Befall erkennen und richtig reagieren (Foto: Pixabay)

Flattert eine Motte durch Ihre Küche? Oder haben Sie eine kleine Made entdeckt, die sich langsam an der Wand bis zur Zimmerdecke hocharbeitet? Dann haben Sie es wahrscheinlich mit einem Befall von Lebensmittelmotten zu tun.

Gegen diese Vorratsschädlinge sollten Sie so schnell wie möglich aktiv werden und sie aus dem Haus vertreiben. In der gut gefüllten Vorratskammer können sich die Tiere hervorragend vermehren. Der Befall erfolgt nur selten durch ein Zufliegen durch ein geöffnetes Fenster, die draußen lebende Gespinstmotte ist eine andere Gattung. Meist erfolgt eine Einschleppung über bereits befallene Lebensmittel und ist daher auch kein Anzeichen einer mangelnden Hygiene.

Die Begriffe „Lebensmittelmotte“, „Küchenmotte“ oder „Speisemotte“ umfassen mehrere Schädlinge. Zu den Lebensmittelmotten gehören die Dörrobstmotte (Plodia Interpunctella), die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) und die Speichermotte (Ephestia elutella).

Die befruchteten Weibchen können zwar fliegen, überwinden allerdings nur kurze Distanzen, um einen passenden Platz für die Eier zu finden. Hohe und hohe Luftfeuchtigkeit bieten einen idealen Lebensraum. Die ausgewachsenen Motten sind nur wenige Millimeter groß. Aufgrund ihrer bräunlichen Färbung kann man die nachtaktiven Tiere optimal auf weißen Hintergründen erkennen, wenn sie dort tagsüber ausruhen. Auf der Suche nach einem Platz für die Larven beißen sich die Schädlinge durch Papier- oder Plastiktüten hindurch. Die Lebensmittelmotten legen bis zu 500 Eier.

Befall erkennen

Mit sogenannten Pheromonfallen lässt sich der Verdacht auf Lebensmittelmottenbefall bestätigen. Von einem klebrigen Blatt mit einem Lockstoff werden männliche Motten angelockt. Auf diese Weise lassen sich Ausmaß und die besonders betroffenen Stellen ausmachen. Ausrotten kann man die Lebensmittelmotten damit allerdings nicht.

Nun sollten alle Lebensmittel, die für einen Befall gefährdet sind, kontrolliert werden. Lebensmittelmotten legen ihre Eier in Getreideprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und einige andere Lebensmittel. Selbst in Schokolade, Tee oder Tabak kann man sie entdecken.

Ob das Produkt befallen ist, erkennt man daran, ob Motten oder auch Larven darin zu sehen sind. Die Larven sehen aus wie kleine weiße Mehlwürmer. Etwas schwieriger zu erkennen, aber auch ein Zeichen von Befall, sind kleine weiße Fäden, die die Larven ziehen. Getreidekörner, die im Behälter schweben oder Klumpen im Mehl und Getreide sind meistens ein sicheres Zeichen für einen Befall. Die Gespinste der Raupen können die gesamten Lebensmittel durchziehen, oder nur am Rand sichtbar sein. Die Raupen entwickeln sich rasch und sind einer ausgewachsenen Länge von bis zu 1,7 cm gut mit dem Auge erkennbar. Sie ähneln kleinen, weißen Maden.

Alle Vorräte, die von Motten befallen sind, können nicht mehr verzehrt werden. Damit die Motten nicht aus dem Müll flüchten, sollte dieser umgehend draußen entsorgt oder bis zur Entsorgung draußen gelagert werden. Vorräte können über Nacht eingefroren werden, dann besteht keine Gefahr mehr, dass Larven oder Motten überlebt haben. Auch so behandelte Lebensmittel können nicht weiter verzehrt werden und gehören in den Müll. Der Genuss von verunreinigten Lebensmitteln kann Allergien, Hautreizungen und Magen- und Darmerkrankungen auslösen.

Grundreinigung

Nachdem alle betroffenen Lebensmittel entsorgt sind, sollte die Küche einer gründlichen Reinigung unterzogen werden. Auch die Behälter, in denen befallene Lebensmittel waren, müssen heiß und sehr gründlich ausgewaschen werden. Besonders an den ausgemachten Mottenherden, müssen Ritzen, Spalten, Zwischenräume und Bohrlöcher gereinigt werden, denn dort verstecken sich die Eier der Lebensmittelmotte besonders gerne.

Saugen Sie alle Schränke und Ecken gründlich aus. Vermischen Sie Haushaltsessig im Verhältnis 1:2 oder Essigessenz 1:10 mit Wasser. Mit dieser Mischung gründlich alle Flächen, Ritzen und Zwischenräume auswischen. Es lohnt sich auch, unter den Küchenschränken zu wischen. Heiße Luft zerstört Motteneier und Larven. Föhnen Sie zuletzt über die Ecken und Flächen.

Nachhaltige Bekämpfung

Eine ausgiebige Putzaktion sollte die meisten Motten getötet haben. Dennoch sollte eine gründliche und vorbeugende Maßnahme den Befall komplett bekämpfen. Wirksame Mittel gegen Insekten sind sogenannte Biozide. Die Sprays sollten wasserbasiert und treibgasfrei sein. Mit den enthaltenen Wirkstoffen Esbiothrin und Permethrin werden Motten und Larven wirksam und nachhaltig bekämpft.

Alternativ können Schlupfwespen eingesetzt werden. Die Larven der Schlupfwespen nutzen die Motteneier als Lebensraum und Nahrungsquelle und bringen sie zum Absterben. Die winzigen Schlupfwespen haben nur eine sehr kurze Lebensdauer. Wurde der Wohnraum mit einem Insektizid behandelt, sollten Schlupfwespen nicht sofort eingesetzt werden. Auch nach dem Einsatz der Mini-Wespen eignet sich ein Mottenspray perfekt zur vorbeugenden Behandlung.

Vorbeugung

Duftstoffe wie Lorbeerblättern, Lavendel, Nelken, Zedernholz, Patschuli oder Thuja meiden die Insekten und helfen an den Schranktüren, die Motten fernzuhalten. Aber auch die erwähnten Biozide helfen, einem erneuten Befall vorzubeugen.

Schon beim Einkaufen sollten Sie darauf achten, dass keine kleinen Löcher in den Verpackungen der sind. Daheim füllen Sie die Lebensmittel in geeignete feste Behältnisse aus Glas oder Kunststoff um, die luftdicht verschlossen werden können. Zuletzt sollten Sie die Vorratsschränke jederzeit besonders sauber halten, um jedes Risiko zu minimieren.