Bestätigte auch in Saarlouis seine gute Form: Spielmacher Julius Rose (Foto: TuS 04 KL-Dansesnberg)

Kaiserslautern – In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel entführte der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg bei der HG Saarlouis beide Punkte. Grund für den 27:21-Auswärtssieg vor 520 Zuschauern in der Stadtgartenhalle zu Saarlouis war eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit und ein fulminanter Schlussspurt. Mit 6:0 Punkten grüßt der TuS weiterhin von der Tabellenspitze.

Nach 15 Minuten waren gerade einmal acht Tore gefallen, schön gleichmäßig verteilt, aber die karge Torausbeute spiegelte auch den Spielverlauf wieder. Beide Mannschaften taten sich enorm schwer, ihren Spielfluss zu finden. Beim TuS ließ in der gesamten ersten Hälfte die Chancenverwertung zu wünschen übrig und so waren es dann auch die Hausherren, die ab dem 6:6 in der 18. Minute die Initiative an sich rissen. Binnen zwei Minuten trafen Tom Paetow und zwei Mal Tommy Wirtz zum 9:6 (20.). Nach dem 11:8 (25.) durch Robin Egelhof fielen bis kurz vor Schluss keine Treffer mehr. Das veranlasste TuS-Coach Kai Christmann es mit einer 7-gegen-6 Angriffsformation zu versuchen. Und das mit Erfolg. Erst schnappte sich Nils Röller einen Abpraller und erzielte das 11:9 zwanzig Sekunden vor der Halbzeitsirene und dann vollendete er nach feinem Anspiel von Torben Waldgenbach zum 11:10-Pausenstand. Unterm Strich schmeichelhaft für den TuS, da die HGS die aktivere Mannschaft war und in Patrick Schulz einen überragenden Rückhalt in ihren Reihen wusste. Bitter für den TuS, dass Rechtsaußen Fabian Serwinski mit einem ausgekugelten Finger bereits nach einer Viertelstunde verletzt ausscheiden musste.

In die zweite Spielhälfte starteten die Hausherren mit zwei schnellen Treffern (13:10, 32.), doch der TuS antwortete mit einem 4:0 Lauf. Je zwei Mal Felix Dettinger und Jan Claussen sorgten für die erste Dansenberger Führung (13:14, 36.). Der TuS war jetzt wach und besann sich auf seine Stärken, während sich die Hausherren weiterhin auf ihren Keeper verlassen konnten und nicht locker ließen. In der 40. Spielminute dann eine weitere Schwächung auf Dansenberger Seite. Nach einer allzu heftige Abwehraktion gegen Marcel Becker sah Neuzugang Nuno Rebelo eine berechtigte Rote Karte. Da lagen die beiden Unparteiischen Fabian Dietz und Tobias Biehler wie in den allermeisten ihrer Entscheidungen vollkommen richtig. Dazu traten sie souverän und mit klarer Linie auf und hatten das Spiel zu jeder Zeit im Griff. Doch weder von der Hinausstellung noch von drei verschossenen Siebenmatern ließen sich die Schwarz-weißen beeindrucken. Sie waren jetzt besser im Spiel und ließen in der Abwehr kaum noch was zu, auch weil TuS-Keeper Kevin Klier in der Schlussviertelstunde zu Höchstform auflief. Nach dem 18:18 (50.) ging es ganz schnell. Mit einem 7:0-Lauf innerhalb von sechs Minuten (!) bog der TuS schnurstracks auf die Siegerstraße ein. Während bei der HGS in dieser Phase rein garnichts mehr gelang, trafen nach Belieben. Am Ende hieß es 27:21 für den TuS. Ein verdienter Sieg aufgrund einer klaren Steigerung im zweiten Spielabschnitt, der aber sicher um zwei bis drei Tore zu hoch ausgefallen ist.

Die Stimmen zum Spiel:

Philipp Kessler (Saarlouis):

„Glückwunsch an Dansenberg zu dem verdienten Sieg. Ich muss meinen Jungs ein Kompliment machen für die erste Halbzeit. Was wir da in der Abwehr gespielt haben, im Innenblock mit dem Torwart zusammen, das war schon ganz, ganz stark, aber da müssen wir uns auch belohnen und mit drei Toren in die Pause kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen, kommen solide raus und bis zur 50. Minute ein ausgeglichenes Spiel. Aber schon ab der 45. Minute hat sich angedeutet, dass wir das Spiel nicht mehr steuern konnten. Dansenberg hat dann eine starke Abwehr gestellt mit einem starken Kevin Klier hinten dran. In den letzten zehn Minuten hatten wir dann keine Chance mehr, das Spiel für uns zu drehen.“

Kai Christmann (Dansenberg):

„Die 1. Halbzeit war ziemlich durchwachsen. Viele Fehlversuche, das Rückzugsverhalten gut, aber sonst ziemlich statisch gespielt. Weder sind wir ins 1-gegen-1 gekommen noch hat der Rückraum getroffen. Das 11:10 zur Halbzeit war für uns eher glücklich, da war die HGS ziemlich stark. Wir haben schon früh gewechselt und wussten, dass wir am Schluss vielleicht ein paar Körner mehr haben, weil wir eine starke Bank haben und ständig wechseln können. Wir haben dann 7-gegen-6 gespielt, um mehr Spielfluss reinzukriegen und dann kam auch noch Kevin Klier ins Spiel, auch ein paar einfache Tore geworfen und dann waren innerhalb von acht Minuten relativ deutlich weg.“

HG Saarlouis

Patrick Schulz und Darius Jonczyk (im Tor), Marcel Becker (3), Lars Walz (1), Marko Grgic (2), Sebastian Hoffmann, Tommy Wirtz (7/2), Lukas Hüller (1), Niklas Louis (1), Gilles Thierry, Tom Paetow (5), Adel Rastoder (1), Nico Becker, Vladislav Kurotschkin. – Trainer: Philipp Kessler.

TuS 04 KL-Dansenberg

Kevin Klier und Benedict Haubeil (im Tor), Steffen Kiefer (3), Raphaël Guden, Felix Dettinger (2), Marco Holstein (1/1), Nuno Rebelo, Jan Claussen (4), Niklas Schwenzer (1), Sebastian Bösing (2), Torben Waldgenbach (3), Robin Egelhof (3), Nils Röller (3), Fabian Serwinski, Julius Rose (5). – Trainer: Kai Christmann.

Schiedsrichter: Fabian Dietz / Tobias Biehler (Elgersweier)
Zuschauer: 520
Siebenmeter: 2/2 : 1/4
Zeitstrafen: 2 : 1
Rote Karte: Nuno Rebelo (Dansenberg, 40.)
Der Spielfilm: 2:0, 6:6, 11:7, 11:10 (Halbzeit), 13:10, 13:14, 18:18, 18:25, 21:27