Heidelberg: Stadtnotizen 02.08.2021

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Selbstbedienungsterminals bald in allen Bürgerämtern verfügbar – Den eigenen Ausweis erstellen und beantragen

Eine Bürgerin erstellt im Bürgeramt Mitte ein eigenes Ausweisdokument und lässt ein biometrisches Foto von sich aufnehmen. (Foto: Stadt Heidelberg)
Eine Bürgerin erstellt im Bürgeramt Mitte ein eigenes Ausweisdokument und lässt ein biometrisches Foto von sich aufnehmen. (Foto: Stadt Heidelberg)

Bürgerinnen und Bürger können seit Ende 2018 im Bürgeramt Mitte an einem Selbstbedienungsterminal (SBT) ihre Pass- und Ausweisdokumente selbstständig beantragen. Nach der erfolgreichen Testphase erweitert die Stadt Heidelberg ihren Kundenservice und stattet auch die Außenstellen mit Selbstbedienungsterminals aus. Derzeit können Bürgerinnen und Bürger den Service bereits in den Bürgerämtern Kirchheim und Ziegelhausen in Anspruch nehmen; die übrigen Bürgerämter folgen demnächst.

Ohne Wartenummer und ohne mitgebrachtes Passfoto den Pass beantragen

Geführt von einem einfachen und intuitiven Menü, erstellen Nutzerinnen und Nutzer direkt am Terminal das biometrische Passbild, scannen die gegebenenfalls erforderlichen Fingerabdrücke und unterschreiben den Antrag digital. Ein mitgebrachtes Passfoto ist nicht mehr notwendig. Der Antrag wird dann direkt an die Sachbearbeiter weitergeleitet und abschließend bearbeitet.
Dieser Vorgang dauert rund fünf Minuten. Wer das SBT nutzt, zahlt neben den jeweiligen Gebühren für das beantragte Dokument acht Euro. Dieser Betrag wird direkt am Schalter bar oder mit EC-Karte bezahlt. Das SBT wurde bereits rund 1.500 Mal genutzt. Bei dem Selbstbedienungsterminal handelt es sich um ein Gerät der Bundesdruckerei. Die Kosten für ein Gerät betragen 20.000 Euro.

„Mit dem Selbstbedienungsterminal bauen wir unseren Kundeservice aus und gehen einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung“, sagt Bernd Köster, Amtsleiter des Bürger- und Ordnungsamts Heidelberg: „Die Bürgerinnen und Bürger können am Selbstbedienungsterminal schnell und unkompliziert ihre Ausweisdokumente selbst beantragen und müssen noch nicht einmal ein extra erstelltes biometrisches Passfoto mitbringen. Der Service kommt so gut an, dass wir das Angebot nun auf alle Bürgerämter ausweiten. Bisher haben ihn rund 1.500 Personen im Bürgeramt Mitte genutzt.“

So funktioniert das Selbstbedienungsterminal

Mit einem Klick auf den Bildschirm geht’s los: Das Terminal fährt selbstständig in die für jeden Menschen passende Höhe, sodass es auch für Großgewachsene, Kinder oder Rollstuhlfahrer geeignet ist. In wenigen Minuten führt das Menü Schritt für Schritt durch das Prozedere. Zur Auswahl stehen neben Deutsch und Englisch auch Türkisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch. Nachdem man die Nutzungsbedingungen bestätigt und das Geburtsdatum angeben hat, geht es mit dem Passfoto weiter. Das Foto entspricht den biometrischen Anforderungen. Danach werden gegebenenfalls die Fingerabdrücke genommen und das Ganze mit einer digitalen Unterschrift fertiggestellt.

Antrag wird sicher und datenschutzkonform verarbeitet

Foto, Fingerabdrücke und Unterschrift aus dem Terminal werden direkt über das geschützte städtische Datennetz vom Sachbearbeiter am Informationsschalter abgerufen und verarbeitet. Die Daten werden nur bis zum Abruf gespeichert und nach 96 Stunden automatisch gelöscht. Das Selbstbedienungsterminal der Bundesdruckerei ist zudem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert. Das Terminal soll ein zusätzliches, zeitsparendes Angebot für Bürgerinnen und Bürger sein. Die konventionelle Beantragung von Ausweisdokumenten mit einem Foto vom Fotografen oder aus dem Fotoautomaten ist weiterhin möglich.


Aktionen rund um den Christopher Street Day am 14. August – CSD wird auch 2021 in Heidelberg gefeiert – Akzeptanz für LSBTIQ+ stärken

Heidelberg und die Region feiern den Christopher Street Day (CSD). Die jährlich stattfindende Demonstration lesbischer, schwuler, bisexueller, trans*, inter* und queerer (kurz: lsbtiq+) Menschen findet in diesem Jahr in der Rhein-Neckar-Region abermals unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen statt. Sowohl in Heidelberg als auch in Mannheim gibt es wieder ein facettenreiches Angebot rund um den 14. August. Der CSD stärkt die Sichtbarkeit und Akzeptanz von lsbtiq+ Menschen. Er ist eine Demonstration für Gleichstellung und Akzeptanz sowie einen offenen Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.

5. August: Online-Konferenz „Queer Culture & Activism in Europe

Das Kulturhaus Karlstorbahnhof und das Queer Festival Heidelberg veranstalten am 5. August von 14 bis 18 Uhr die Online-Konferenz „Queer Culture & Activism in Europe“. Wie hat Covid19 die Arbeit beeinflusst? Hat es positive Veränderungen gegeben? Wie kann die queere Community von der Digitalisierung profitieren? Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Um sich die Konferenz anzuschauen, werden Interessierte gebeten, sich bis 4. August per E-Mail an info@karlstorbahnhof.de anzumelden. Weitere Informationen unter www.karlstorbahnhof.de

13. August: Drag-Veranstaltung „UnheilBar crowned – Pride Edition“

Bereits vor der diesjährigen Demonstration des CSD Rhein-Neckar findet in Heidelberg die Drag-Veranstaltung „UnheilBar crowned – Pride Edition“ statt. Bei der Abendveranstaltung am Freitag, 13. August 2021, auf der Sommerbühne des Kulturhauses Karlstorbahnhof werden von 18 bis 22 Uhr junge Drag-Künstler*innen aus Heidelberg das Publikum von ihrem Können begeistern. Der Eintritt ist frei. Koordiniert wird das Event von UnheilBar in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Es besteht ein Hygiene- und Sicherheitskonzept. Weitere Informationen unter www.karlstorbahnhof.de

14. August: Fahrraddemo

Der CSD Rhein-Neckar lädt am 14. August zur Fahrraddemonstration ein. Ab 14 Uhr wird unter dem Motto „Na K.L.A.R (Kultur, Lebenslust, Akzeptanz, Respekt)“ in die Pedale getreten. Organisator ist der CSD Rhein-Neckar e.V. Startpunkt ist der Ehrenhof des Mannheimer Schlosses. Weitere Informationen auf Facebook unter https://bit.ly/3jxn75B und unter www.csdrn.de

Pride-Flaggen vor dem Heidelberger Rathaus

Am Wochenende der Pride-Veranstaltungen, wie die CSD-Veranstaltungen international genannt werden, hisst die Stadt Heidelberg Flaggen zur Sichtbarkeit der lsbtiq+ Community am Heidelberger Rathaus. Unter anderem wird dort die Regenbogen-Flagge wehen. Bereits seit einigen Jahren engagiert sich die Stadt Heidelberg verstärkt für die Rechte der lsbtiq+-Community. Seit 2020 ist sie Mitglied des Rainbow Cities Network. Das Netzwerk ist ein internationaler Zusammenschluss von Städten, die sich dafür einsetzen, dass lsbtiq+ Menschen anerkannter Teil der Stadtgesellschaft sind.

#lgbtiqFreedomZone

#lgbtiqFreedomZone ist das diesjährige Motto der CSD-Veranstaltungen. Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit erklärt dazu: „Der Hashtag der Veranstaltung zum Christopher Street Day stellt einen Gegenentwurf zu den Bestrebungen in Polen dar, Anti-lsbtiq+-Zonen zu errichten. Dort werden die Rechte von queeren Menschen aktuell zunehmend eingeschränkt und missachtet. Es ist weiter dringend notwendig, für die Sicherheit von lsbtiq+ Menschen einzutreten. Wir in Heidelberg zeigen deshalb auch am CSD wieder Flagge.“


500 Gäste und ausgelassene Stimmung beim Auftakt von „feierbad21“ am Tiergartenbad – Außerdem: Teil der Ochsenkopfwiese als zusätzlicher Treffpunkt für Jugendliche hergerichtet

Rund 500 Jugendliche und junge Erwachsene zog es am Samstag, 31. Juli, zum „feierbad21“, der neu geschaffenen Eventfläche am Tiergartenbad. Bei freiem Eintritt und schmalen Getränkepreisen feierten sie bis in die späten Abendstunden. An den folgenden Wochenenden im August planen die Veranstalter weitere Events. Das Angebot wurde von einer Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Jugend sowie aus dem Jugendgemeinderat, dem Heidelberger Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing, erarbeitet. Für die „Schools‘ Out Party“ zum Auftakt konnten DJ Boulevard Bou und DJ Trick-E gewonnen werden. Die Regie bei der Programmgestaltung hatten die Jugendvertreterinnen und -vertreter übernommen. Neben der Eventfläche am Tiergartenbad wurde zudem ein Teil der Ochsenkopfwiese als konsumfreier Treffpunkt freigegeben – frisch gemäht und mit Toilettenwagen, Beleuchtung und Müllbehältern bestückt.

„Die erste Ausgabe vom „feierbad21“ war ein voller Erfolg. Die jungen Besucherinnen und Besucher konnten ausgelassen feiern und Spaß haben. Gleichzeitig haben unser Hygienekonzept und der Einlass nach 3G-Regel super geklappt, sodass jeder die Party mit einem sicheren Gefühl besuchen konnte. Ich bin sicher, am kommenden Wochenende wird es mindestens genauso gut. Auch die Ochsenkopfwiese als konsumfreier Treffpunkt steht bereit, von der Jugend mitgestaltet zu werden“, sagt Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp.

„Neben der Organisation im Vorfeld achten wir natürlich auch vor Ort darauf, dass Sicherheits- und Hygieneregeln eingehalten werden. Dabei haben alle Besucherinnen und Besucher super mitgemacht. Den ganzen Abend über gab es niemanden, der ohne 3G-Nachweis an den Eingang kam“, lobt Veranstaltungsleiter Joe Schwarz.

Organisation mit vereinten Kräften

Um die beiden Angebote möglichst schnell und kostengünstig realisieren zu können, setzten die Stadt Heidelberg und das Stadtmarketing Heidelberg auf eigene Ressourcen. Das Landschafts- und Forstamt hatte einen Teil der Ochsenkopfwiese im Vorfeld gemäht und die Wege hergerichtet, das Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung einen Toilettenwagen beigesteuert. Die Event-Abteilung des Stadtmarketings konnte dank ihrer Fachkräfte und des Technikfundus unkompliziert für das passende Partyambiente beim „Feierbad“ sorgen. Dadurch war es auch möglich, den Geräuschpegel der Veranstaltung im Vorfeld von einem unabhängigen Büro messen zu lassen und entsprechend einzustellen.

Die Besuchergrenze im „feierbad21“ ist auf 750 Personen festgelegt. Damit können sich die Feiernden nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ohne Abstandsgebot auf der Fläche bewegen, denn Zutritt bekommt nur, wer entweder getestet, geimpft oder genesen ist. Nach der Einlasskontrolle können die Besucherinnen und Besucher dann auch bequem per Luca-App einchecken. Bei der Erstellung von Sicherheits- und Hygienekonzept konnte Heidenberg Marketing ebenfalls auf die Expertise im eigenen Haus zurückgreifen.

Das Freiluftfestival im Kleinformat geht schon am kommenden Wochenende in die nächste Runde, die Programmvorbereitungen laufen auf Hochtouren.


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