Neustadt: Neustadt ist Umweltkampagne #wirfuerbio beigetreten

Ab 2022 sind Plastiktüten jeglicher Art für die Biotonne verboten – ESN bietet ab November Biobeutel aus Papier zum Testen an

Neustadt an der Weinstraße – Die Verunreinigung des Bioabfalls in Neustadt an der Weinstraße mit Plastik gefährdet die Herstellung von Biokompost und ist ein Problem für die Umwelt. Der Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt (ESN) kämpft deshalb gemeinsam mit weiteren Entsorgungsbetrieben aus der Pfalz mit der Umweltkampagne #wirfuerbio gegen Plastik im Bioabfall und bittet die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe.

Denn immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich im Bioabfall Plastiktüten. Um Störstoffe nachhaltig zu minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnen Komposterde zu verbessern, ist die Stadt Neustadt an der Weinstraße über den Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt (ESN) deshalb der bundesweiten Umweltkampagne #wirfuerbio beigetreten. Gemeinsam kämpft der ESN mit mehr als 70 weiteren öffentlich-rechtlichen Entsorgungsbetrieben gegen Plastik im Bioabfall und für mehr Umweltschutz. „Abfallwirtschaft und Klimaschutz hängen eng zusammen. Durch die saubere Sammlung von wertvollem Bioabfall – frei von Störstoffen – kann jeder Einzelne dazu beitragen, dass Bioabfall der Kreislaufwirtschaft zugeführt und nicht verbrannt wird. Aus unserem Bioabfall wird grüne Energie in Form von Strom und Komposterde erzeugt. Das größte Problem sind allerdings die vielen Plastiktüten“, betont ESN-Werkleiter Herr Klein. „Umweltschutz beginnt zuhause.“

Problem Plastik, Plastiktüten und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail

Plastikverpackungen und Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, kann Plastik nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden. Die kleinen Plastikteile landen so auf den Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette.

„Kompostierbare“ Plastiktüten werden in den Anlagen der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK), in der auch die Bioabfälle aus der Stadt Neustadt an der Weinstraße zu Kompost verarbeitet werden, nicht sicher vollständig biologisch abgebaut und gehören deshalb nicht in den Bioabfall. Gemeinsam wollen die kommunalen Entsorgungsbetriebe aus der Pfalz die Störstoffquote weiter senken und die Bürgerinnen und Bürger für das Thema sensibilisieren. „Leider sind viele Produkte unter dem Etikett „kompostierbar“ auf dem Markt, die in unserer Anlage nicht funktionieren. Das bedeutet, dass weder für den Verbraucher noch für den Erfasser noch für uns als Behandler eine Möglichkeit besteht, die zugelassenen von den nicht zugelassenen Tüten zu unterscheiden“, erklärt ZAK-Vorstand Jan Deubig. Daher dürfen auch die bisher in Neustadt erlaubten Ecovio-Beutel, die aus kompostierbarem Kunststoff bestehen, ab dem Jahresende nicht mehr für das Sammeln der Bioabfälle verwendet werden. Damit sind zukünftig Plastiktüten jeglicher Art für die Biotonne verboten. Alternativ sollte der Bioabfall in Zeitungspapier oder in Bioabfalltüten aus Papier verpackt werden.

„Je sauberer der Bioabfall in unserer Biotonne landet, desto hochwertiger ist der Kompost für die Landwirtschaft. Dafür brauchen wir die Hilfe unserer Bürgerinnen und Bürger. Mit #wirfuerbio wollen wir die Menschen erreichen und zum Mitmachen animieren, denn ohne sie geht es nicht“, so der Abfallberater Thomas Agne.

Die Kampagne wird in Neustadt sichtbar

Um die Bürger zum Mitmachen zu motivieren soll das Thema „Kein Plastik in die Biotonne“ in Neustadt stetig präsent sein. Ab sofort sind deshalb die Biomüllfahrzeuge mit Werbung für die Kampagne versehen, um eindrücklich auf die Bedeutung des Themas hinzuweisen.

Des Weiteren werden ab sofort alle Biotonnen, die ausgeliefert oder umgebaut werden, mit einem Aufkleber auf dem Deckel versehen, um auch direkt beim Befüllen der Biotonne auf die Notwendigkeit hinzuweisen, kein Plastik in die Biotonne zu geben. Dieser Aufkleber liegt zudem bei allen Ausgabestellen für Wertstoffsäcke aus, damit jeder die Möglichkeit hat, seine Biotonne entsprechend zu bekleben.

In den nächsten Wochen sollen darüber hinaus alle Neustadterinnen und Neustadter per Anschreiben über die Aktion informiert werden. Dabei soll auch explizit nochmals darauf hingewiesen werden, dass die Ecovio-Beutel (aus kompostierbarem Kunststoff) nicht mehr über die Biotonne entsorgt werden dürfen. Um den Umstieg auf Papiertüten zu erleichtern, werden jedem Neustadter Haushalt fünf Biobeutel aus Papier zum Testen zur Verfügung gestellt, die er sich gegen Vorlage des Kupons, der auf dem Schreiben abgedruckt sein wird, bei verschiedenen Ausgabestellen für Wertstoffsäcke abholen kann.


Weitere Informationen zur korrekten Sammlung von Bioabfall in Neustadt an der Weinstraße unter www.wirfuerbio.de/ESN.


News aus Neustadt an der Weinstraße - aufs Bild klicken
News aus Neustadt an der Weinstraße – aufs Bild klicken