Heidelberg: Stadtnotizen 15.02.2022

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Corona-Pandemie trifft belastete Familien schwerer – Kinder- und Jugendamt stellte Berichterstattung zu Pandemie-Folgen vor – Sozialbürgermeisterin Jansen: „Müssen soziale Infrastruktur anpassen“

„Wenn wir den Auswirkungen der Corona-Pandemie wirksam begegnen wollen, müssen wir die soziale Infrastruktur an die neu auftretenden Bedarfe anpassen“, bilanziert Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen die Ergebnisse der zweiten Berichterstattung des Kinder- und Jugendamts zu den Folgen der Pandemie. Am 8. Februar 2022 stellte die Verwaltung den Bericht dem Jugendhilfeausschuss vor.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden sich erst langfristig zeigen“, erklärt Jansen. Klar sei: „Insbesondere Kinder und Jugendliche, deren Familien bereits vorher mit Belastungen zu kämpfen hatten, sind deutlich schwerer von der Pandemie betroffen“, so Jansen. Fakt sei aber auch, dass viele Familien, die bislang nicht im Fokus der Kinder- und Jugendhilfe waren, verursacht durch die Pandemie verstärkt Unterstützungsbedarf hätten.

Für die Berichterstattung hatte das Kinder- und Jugendamt alle Leistungsbereiche der Kinder- und Jugendhilfe in den Blick genommen. Mehrere Studien sowie die Rückmeldungen der Träger, die Kinder- und Jugendhilfeleistungen erbringen, weisen darauf hin, wie massiv sich der immer noch andauernde Ausnahmezustand auf Kinder und Jugendliche auswirkt: Bildungsdefizite, Defizite in der Sozial- und Sprachkompetenz sowie psychische Belastungen treten verstärkt bei Kindern und Jugendlichen auf, insbesondere dann, wenn sich familiär bereits vor der Pandemie Belastungssituationen angedeutet hätten. „Diese jungen Menschen und deren Familien müssen wir verstärkt in den Blick nehmen und langfristig unterstützen“, sagt Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen.

Handlungsbedarf sieht das Kinder- und Jugendamt bei Förderangeboten in der Kindertagesbetreuung und in Schulen, aber auch bei Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten. Eltern sollen überdies mit zeitnah verfügbaren, niedrigschwellig zugänglichen Beratungs- und Unterstützungsangeboten bei drängenden Erziehungsfragen und familiären Krisen unterstützt werden. Vorhandene Angebote und Strukturen sollen dazu qualitativ weiterentwickelt und quantitativ ausgebaut werden, so zum Beispiel das noch in diesem Jahr beginnende Projekt der sozialpädagogischen Begleitung von Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren, die mit vielfältigen Belastungen zu tun haben. Dieses Projekt ist an die Anlaufstelle „Frühe Hilfen und Kinderschutz“ angegliedert. Oder die Verortung von Lotsendiensten und Angeboten für Familien in deren direktem Lebensumfeld.

Mit der Einrichtung des Sozialfonds „Sondermittel Corona“ zur Deckung zusätzlicher Bedarfe hat der Gemeinderat im vergangenen Jahr bereits einen wichtigen Baustein zur Stärkung der sozialen Infrastruktur gelegt. Bereiche wie Schulsozialarbeit, Frühe Hilfen und offene Jugendarbeit profitieren außerdem von den Bundes- und Landesförderprogrammen „Aufholen nach Corona“. „Es zeichnet sich aber schon jetzt ab, dass in Teilbereichen der Kinder- und Jugendhilfe das zur Verfügung stehende Budget nicht ausreichen wird“, erklärt Jansen. In vielen Bereichen brauche es über kurzfristige Hilfen hinaus eine Verstetigung von Angeboten für Familien.


Umbau der Dossenheimer Landstraße geht in die nächste Phase – Gemeinderat stimmt rnv-Vorschlag zu / Eines der bedeutendsten Infrastruktur-Projekte in Heidelberg

Es ist eines der wichtigsten und größten Infrastruktur-Projekte, die in den kommenden Jahren in Heidelberg anstehen: der Umbau der Dossenheimer Landstraße. Jetzt hat das Projekt die nächste Etappe erreicht. Mit großer Mehrheit stimmte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 10. Februar 2022 dem von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) als Vorhabenträger beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) gestellten Antrag auf Planfeststellung zu. Das Infrastrukturprojekt ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Heidelberg, der Stadtwerke Heidelberg, der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH und der rnv.

Vorhabenträgerin ist die rnv GmbH. Vorbehaltlich des Planfeststellungsbeschlusses durch das RP und der vorbereitenden Arbeiten in der Zeppelin- und Trübnerstraße sieht der Zeitplan derzeit einen Baubeginn im Herbst 2023 vor. Für das Projekt sind Kosten in Höhe von knapp 11 Millionen Euro kalkuliert, die die Stadt Heidelberg tragen müsste. Noch offen sind aber Fördermittelanträge, die beim Land gestellt werden, sowie die Folgekosten für die Instandhaltung der Fahrgastunterstände und vorgesehene Grünflächen.

Wichtige Verkehrsachse in desolatem Zustand

Die Dossenheimer Landstraße ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen im Heidelberger Stadtgebiet aus und in Richtung Norden. Sie ist in einem desolaten Zustand und kann die stetig gewachsenen Verkehrsmengen (rund 23.000 Kraftfahrzeuge am Tag) kaum noch tragen. Sowohl die Fahrspuren als auch die Gleisanlagen der Straßenbahnen (Linien 5, 23 und 24) müssen dringend saniert beziehungsweise erneuert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Die Haltestellen Bieths- und Burgstraße müssen barrierefrei ausgebaut werden und es muss ein sicheres Angebot für den Rad- und Fußverkehr geschaffen werden.

Zu diesem Zweck wird die Dossenheimer Landstraße im Abschnitt zwischen Hans-Thoma-Platz und Fritz-Frey-Straße umfassend aus- und umgebaut. Die rnv baut die Haltestellen barrierefrei aus und erneuert die Gleise. Zudem werden der unter den Gleisen liegende Abwasserkanal, die unter den Gehwegen liegenden Wasserleitungen, Gasleitungen und Stromleitungen erneuert sowie die Fahrbahndecke saniert. Das Projekt bietet die Chance, den Verkehrsraum für alle Verkehrsteilnehmenden deutlich attraktiver zu machen – was angesichts der aktuellen Verkehrsmengen eine große Herausforderung darstellt.

Bereits im Februar 2021 hatte der Gemeinderat beschlossen, dass die Zeppelin- und die Trübnerstraße im Vorfeld umfassend saniert werden, um als Umleitungsstrecke während der Arbeiten in der Dossenheimer Landstraße genutzt werden zu können. Nach Abschluss der Baumaßnahme sollen diese Straßen zu Fahrradstraßen umgewandelt werden.

Gesamtprojektleitung liegt bei der rnv GmbH

Um Synergien zu nutzen, werden die Arbeiten unter der Gesamtprojektleitung der rnv zusammen ausgeführt. Bereits 2019 hatte der Gemeinderat dem damals vorgelegten Vorentwurf mit Änderungen zugestimmt. Mit dem jetzigen Beschluss kann das Vorhaben weiter vorangebracht werden, ein Planfeststellungsbeschluss ist somit in greifbare Nähe gerückt. Weitere Informationen zum Planfeststellungsverfahren gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/bekanntmachungen > Verkehr/Infrastruktur – Planfeststellungsverfahren Dossenheimer Landstraße.


Barrierefreier Umbau der Haltestelle Rohrbach-Süd mit Bike-and-ride-Anlage kommt – Gemeinderat gibt grünes Licht – 580.000 Euro werden für den nächsten Doppelhaushalt angemeldet

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) plant, im Auftrag der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) die Umsteigehaltestelle Rohrbach-Süd barrierefrei umzubauen und eine Abstellanlage für Bike-and-ride einzurichten. Für den Um- und Ausbau muss die Wegeführung zur Haltestelle hin für Busse neu geordnet werden, damit eine barrierefreie Nutzung möglich wird. Der Gemeinderat hat diese Planung in seiner Sitzung am 10. Februar 2022 beschlossen. Der finanzielle Anteil der Stadt Heidelberg für den Umbau beläuft sich auf rund 580.000 Euro.

Der Beirat von Menschen mit Behinderungen (bmb) hatte den Planungen im Vorfeld bereits zugestimmt. Die Umbaupläne zur Haltestelle sind unabhängig von der parallel entwickelten Abstellanlage für Straßenbahnen im Rahmen des Projektes „Betriebshof“ an diesem Ort realisierbar.

Das Ziel des Haltestellen-Umbaus:

  • Alle Bahnsteige werden barrierefrei ausgebaut – sowohl für die Straßenbahnen als auch für den Busverkehr. Damit folgt die rnv auch den gesetzlichen Vorschriften.
  • Durch den Umbau werden außerdem die Wendezeiten reduziert. Das hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Stabilität der Taktzeiten sowie die Umsteigewege und -zeiten.
  • Darüber hinaus ermöglicht und stärkt der Umbau einen nachhaltigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

#hd4climate: Heidelbergs großer Klimaschutz-Aktionsplan

Auf ihrem Weg zur klimaneutralen Stadt hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100% Klimaschutz“ fest (www.heidelberg.de/masterplan100). Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis zur Mobilität (#hd4climate).


Neuenheim: Aufwendige Baumaßnahme in Kleiner Hirschgasse steht kurz vor Abschluss – Straße wurde mit 113 Pfählen gesichert

Freie Fahrt in der Kleinen Hirschgasse in Neuenheim: Nach aufwendigen Arbeiten steht dort eines der großen, derzeitigen Heidelberger Straßenbauprojekte kurz vor dem Abschluss. In der Sackgasse mit Übergang zum Philosophenweg erfolgte seit März 2021 eine umfassende Straßensanierung auf 90 Metern sowie der Bau einer Hangbefestigung. Dabei wurden 113 Bohrpfähle mit einer Länge zwischen vier und acht Metern im Abstand von fünf Zentimetern verbaut. Im Zuge der Straßenarbeiten verlegten die Stadtwerke Heidelberg neue Wasser-, Gas- und Stromleitungen sowie Leerrohre für den künftigen Ausbau des Strom- und Glasfasernetzes. Bis Ende Februar 2022 folgen noch kleinere Restarbeiten, dann ist die Kleine Hirschgasse komplett fertiggestellt. Die Kosten für die Sanierung betragen 1,2 Millionen Euro.

Die Maßnahme ist Teil des Heidelberger Straßenerneuerungsprogramms. Damit hat die Stadt Heidelberg seit 2013 insgesamt 77 Straßen und Straßenabschnitte für insgesamt rund 27,8 Millionen Euro erneuert.


„KulturLabHD“: Förderung für Projekte kann noch bis 28. Februar beantragt werden

Für Heidelberger Kulturschaffende, die eine Förderung von Projekten über den Fonds „KulturLabHD“ beantragen wollen, ist der nächstmögliche Stichtag Montag, 28. Februar 2022. Berücksichtigt werden Projekte, die im zweiten Halbjahr 2022 durchgeführt werden sollen. Der Förderfonds „KulturLabHD“ wurde im August 2017 eingerichtet. Durch den Fonds werden neue und innovative Kulturprojekte gefördert, die einer Anschubfinanzierung bedürfen. Der Fonds hat ein Volumen von jährlich 120.000 Euro. Der Zuschuss beträgt maximal 20.000 Euro je Projekt. Fragen zum „KulturLabHD“ beantwortet das Kulturamt der Stadt Heidelberg unter Telefon 06221 58-33040 oder per E-Mail an julia.schifferdecker@heidelberg.de.


Amphibienwanderung beginnt – Straßensperrungen im Bereich Schlierbach

Heidelberg: Amphibienwanderung beginnt – Straßensperrungen im Bereich Schlierbach


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