Heidelberg: Stadtnotizen 14.02.2022

Heidelberg – News, Termine, Kulturelles, Politik und Wissenswertes.


Bürgerplakette wird in Ehrenamtsmedaille umbenannt

Die „Bürgerplakette“ wird zur „Ehrenamtsmedaille“: Der Heidelberger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 10. Februar 2022 die Umbenennung der jährlichen Auszeichnung der Stadt Heidelberg für engagierte Bürgerinnen und Bürger beschlossen. Mit der neuen Bezeichnung Ehrenamtsmedaille sollen nun künftig alle Geschlechter gleichermaßen sprachlich berücksichtigt werden. Die Stadt Heidelberg setzt sich in ihrer Kommunikation seit vielen Jahren für eine möglichst gendersensible Sprache ein. Sie achtet sowohl in ihrer internen als auch externen Kommunikation darauf, möglichst alle Menschen – gleich welchen Geschlechts oder welcher geschlechtlichen Identität – gleichermaßen anzusprechen.

Die Stadt Heidelberg ehrt seit dem Jahr 2001 mit der Bürgerplakette Menschen, die sich durch ehrenamtlichen, persönlichen Einsatz in besonderer Weise für das Gemeinwohl verdient gemacht haben – unabhängig von ihrem Alter und von der Dauer des freiwilligen Engagements. Es können Einzelpersonen oder Gruppen geehrt werden.

Verleihung der Ehrenamtsmedaillen 2021 im März

Die ersten Auszeichnungen unter dem neuen Namen „Ehrenamtsmedaille“ werden bereits im März 2022 verliehen. Dann erfolgt die Ehrung engagierter Bürgerinnen und Bürger mit 29 Ehrenamtsmedaillen für das Jahr 2021: Davon gehen 20 Ehrenamtsmedaillen an Menschen aus den Stadtteilen, neun an gesamtstädtische Vorschläge und Gruppen. Neben Heidelbergerinnen und Heidelbergern können auch Menschen mit der Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet werden, die nicht in Heidelberg leben, sich aber hier ehrenamtlich engagieren.

Mitglieder der Stadtteilvereine, der Bezirksbeiräte, des Gemeinderats und der Stadtverwaltung schlagen für die Ehrung jedes Jahr Personen vor. Aus der Zivilgesellschaft können über diese Gremien ebenfalls Empfehlungen für die Ehrenamtsmedaille ausgesprochen werden. Der Gemeinderat entscheidet über die vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten mit Zwei-Drittel-Mehrheit.


Schutz für den Waldboden im Mühltal: Freiwillige halfen Forstleuten beim Windfang-Bau

Bei einer gemeinsamen Aktion zum Schutz des Waldbodens im Buchenbestand des Handschuhsheimer Mühltals haben städtische Forstleute und über 30 freiwillige Helferinnen und Helfer am Samstag, 12. Februar 2022, gemeinsam angepackt. Von Hand haben sie Ast- und Kronenmaterial zusammengetragen, welches durch die Holzernte in den Nachbarbeständen angefallen war. Das Material ist an verschiedenen Stellen zwischen den Buchen als Windfang aufgehäuft worden. Auf diese Weise kann sich dort wieder mehr Humus sammeln, dies verbessert die Wuchsbedingungen im Wald. Zu der dreistündigen Naturschutz-Aktion hatte die Stadt Heidelberg zusammen mit den Ortsgruppen der Naturschutzverbände BUND und NABU eingeladen.

Pflegearbeiten für einen klimastabilen, vitalen Wald

Der Windfang-Bau ist Teil der Waldpflegearbeiten im Mühltal. Ziel ist der Erhalt eines klimastabilen, vitalen Waldes, der Schutz der biologischen Vielfalt und die Sicherheit der Waldbesucherinnen und -besucher.

Die Wälder im Mühltal werden an vielen Stellen immer dichter und die umliegenden Wiesen wachsen zu. Durch den geringen Lichteinfall ist die Artenvielfalt bedroht – darunter schützenswerte Amphibien wie Grasfrosch und Feuersalamander sowie seltene Pflanzen wie der Königsfarn. Gleichzeitig macht sich der Klimawandel im Waldbestand deutlich bemerkbar – viele Bäume sind anfällig für Krankheiten. Zudem gilt es, beschädigte, umsturzgefährdete Bäume zu entnehmen. Die Stadt Heidelberg hat die Pflegearbeiten mit Augenmaß geplant. Die Heidelberger Umweltverbände begrüßen die Maßnahme ausdrücklich. Ausführliche Infos gibt es auf der städtischen Internetseite unter www.heidelberg.de/mühltal.

Enger Austausch mit Umwelt- und Interessengruppen

Nach Kritik aus der Bevölkerung finden die Waldarbeiten im engen Austausch mit den Umwelt- und Interessengruppen (darunter NABU, BUND, HBS, Greenpeace, Landesnaturschutzverband, Jägervereinigung, Bürgerinitiative „Rettet das Mühltal“) sowie den Bürgerinnen und Bürgern statt. Bei einer Infoveranstaltung im September 2021 erläuterten die städtischen Forstexperten rund 130 Interessierten Sinn und Zweck der Pflegearbeiten. Nach einem Kompromiss zwischen Forstabteilung und Bürgerinitiative bezüglich der Dimension der Eingriffe starteten die Arbeiten im November 2021. Insbesondere auf den buchengeprägten Flächen hat die Stadt nach den Protesten auf einen Teil der Waldpflegemaßnahmen verzichtet.


Zuschuss für nachhaltiges Wickeln – Stadt fördert Nutzung von Mehrwegwindeln

Eltern, die auf Wegwerfwindeln verzichten und ihre Kinder mit Stoffwindeln wickeln, vermeiden eine Menge Abfall und tragen zu einer nachhaltigen Zukunft ihrer Kinder bei. Da die Erstanschaffung jedoch mit einer Investition verknüpft ist, unterstützt die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg diejenigen, die sich für Stoffwindeln entscheiden, mit einem finanziellen Beitrag.

5.000 Euro pro Jahr im städtischen Fördertopf

Bezuschusst wird die Anschaffung oder Miete von Stoffwindeln oder die Nutzung eines Windeldienstes. Insgesamt stellt die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg dafür 5.000 Euro im Jahr zur Verfügung. Für jedes Kind kann ein Zuschuss in Höhe von einmalig 100 Euro beantragt werden. Der Antrag wird für Kinder bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs einmalig gewährt. Das Kind muss mit dem Hauptwohnsitz in Heidelberg gemeldet sein. Bezuschusst werden auch Kosten, die rückwirkend ab dem 1. Januar 2021 angefallen sind.

Antragsformular online

Auf der Internetseite www.heidelberg.de/abfall gibt es ein Onlineformular, mit dem der Stoffwindelzuschuss beantragt werden kann. Hier müssen der Name und das Geburtsdatum des Kindes, Name, Adresse und Telefon der Erziehungsberechtigten sowie die Kontoverbindung genannt werden. Notwendig sind außerdem eine Kopie der Geburtsurkunde und die Originalrechnung/Quittung über die Anschaffungskosten der Stoffwindeln oder die Kopie des Vertrags mit einem Windeldienst. Beide Dokumente können hochgeladen werden.

Ergänzend: Laut Umweltbundesamt werden etwa 93 Prozent der Kinder mit Einwegwindeln gewickelt. Dadurch fallen circa zehn Millionen Windeln täglich an, die alle nach Gebrauch im Abfall landen. Das Umweltbundesamt geht in seinen Hochrechnungen von knapp 155.000 Tonnen Windeln als Abfall aus. Diese können mit Mehrwegwindeln eingespart werden.
Anschaulicher macht dies ein Blick auf den Einzelfall: Schätzungsweise 50 Liter Windelmüll fallen pro Woche und Kind an. Bei einer Wickelzeit von zwei bis drei Jahren kommen dabei durchschnittlich rund 6.500 Liter zusammen – das sind etwa 30 Badewannen voll.

Um den täglichen Mehraufwand im Alltag zu erleichtern und gleichzeitig die Ökobilanz der Stoffwindeln zu verbessern, ist es sinnvoll, sich beim Kauf für Modelle zu entscheiden, die vergleichsweise wenig Wäsche verursachen. Das können zum Beispiel Wollüberhosen sein, die man nur sehr selten waschen muss, oder ein sogenanntes All-in-3-System, bei dem nur die Saugeinlage gewechselt werden muss. Auch die Wahl und Herkunft der Materialien hat einen großen Einfluss auf die Umwelt wie auch auf den täglichen Arbeitsaufwand.


Wie nachhaltig ist die Verpflegung in städtischen Einrichtungen?

Die Stadt Heidelberg und von der Stadt finanzierte Einrichtungen bieten unterschiedliche Verpflegungsleistungen an – vom Mittagessen in Kindertagesstätten und Schulen über Mahlzeiten in Betriebskantinen bis hin zu Häppchen bei Empfängen. Dabei werden viele Aspekte nachhaltiger Ernährung beachtet, wie eine Umfrage des Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie 2021 ergeben hat. Ebenso gebe es an einigen Stellen Ausbaupotenzial. Darüber wurde der Gemeinderat in seiner Sitzung am 10. Februar 2022 informiert.

Eine regelmäßige Mittagsverpflegung bietet die Stadt Heidelberg an städtischen Kindertageseinrichtungen, an 29 Schulen, im Seniorenzentrum Weststadt und in drei städtischen Kantinen (Betriebshof, Prinz Carl und Theater) an. Welche Aspekte nachhaltiger Verpflegung bereits heute umgesetzt werden, zeigen die Ergebnisse der Umfrage im Überblick:

  • Regional und saisonal: An Schulen und in den Kantinen Betriebshof und Prinz Carl werden regionales und saisonales Obst und Gemüse angeboten. Das Seniorenzentrum Weststadt bezieht Produkte aus der Region.
  • Bio: Biozertifizierte Lebensmittel sind fester Bestandteil der Speisepläne an Schulen. In Kindertageseinrichtungen machen sie 40 Prozent der Speisekomponenten aus.
  • Fair: Unter anderem werden Kaffee, Kakao und Tee in Kindertageseinrichtungen, an Schulen und in der Kantine Betriebshof ausschließlich aus fairem Handel bezogen.
    Vegetarisch und vegan: In allen drei Kantinen sowie in weiterführenden Schulen wird täglich ein vegetarisches Gericht angeboten, im Seniorenzentrum ist dies meistens der Fall. An Grundschulen und Kindertageseinrichtungen werden regelmäßig vegetarische Angebote in die Speisepläne integriert. Vegane Gerichte werden in keiner Einrichtung regelmäßig serviert; in der Kantine Betriebshof werden sie auf Vorbestellung angeboten.
  • Zertifizierter Fisch: An Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie in der Kantine Betriebshof wird Fisch mit MSC-Zertifizierung serviert.
  • Lebensmittel- und Verpackungsabfälle: Auf eine Reduzierung der Lebensmittel- und Verpackungsabfälle wird insbesondere an Schulen, Kindertageseinrichtungen und in der Kantine Betriebshof geachtet.

Softwareupdate: Kfz-Zulassungen am 18. Februar nur eingeschränkt möglich

Die Kfz-Zulassungsstelle und die Bürgerämter der Stadt Heidelberg planen für Freitag, 18. Februar 2022, eine Softwareumstellung. Deshalb können an diesem Tag ab 13 Uhr keine Zulassungsvorgänge mehr bearbeitet werden. Aufgrund der Umstellung kann es am Montag, 21. Februar 2022, vereinzelt zu leichten Verzögerungen bei der Zulassung kommen. Nähere Informationen zu den Angeboten der Bürgerämter und der Kfz-Zulassungsstelle gibt es online unter www.heidelberg.de/buergeramt.


Seminar zu Baurecht und Bauantragsstellung am Freitag, 18. Februar

Bauvorlageberechtigte Entwurfsverfasserinnen und -verfasser, die Anträge zu baurechtlichen Verfahren bei der Stadt Heidelberg stellen möchten, können bei einem städtischen Onlineseminar mehr Informationen dazu erhalten. Die kostenfreie Fortbildung mit dem Titel „Baurecht allgemein + Digitale Bauantragsstellung“ findet am Freitag, 18. Februar 2022, von 10 bis 15 Uhr statt. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite www.akbw.de oder per E-Mail an kb-karlsruhe@akbw.de. Der Teilnahmelink zum Seminar wird nach der Anmeldung per E-Mail versendet. Das Online-Seminar ist ein Angebot des Amtes für Baurecht und Denkmalschutz der Stadt Heidelberg, der Abteilung Vorbeugender Brandschutz der Berufsfeuerwehr Heidelberg und der Kammergruppe Heidelberg der Architektenkammer Baden-Württemberg. Die Teilnahme an der Online-Fortbildung wird von der Architektenkammer anerkannt.


Angebotsverbesserungen im Heidelberger ÖPNV

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) wird im Juni 2022 einige Anpassungen im städtischen ÖPNV vornehmen und damit das Angebot für viele Fahrgäste im Heidelberger Verkehrsgebiet spürbar verbessern. Der Heidelberger Gemeinderat hat am Donnerstag, 10. Februar, 2022 ein entsprechendes Konzept des Verkehrsunternehmens beschlossen.
Kernstück der Angebotsanpassungen ist der Linientausch der Bahnlinien 23 und 26 in Neuenheim. Dadurch wird es möglich, längere Bahnen auf der Linie 22 einzusetzen. Vor Beginn der Corona-Pandemie waren die Bahnen, von Eppelheim über die Bahnstadt zum Bismarckplatz fahrend, oft an ihre Kapazitätsgrenze gekommen. Außerdem wird durch die neue Führung der Linie 26 eine Direktverbindung von Neuenheim in die Bergheimer Straße geschaffen.

Auch auf den Buslinien wird es Verbesserungen geben. Beispielsweise wird die Linie 29 in Zukunft auch in den Abendstunden eine Direktverbindung zwischen den Stadtteilen Boxberg, Emmertsgrund, und der Innenstadt herstellen. Zudem erschließt die Buslinie 29 zukünftig auch das Mark-Twain-Village und bietet damit eine attraktive ÖPNV-Anbindung für das sich dynamisch entwickelnde Quartier.

Damit einhergehend wird auch eine Direktverbindung vom Neuenheimer Feld über den Bismarckplatz zu zahlreichen Instituten und Gesundheitseinrichtungen im Bereich des Königstuhls geschaffen.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Fahrgastzahlen im Verlauf dieses Jahres wieder recht schnell an das Niveau vor der Pandemie annähern werden. Daher ist dies jetzt ein guter Zeitpunkt für Anpassungen,“ so Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv. „Damit reagieren wir auch auf die dynamische Stadtentwicklung in den letzten Jahren – und das sogar fast kostenneutral. Außerdem werden sich mit dem neuen Konzept Baustellen, die in den kommenden Jahren anstehen, besser bewältigen lassen.“

Änderungen im Juni

Die Maßnahmen werden nach derzeitigem Stand der Planungen zum 17. Juni 2022 umgesetzt. Die rnv wird zuvor nochmals detailliert und umfangreich in zahlreichen Medien über die neuen Linienwege und geänderten Fahrzeiten informieren.


„Danke-Skulptur“ geht an Stadt Heidelberg und Europäische Städtekoalition gegen Rassismus – Würdigung des Engagements von Stadt und Städtekoalition gegen Ausgrenzung und für ein respektvolles Miteinander

Für ihr aktives Eintreten gegen Vorurteile und Diskriminierung im Rahmen der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus und ihr Engagement für Vielfalt, Akzeptanz und Chancengleichheit haben die Stadt Heidelberg und die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus jetzt die „Danke-Skulptur“ erhalten.

Seit vier Jahren verleiht Dr. Faraj Remmo, der an der Universität Bielefeld zu Inklusion, Integration und Mehrfachzugehörigkeit lehrt und forscht, die „Danke-Skulptur“ weltweit an Institutionen und Personen, die sich mit ihrer Arbeit für die Weltgesellschaft verdient gemacht haben. Ausgezeichnet wurden bisher Institutionen und Personen aus Wissenschaft, Politik, Kultur, Medien und Gesellschaft, darunter Stephen Hawking, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sowie der Schriftsteller Saša Stanišić. Nun wurde die „Danke-Skulptur“ auch an die Stadt Heidelberg und die von ihr koordinierte Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (European Coalition of Cities against Racism, kurz ECCAR) vergeben.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner dankte für die Anerkennung: „Diese Auszeichnung für Heidelberg zu erhalten ist eine Freude, denn sie zeigt, dass unser Engagement gesehen und wertgeschätzt wird. Wir stehen als Stadt für gelebte Vielfalt und Weltoffenheit. Mit dem Beitritt zur Europäischen Städtekoalition 2014 und der Übernahme ihrer Geschäftsführung seit 2020 haben wir eine aktive Rolle eingenommen und uns verpflichtet, gegen Vorurteile und Diskriminierung vorzugehen. Gemeinsam mit 150 Städten setzen wir so ein Zeichen für ein Europa, dass Menschenrechte verteidigt und sich demokratiefeindlichen Tendenzen entgegenstellt.“

„Europas Städte sind Orte, in denen ein Zusammenleben in Vielfalt gelebt wird. Als Geschäftsstelle der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus unterstützen wir Kommunen in ganz Europa, um gemeinsam erfolgreiche Projekte und Maßnahmen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben und gegen Rassismus zu entwickeln“, betonen ECCAR-Vize-Präsident Danijel Cubelic und ECCAR-Koordinatorin Evein Obulor.

Unter Schirmherrschaft der UNESCO kooperiert die ECCAR mit zahlreichen Forschungseinrichtungen in Europa und arbeitet an innovativen Maßnahmen, um inklusive Stadtentwicklung europaweit zu fördern. Die ECCAR ist wichtige Partnerin für die Umsetzung des 1. Europäischen Antirassismus-Aktionsplans, der im vergangenen Jahr von der Europäischen Kommission beschlossen wurde. In Bereichen wie Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus oder Anti-Schwarzer Rassismus stößt ECCAR europaweiten Austausch an, entwickelt Modellprojekte und vernetzt über 150 Kommunen in ihrer Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung.

Infos auch online unter www.heidelberg.de/chancengleichheit und www.eccar.info.

Eine Videobotschaft von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und ECCAR-Koordinatorin Evein Obulor gibt es auf dem YouTube-Kanal der Stadt Heidelberg unter www.youtube.com/user/StadtHeidelberg.


„Eltern stärken Eltern“: Elternmentorinnen und Elternmentoren im Rhein- Neckar-Kreis und Heidelberg – Schulungsangebot startet im März

Seit 2005 bildet die Elternstiftung Baden-Württemberg erfolgreich interkulturelle Elternmentorinnen und Elternmentoren im ganzen Land aus. Unter dem Motto „Eltern stärken Eltern!“ werden Elternmentorinnen und Elternmentoren geschult und begleitet. Ziel ist, Eltern mit Zuwanderungsgeschichte in ihrer Elternrolle zu stärken und sie dabei zu unterstützen, ihre Kinder im baden-württembergischen Bildungssystem bestmöglich zu begleiten.

In der Stadt Heidelberg wird das Projekt seit 2017 umgesetzt. Außerdem sind im letzten Jahr mehrere Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis mit dem Elternmentorenprogramm gestartet. In diesem Jahr wird erstmals eine gemeinsame Basisqualifizierung für zukünftige Mentorinnen und Mentoren von der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis angeboten.

Ab dem 21. März 2022 haben 14 interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich für den Einsatz als interkulturelle Elternmentorinnen und Elternmentoren ausbilden zu lassen. Sie werden von erfahrenen Expertinnen der Elternstiftung zu unterschiedlichen Thematiken des Bildungssystems geschult. Es werden gemeinsam Fragen diskutiert, beispielsweise

  • „Wie funktioniert das baden-württembergische Bildungssystem?“
  • „Wie können Eltern ihr Kind unterstützen?“
  • „Wie kann die Zusammenarbeit von Eltern und Lehrkräften verbessert werden?“ „Welche Unterstützung gibt es für Eltern und Kinder?“

Elternmentorinnen und Elternmentoren stehen nach der Schulung als Ansprechpersonen zur Verfügung und vermitteln zwischen Eltern und Bildungsinstitutionen. Auch eigene Projekte können im regionalen Team konzipiert werden.

Im Rhein-Neckar-Kreis nehmen folgende Kommunen teil: Eberbach, Edingen- Neckarhausen, Heddesheim, Hemsbach, Ladenburg, Malsch, Mühlhausen, Neckargemünd, Oftersheim, Rauenberg, Walldorf und Wiesloch. Das Projekt wird von der Bildungskoordination der Stabsstelle Integration koordiniert und mit den Integrationsverantwortlichen sowie der Schulsozialarbeit der Kreiskommunen durchgeführt.

In Heidelberg wurde das Elternmentorenprogramm bereits 2017 erfolgreich eingeführt. Das aktuelle Schulungsangebot ist bereits die dritte Veranstaltung des Regionalen Bildungsbüros Heidelberg gemeinsam mit der Elternstiftung Baden-Württemberg, dem Staatlichen Schulamt Mannheim und weiteren Partnerinnen und Partnern.

Weitere Informationen gibt es für den Rhein-Neckar-Kreis unter www.rhein-neckar-kreis.de/elternmentorinnen. Fragen und Anregungen nimmt die Bildungs-koordinatorin Elena Albrecht (e.albrecht@rhein-neckar-kreis.de, 06221 522- 2206) entgegen.
Bei der Stadt Heidelberg ist Julia Scheffel (julia.scheffel@heidelberg.de, 06221 58 32021) Ansprechpartnerin. Weitere Informationen erhalten Interessierte auch unter www.heidelberg.de.

Wer sich für das Schulungsangebot interessiert, kann sich bis 27. Februar 2022 per E-Mail anmelden unter e.albrecht@rhein-neckar-kreis.de beziehungsweise julia.scheffel@heidelberg.de.


Hälfte der Wohnungen auf PHV wird preisgünstig – Gemeinderat beschließt wohnungspolitisches Konzept / Entscheidung zu Erweiterung ab 2030

Über 5.000 Wohnungen werden in der ehemaligen Wohnsiedlung der US-Army, Patrick-Henry-Village (PHV), in den kommenden Jahren entstehen – und die Hälfte davon wird im preisgünstigen Segment liegen. Das ist eines der Kernziele des wohnungspolitischen Konzeptes, das der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am 10. Februar 2022 beschlossen hat. Weitere Ziele sind ein Verhältnis von Mietwohnungen zu Eigentum von 50:50 und ein breites Angebot bei den Wohnungsgrößen. Auf PHV wächst ein urbanes Quartier für rund 10.000 Menschen und 5.000 Arbeitsplätze. Grundlage der Planungen ist der vom Gemeinderat beschlossene Dynamische Masterplan. Für den Flächenumfang des neuen Stadtteils legte der Gemeinderat einen Zwischenschritt fest. Zwei Flächen im Westen des Areals, die aktuell noch unbebaut sind und landwirtschaftlich genutzt werden, dürfen demnach frühestens ab 2030 bebaut werden – so wie es bereits der Masterplanbeschluss im Juni 2020 vorgesehen hatte.

Ziel 1: Wohnraum für jedes Einkommen

Die Hälfte der entstehenden Wohnfläche auf PHV soll preisgünstig werden, damit es sich auch Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen leisten können, im neuen Stadtteil zu leben. Im Detail sollen 30 Prozent geförderter Wohnraum für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein sein. 20 weitere Prozent sollen preisgedämpfte Miet- und Eigentumswohnungen sein. Sie kommen für Menschen infrage, die die Einkommensgrenzen der Landeswohnraumförderung oder des Förderprogramms Wohnungsbau Baden-Württemberg um bis zu 30 Prozent überschreiten.

Ziel 2: Ausgewogenheit zwischen Miete und Eigentum

Das Verhältnis zwischen Miet- und Eigentumswohnungen soll insgesamt ausgewogen 50:50 sein – also jeweils zur Hälfte Miete und Eigentum. Unterschiede gibt es allerdings in den jeweiligen Segmenten. Im geförderten Wohnungsbau werden ausschließlich Mietwohnungen entstehen. Bei den preisgedämpften Angeboten soll die Hälfte für Mieterinnen und Mieter, die andere Hälfte für Eigentümerinnen und Eigentümer gebaut werden. Und im frei finanzierten Wohnungsbau liegt der Löwenanteil mit 80 Prozent beim Eigentum und 20 Prozent sind für Miete vorgesehen.

Ziel 3: Wohnungsgrößen – je ein Drittel klein, mittel und groß

PHV wird ein vielfältiger und durchmischter Stadtteil für alle Einkommens- und Bevölkerungsgruppen. Einen Schwerpunkt bilden Angebote für junge Familien, Starterhaushalte (Studierende und Auszubildende) sowie Seniorinnen und Senioren. Dies wird sich auch in den Wohnungsgrößen widerspiegeln – denn je nach Alter und Lebenssituation unterscheiden sich die Bedarfe erheblich. Beim Wohnungsgrößenmix ist daher eine Drittelung vorgesehen: Ein Drittel der entstehenden Wohnungen sollen ein oder zwei Zimmer haben, ein weiteres Drittel drei Zimmer und das letzte Drittel vier oder mehr Zimmer.

Erweiterungsflächen: Entscheidungen ab 2030

Zur Frage, wie groß der neue Stadtteil letztlich werden wird, hat der Gemeinderat seinen Beschluss zum Dynamischen Masterplan aus dem Juni 2020 bekräftigt: Demnach erfolgt die Bebauung der beiden insgesamt rund 18 Hektar großen Erweiterungsflächen im Westen nach einem Stufenplan mit Zwischenschritten und Prüfungen. Um eine Inanspruchnahme der südlichen Erweiterungsfläche im Jahre 2030 zu rechtfertigen, ist eine rechtzeitige Prüfung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte der bisherigen Entwicklung vorzunehmen. Eine Bebauung der nördlich daran angrenzenden Erweiterungsflächen erfolgt nur bei Bedarf und erst im Anschluss der Fertigstellung der anderen Flächen. Mit diesen beiden Erweiterungsflächen wäre der neue Stadtteil rund 115 Hektar groß, ohne die Flächen rund 97 Hektar. Auf den beiden Erweiterungsflächen des Stadtteils sind rund 1.600 Wohnungen vorgesehen.

Für die Stadt ergibt sich damit eine neue planerische Herausforderung. Denn der Gemeinderat hat ebenfalls beschlossen, dass die Quoten des wohnungspolitischen Konzeptes erfüllt sein müssen – und zwar unabhängig davon, ob die Erweiterungsflächen genutzt werden können oder nicht. Die Quoten – zum Beispiel 50 Prozent preisgünstiger Wohnraum – müssen also sowohl für 97 Hektar als auch für bis zu 115 Hektar Gesamtfläche erfüllt sein.


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