DOSB: DOSB appelliert an die kommunalen Spitzenverbände

Frankfurt am Main – Am Freitag (11. März 2022) hat sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in einem Brief an die drei kommunalen Spitzenverbände – den Deutschen Städtetag, den Deutschen Städte- und Gemeindebund und den Deutsche Landkreistag – gewandt.

Der DOSB appelliert darin an die Städte, Gemeinden, Kommunen und Landkreise, möglichst auf die Ausweisung von Sportstätten als Flüchtlingsunterkünfte zugunsten geeigneterer Einrichtungen zu verzichten. Die positiven Beispiele der Städte Köln und Düsseldorf zeigen, dass geflüchtete Menschen auch in gut ausgestatteten Alternativstandorten untergebracht und damit Schließungen von Sporthallen vermieden werden können. Sporthallen sind aus humanitären Gründen als mittel- oder langfristige Massenunterkünfte, wie die Erfahrungen aus der Flüchtlingsphase 2015 gezeigt haben, weitgehend ungeeignet.

Dabei stellen sich der DOSB, seine Mitgliedsorganisationen und die Sportvereine den humanitären Folgen des Krieges in der Ukraine, heißen Zufluchtsuchende willkommen und organisieren Hilfe und Unterstützung. Gleichzeitig jedoch ist es wichtig, dass die Vereine weiterhin ihre vielfältigen Sportangebote durchführen können. Vereine sind dafür auf zeitgemäße und funktionale Sporträume angewiesen, um Sport und Bewegung anbieten und ihre gesellschaftlichen Integrationsleistungen erbringen zu können.

Ohne diese Sporträume – etwa 2/3 aller Sporthallen sind in kommunaler Trägerschaft – ist es den Vereinen vor Ort nicht möglich, angemessene Betreuungs- und Integrationsangebote auch für die hohe Zahl von Kindern und Jugendlichen, die nun nach Deutschland kommen, anzubieten. Da gerade im Sport auch Fähigkeiten zur Überwindung psychosozial belastender Erfahrungen und Situationen vermittelt werden, würden Unterstützungsmöglichkeiten für die Zufluchtsuchenden beschränkt, wenn erneut Sporthallen flächendeckend als Flüchtlingsunterkünfte ausgewiesen werden.

Gerade nach zwei Jahren der Pandemie sind Sport, Spiel und Bewegung – insbesondere in unseren Vereinen, aber auch im Schulsport – von herausragender Bedeutung für unsere Gesellschaft.