorische Veränderungen. So seien gruppenübergreifende Aktivitäten nicht mehr möglich. Teamsitzungen, Elternabende und Feste könnten nicht wie gewohnt stattfinden. Auch Gruppenschließung müssten begleitet werden. „Der pädagogischen Kreativität und dem Engagement der Fachkräfte im Interesse der Kinder ist es zu verdanken, dass sich die Kinder in ihren Kitas trotzdem wohl fühlen und mit den Gegebenheiten umgehen“, freut sich die Sozialdezernentin über die positiven Rückmeldungen, die sie erhalten hat.

Thilo Domschat und das Team der Kita Schwetzinger Terrasse haben beispielsweise versucht, mehr Projekte mit sozialen und emotionalen Inhalten anzubieten, die den aktuellen Bedürfnissen und der Situation der Kinder entsprechen. Für die Eltern hat das Team kurzerhand einen Newsletter neu kreiert, um den fehlenden Austausch und Informationen vor Ort zu kompensieren. „Das ist ein tolles Instrument, das wir gerne auch nach der Coronazeit beibehalten wollen“, erzählt Domschat.

„In den Kitas spiegelt sich die gesellschaftliche Entwicklung, die Kinder und Familien wünschen sich eine Rückkehr zur ‚Normalität‘, die Kita als Ort der Begegnung und der Sozialkontakte“, weiß Myriam Lasso, Leiterin des Kinder- und Jugendamts. Für eine Rückkehr in den Normalbetrieb wie vor Ausbruch der Pandemie, brauche es noch Geduld. „Die Pandemie ist noch nicht überstanden. Der Infektionsschutz und die Unterbrechung von Infektionsketten ist wichtig, damit wir Einrichtungen dauerhaft offenhalten und Kindern wie Eltern einen geregelten Tagesablauf ermöglichen können. Deshalb werden wir ab heute auch mit einer eigenen Teststrategie starten, die wir eng mit dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises entwickelt haben.“

Selbsttest-Angebot für Kita-Kinder

Das regelmäßige Corona-Selbsttest-Angebot für Kinder, die in Heidelberger Kitas oder einer Tagespflegestelle betreut werden, startete am 10. Mai 2021. Die Tests werden zu Hause von den Eltern durchgeführt. Die Stadt stellt hierfür interessierten Eltern wöchentlich kostenlos zwei Selbsttest-Kits zur Verfügung, mit dem die Kinder an zwei Tagen morgens vor dem Besuch der Einrichtung getestet werden können. Die Teilnahme am regelmäßigen Test-Angebot ist freiwillig. Wöchentlich werden in den Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege rund 16.000 Tests benötigt. Der Gemeinderat hat hierfür mehr als 900.000 Euro freigegeben, damit das Angebot bis zum Beginn der Sommerferien Ende Juli bestehen kann.


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