Karlsbad: Landesmeisterschaften der U18 und U20 in Langensteinbach

WacKarlsbad – Ein erster Hauch Wettkampfnormalität wehte am vergangenen Wochenende (10./11. Juli 2021) durch den SONOTRONIC Sportpark in Langensteinbach. Nach einer langen pandemiebedingten Wettkampfpause trug der Badische Leichtathletik-Verband e.V. (BLV) die Baden-Württembergischen Leichtathletikmeisterschaften der Jugend U18 und U20 sowie die 4x400mStaffeln der Männer und Frauen aus. Dies war die erste große Meisterschaft in diesem Jahr.

Den rund 600 Athletinnen und Athleten war die Freude nach langem, zum Teil einsamem Training sich wieder zu messen, vergleichen und um Medaillen zu wetteifern deutlich anzusehen. Großes Dankeschön an den örtlichen Ausrichter, dem SV 1899 Langensteinbach (SVL), welchem es gelang hervorragende Wettkampfbedingung im Einklang pandemiebedingter Hygienevorgaben anzubieten.

Samstag: Tizian Lauria stößt Kugel auf 19,50 Meter

Heiko Gussmann (Foto: Frank Wetzel)
Heiko Gussmann (Foto: Frank Wetzel)

Männliche Jugend U20
Über 400 Meter gab es Gold und Silber nur für Zeiten unter 50 Sekunden. Die lieferten Jan Busam (LG Offenburg; 49,04 sec) und Alexander Krebs (VfL Sindelfingen; 49,83 sec). Einen deutlichen Sieg fuhr Luca Madeo (LG Filder) über 3.000 Meter ein – er siegte mit über einer halben Minute Vorsprung in 9:02,57 Minuten. Angelos Tsimopoulos lief ein starkes Rennen über 400 Meter Hürden. Der Ludwigsburger schob sich in 55,55 Sekunden auf Rang sechs der aktuellen Deutschen Jahresbestenliste der U20. Sebastian Mergenthaler blieb 11 Zentimeter unter seiner Saisonbestleistung. Dennoch war er mit 4,60 Metern im Stabhochsprung unangefochtener Sieger für die LG Gäu Athletics. Die einzigen zwei Siebenmetersprünge in die Weitsprunggrube gelangen Robin Eibner (LG Gäu Athletics). Mit seinen 7,18 Metern im ersten Versuch gewann er die Baden-Württembergischen Meisterschaft. Ganz easy gewann auch Tizian Lauria den Kugelstoßwettbewerb, nämlich mit dem überdeutlichen Vorsprung von 1,78 Metern und einer großartigen Weite von 19,50 Metern. Der Sindelfinger hätte mit jedem seiner gültigen Versuche gewonnen. Drei Stunden später schnappte er sich das zweite Gold: für 54,49 Meter im Diskuswurf nämlich.

Weibliche Jugend U20
Emilie Meier (MTG Mannheim) gewann über 100 Meter in 11,96 Sekunden. Zumindest dem Papier nach überraschend setzte sich die Mössingerin Sophia Kremsler in 2:11,09 Minuten vor Anna Schall (LG Tuttlingen-Fridingen; 2:11,57 min) über 800 Meter durch und lies dabei auch die letztjährige Deutsche Jugendmeisterin Valerie Koppler (USC Freiburg; 2:12,56 min) hinter sich. Hanna Render (LG Gäu Athletics) siegt in einer schnellen Zeit von 60,95 Sekunden über 400 Meter Hürden. Annika Schepers (SG Dettingen/Donau) ist Baden-Württembergische Meisterin im Kugelstoßen mit 13,49 Metern – nur neun Zentimeter dahinter holt Nina Ndubuisi (SG Schondorf 1846) Silber und wiederum nur zwei Zentimeter weniger stieß Milaine Ammon von der LG Staufen. Deutlich hingegen war der Sieg für Vanessa Kobialka: 43,54 Meter im Diskuswurf brachten der Iffezheimerin Gold.

Jan Busam (Foto: Frank Wetzel)
Jan Busam (Foto: Frank Wetzel)

Männliche Jugend U18
10,78 Sekunden – diese Zeit wäre auch in der höheren Altersklasse die deutlich schnellste gewesen. So gewann Heiko Gussmann aus Karlsruhe in der U18 unangefochten Gold. Justin Woit (LG Ortenau Nord) wurde in 10,92 Sekunden Zweiter und der Dritte, Noah Ruedel (Unterländer LG) schaffte in 11,00 Sekunden die Punktlandung. Der Mannheimer Finn Wollschläger lief starke 1:55,10 Minuten über 800 Meter. Das war deutlich vor Tim Anstett (LG Region Karlsruhe; 1:57,69 min). Der nächste U18-Athlet nach Heiko Gussmann, der auch die ältere Konkurrenz in der Tasche gehabt hätte, ist Lukas Ehrle (LG Brandenkopf). 8:53,13 Minuten sind die viertschnellste Zeit seiner Altersklasse in Deutschland in diesem Jahr. Als Dritter in der Reihe der starken U18-Athleten ist Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe) zu nennen: 53,74 Sekunden – damit zählt er zur nationalen Spitze. Überlegen war auch Marec Metzger (TSV Gomaringen). 4,70 Meter im Stabhochsprung, zwei gültige Sprünge, und der erste bei 4,40 Meter, als die Konkurrenz schon ausgeschieden war. Gold für den Gomaringer. 7,06 Meter – wie beim U20-Sieger Robin Eibner war der Sieger der U18 der einzige im Weitsprung, der über Sieben Meter sprang, und das wie Robin Eibner gleich im ersten Versuch. Damit gewann Noah Fischer (TV Herbolzheim). Die 17-Meter-Marke übertraf er heute nicht, der Sieg ging dennoch mit über 2 Metern Vorsprung an Lasse Schulz (TV Plieningen) mit seinem Kugelstoß auf 16,98 Meter.

Weibliche Jugend U18
Tara Aykit (Neckarsulmer Sport-Union) ist die schnellste U18-Athletin des Tages und deshalb Baden-Württembergische 100-Meter-Meisterin (12,16 sec). Die 400 Meter
Hürden lagen in der Hand von Anna Zittel (LG Region Karlsruhe). Sie gewann in 64,01 Sekunden vor Vlara Vermeiden (Neckarsulmer Sport-Union; 64,21 sec). Zwei
Athletinnen übersprangen 3,60 Meter mit dem Stab, Jenna Fischer (LAZ Ludwigsburg) brauchte bei 3,50 Meter aber einen Versuch mehr. Also Silber für sie, Gold für Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbisch Hall). 14,27 Meter stieß Antonia Engelke aus Winnenden die Kugel und setzte sich damit knapp, nämlich nur um 6 Zentimeter, vor
Emma Kubitza (TSG Rohrbach) durch. Diese hatte dafür im Diskuswurf die Nase vorn und holte souverän Gold mit 42,21 Metern.

Sonntag: Guter Dreisprung, weiter Speerwurf

Männliche Jugend U20
Marian Wieland blieb unter 22 Sekunden über die halbe Stadionrunde und damit deutlich vorne. Der Neckarsulmer gewann in 21,95 Sekunden die 200 Meter und hatte
dabei satte 2,5 Zehntelsekunden Vorsprung. Lars Lawo (SR Yburg Steinbach) ist schon deutlich über 14 Meter gesprungen, doch dieses Wochenende genügten 13,95
Meter zum Sieg im Dreisprung. Im dritten Versuch über 1,93 Meter und dann gleich im ersten über 1,96 Meter – Tom Kindermann vom TSV Schmiden war im Hochsprung der männlichen Jugend U20 auf Höhenflug.

Lorina Hertlein (Foto: Frank Wetzel)
Lorina Hertlein (Foto: Frank Wetzel)

Männliche Jugend U18
Bruno Betz (SSV Ulm 1846) zündete den Turbo über 110 Meter Hürden und lief sowohl im Vorlauf als auch im Finale gleich zwei Zeiten, die ihn für die Deutschen
Meisterschaften in Medaillenposition bringen. In 14,01 Sekunden stürmte er im Finale zum Baden-Württembergischen Meistertitel. Johann Lamine Daniels (LG Offenburg) wurde Dreisprung-Meister der U18 mit 13,05 Metern. Nick Thumm dominierte den Speerwurf der Männlichen Jugend U18. 70,56 Meter warf der Tübinger und selbst derkürzeste Wurf auf 66 Meter hätten ihm über zehn Meter Vorsprung beschert.

Weibliche Jugend U20
Hanna Render (LG Gäu Athletics, 24,87 sec) staubte sich nach Gold über 400 Meter Hürden auch über 200 Meter den Meistertitel ab. Sophia Kremsler von der Spvgg Mössingen entschied das Rennen über 1.500 Meter in 4:39,90 Minuten für sich. Über 100 Meter Hürden hatte Siebenkämpferin Johanna Haas (SSV Ulm 1846) in 14,18 Sekunden die Nase vorne. Das war ein ordentlicher Satz als Aliena Juliette Heinzmann (TV Eppingen) im Dreisprung auf 12,92 Meter sprang. Drittbeste Leistung ihrer Altersklasse in diesem Jahr in Deutschland! Und natürlich Gold bei den BadenWürttembergischen Meisterschaften. Im Hochsprung gewann Kim Altmann (TSG 1862 Weinheim) mit 1,74 Metern. Franca Arnold war Speerwerferin des Tages und holte den Sieg mit 43,87 Metern nach Ulm.

Weibliche Jugend U18
Schnelle 200 Meter zeigte Lorina Hertlein aus Mannheim: Sie gewann in 24,78
Sekunden. Damit ist sie Finalkandidatin für die Deutschen Jugendmeisterschaften Ende Juli in Rostock. 1.500 Meter in 4:37,53 Minuten für Gold, 4:38,47 Minuten für Silber, 4:42,17 Minuten für Bronze – drei gute Zeiten, mit denen die U18-Athletinnen Bianca Böhnke (VfL Waiblingen), Nina Waltert (VfL Sindelfingen) und Kira Weis (KSG Gerlingen) dekoriert wurden. Die ersten beiden hätten damit auch in der U20 gewonnen. Eine halbe Sekunde Vorsprung im Ziel – eine ganze Menge über 100 Meter Hürden! So viel schneller als der Rest war Silja Endrich (MTG Mannheim, 14,01 sec). Im Dreisprung liefs heute in fast allen Wettbewerben richtig gut. So auch in der WU18 für Lenia Kurrle (TSV Gomaringen). Alle Sprünge gültig, alle Sprünge Gold wert, und der weiteste ging auf 12,24 Meter. Am höchsten sprang Amelie Essig von der Unterländer LG, 1,74 Meter nämlich. Der prominente Vertreter des Speerwurfs der LG Offenburg zieht Nachwuchs nach sich: Lorena Frühn gewann jedenfalls in der weiblichen Jugend U18 mit 46,16 Metern.


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