Heidelberg: Stadtnotizen 24.08.2021

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Klimawandel macht Bäumen zu schaffen – Hitzeschäden der vergangenen Jahre spürbar

Trotz des regenreichen Sommers sind die Mitarbeitenden der Stadt Heidelberg unterwegs, um Bäume im Stadtgebiet zu gießen – nur warum? Dafür gibt es zwei Gründe. Jungbäume, wie beispielsweise in der Bahnstadt, haben noch kein tiefgründiges Wurzelwerk und können kein Wasser aus tiefen Bodenschichten aufnehmen, sodass sie trotz Regentagen gegossen werden müssen. Abhilfe schaffen hierbei Bewässerungssäcke, die nur alle zwei bis drei Tage aufgefüllt werden müssen und das Wasser langsam abgeben. Besonders in den Jahren 2018 bis 2020 in den heißen und trockenen Sommern haben junge und mittelalte Bäume Schaden genommen, während ältere Bäume etwas besser durch diese Trockenjahre gekommen sind. Gerade diese jüngeren Bäume brauchen besondere Pflege mit Nährstoffen und viel Wasser.

„Die meisten Bäume erholen sich gerade durch den vielen Regen. Manche sind aber durch die vergangenen Hitzesommer stark geschädigt“, sagt Wolfgang Morr, Betriebsleiter Regiebetrieb Gartenbau im Landschafts- und Forstamt. „Insekten machen den Altbäumen zu schaffen, vor allem aber sind es Pilze, für die das feuchtwarme Wetter leider ideal ist. Durch gezieltes Gießen und Nährstoffzugaben versuchen wir, den Bäumen zu helfen, manche sind aber leider nicht mehr zu retten. 2020 sind rund 300 Bäume an Hitze und Pilzbefall gestorben. Wir rechnen in Zukunft mit weiteren Ausfällen im Baumbestand.“

Gießpatenschaften helfen den Bäumen, reichen aber bei weitem nicht aus

Die städtischen Gärtnerinnen und Gärtner pflanzen schon jetzt verstärkt neue, hitzeverträglichere Pflanzen in Beete und Anlagen, etwa Sandthymian oder Blauraute. Bei den Bäumen setzen sie auf Vielfalt und auf neue, bisher in Heidelberg noch nicht so übliche Baumarten. Neben Eichen, Linden und Kastanien werden beispielsweise verstärkt Amberbäume, Gleditschien und zahlreiche andere Baumarten gepflanzt. Im Stadtgebiet wachsen rund 50.000 Bäume, dabei werden der Stadtwald und Bäume auf privaten Grundstücken nicht mitgezählt. Momentan schafft es die Stadt, die Bäume, die besondere Pflege brauchen, in den regulären Arbeitszeiten zu versorgen. In Trockenjahren muss dagegen im Zwei-Schicht-Betrieb an bis zu sieben Tagen in der Woche gewässert werden.

Gießpatenschaften gibt es in Heidelberg nur wenige. Rund 200 Liter Wasser bekommt ein Baum bei jedem Gießgang, das ist für Bürgerinnen und Bürger mit Gießkannen kaum zu schaffen. Wer dennoch den Baum vor seiner Haustür zusätzlich mit Wasser versorgt, macht nichts falsch. Im Grunde kann man sagen: jeder Tropfen hilft!


Heidelberg nimmt am „Wattbewerb“ teil – Bis 2025 ist ein Photovoltaik-Zubau von 25 Megawatt geplant

Über 100 Städte in Deutschland werben gemeinsam für den beschleunigten Ausbau der Photovoltaik – seit dem Sommer 2021 ist die Stadt Heidelberg ebenfalls offiziell als Teilnehmerin des Städtewettbewerbs „Wattbewerb“ registriert. Dabei treten die Städte gegeneinander an, mit dem Ziel, die installierte Leistung pro Einwohnerin und Einwohner zu verdoppeln. Für den „Wattbewerb“ tritt Heidelberg mit einer Leistung von 166 Watt Peak pro Einwohner an den Start. Rückwirkend für die Zeit seit dem Startschuss des „Wattbewerbs“ im Februar 2021 konnte Heidelberg bereits 7,0 Watt Peak pro Einwohner registrieren.

Mit Beschluss des Klimaschutzaktionsplans im November 2019 hat die Stadt Heidelberg das Ausbauziel der Photovoltaik um 25 Megawatt Peak Anlagenleistung bis zum Jahr 2025. Seit dem Beschluss wurden 3,6 Megawatt Peak Anlagenleistung neu installiert. Insgesamt gibt es in Heidelberg inzwischen rund 950 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 24,5 Megawatt Peak.

Förderung und Zuschüsse

Um den Ausbau der Photovoltaik zu beschleunigen, hat der Gemeinderat im Juli 2020 eine Photovoltaik-Pflicht sowie im November 2020 eine Photovoltaik-Förderung beschlossen. Beim Verkauf städtischer Baugrundstücke verpflichtet die Stadt die Käuferinnen und Käufer künftig vertraglich, Dachflächen von Neubauten für die Installation von Photovoltaikanlagen zu nutzen. Für Grundstücke auf der Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV) gilt die Verpflichtung auch für Bestandsgebäude. Die Dachflächen sollen in größtmöglichem Umfang genutzt werden.

Seit dem 1. Januar 2021 bezuschusst die Stadt Heidelberg außerdem über das Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“ die Installation und Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen, Gründächern und an Fassadenflächen. Mehr Informationen hierzu gibt es unter https://www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Leben/Foerderprogramm+Rationelle+Energieverwendung.html.

Für Interessierte bietet die Stadt in Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KliBA) Vor-Ort-Beratungen zum Thema Photovoltaik im Rahmen der Solarkampagne Heidelberg an. Beratungstermine können per E-Mail an sonnenstrom@heidelberg.de oder über die Solar-Hotline unter 06221 58-18141 angefordert werden.

#hd4climate: Heidelberg ist Vorreiter beim Klimaschutz

Heidelberg will seine Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz weiter ausbauen. Das Ziel: Bis spätestens 2050 will Heidelberg klimaneutral sein. Auf seinem Weg dorthin hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).


Nach Goldmedaille nun Goldenes Buch: Malaika Mihambo zu Gast im Heidelberger Rathaus

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo trug sich im Großen Rathaussaal in Anwesenheit von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein. (Foto: Philipp Rothe)
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo trug sich im Großen Rathaussaal in Anwesenheit von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein. (Foto: Philipp Rothe)

Nach ihrem Triumph bei den Olympischen Spielen in Tokio hat sich Malaika Mihambo am Montag, 23. August 2021, im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg eingetragen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner gratulierte der Weitsprung-Olympiasiegerin zu ihrer Spitzenleistung. Die gebürtige Heidelbergerin Mihambo, die in Oftersheim lebt und für den TSV Oftersheim in der LG Kurpfalz startet, hatte sich am 2. August in der japanischen Hauptstadt mit einem Satz auf exakt 7 Meter im letzten Versuch die Goldmedaille gesichert.

„Ich habe ein paar unglaubliche Wochen hinter mir seit dem Olympiasieg – und es ist immer noch ein enorm beglückendes Gefühl für mich. Die Anerkennung in der Heimat ist riesig und es gibt hier auch sehr viele Menschen, die ihren Teil dazu beigetragen haben, dass ich mich nun Olympiasiegerin nennen darf. Zu Heidelberg hatte ich immer eine enge Verbindung – ich bin hier geboren und zur Schule gegangen. Daher hat mich die Einladung, heute hierher zu kommen, auch sehr gefreut“, erklärte Malaika Mihambo.

„Die ganze Region und natürlich auch ihre Geburtsstadt Heidelberg ist stolz auf Malaika Mihambo! Der Olympiasieg ist der größte Erfolg, den man in einer Sportlerkarriere erreichen kann. Sie hat dieses Ziel beharrlich über Jahre hinweg verfolgt, sich immer weiter zu Höchstleistungen angespornt und in dem Moment, in dem es darauf ankam, enorme Nervenstärke bewiesen. Die Goldmedaille ist hoch verdient und wir alle gratulieren ihr dazu ganz herzlich“, sagte Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.


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