Lenkte das Spiel und war torgefährlich: Ben Kölsch (Foto: TuS 04 KL-Dansenberg)

Kaiserslautern – Ohne acht Routiniers bzw. Leistungsträger verlor die 2. Mannschaft des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg ihr Heimspiel gegen die HSG Eckbachtal trotz mehr als respektabler Leistung mit 24:27 (13.15).

Auch wenn die Gäste das gesamte Spiel über in Führung lagen, war der Auswärtssieg für den Tabellenneunten der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nicht so souverän wie es vom Papier her den Anschein haben könnte. Entsprechend stolz war TuS-Trainer Sebastian Wächter auf seine Youngsters, die bravourös kämpften und nie aufsteckten.

Verletzungen, Krankheit, Abstellungen für’s Drittligateam und private Termine sorgten dafür, dass die Dansenberger Startformation gleich auf fünf Positionen verändert werden musste und sich mit einem Durchschnittsalter von 20,5 Jahren die Bezeichnung „Junge Wilde“ redlich verdient hatte. Im Rückraum sollte Spielmacher Ben Kölsch (17), flankiert von Tobias Kurz (18) und Henry Hofmann (19), das Spiel antreiben, was ihm und seinen Nebenleuten, nachdem sie die anfängliche Nervosität abgelegt hatten, größtenteils gelang. Dass hier und da die Abstimmung nicht passte und der ein oder andere Fehler zu viel unterlief, war zu verzeihen. Dafür warf die Mannschaft über 60 Minuten eine große Portion Leidenschaft in die Waagschale gegen einen Kontrahenten, der spielerisch nicht überzeugte, überwiegend über Einzelaktionen den Erfolg suchte und den Tick cleverer war. Nach der 1:0-Führung (1.) durch Henry Hofmann geriet der TuS in Rückstand, schaffte es aber, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen und konterte seinerseits nach dem 10:13 mit einem 3:0-Lauf durch Tore von Tobias Kurz, Max Dettinger und Niklas Jung zum hoch verdienten 13:13-Ausgleich (29.). Zwei Dansenberger Unaufmerksamkeiten kurz vor der Pause nutzten die Gäste zur 13:15-Pausenführung.

Nach dem Wechsel schienen die „Gekkos“ die Oberhand zu erlangen. Bis zur 40. Minute zogen sie auf 14:19 davon und es drohte eine Vorentscheidung zu fallen. Doch innerhalb von knapp vier Minuten hatte der TuS den Anschluss wieder hergestellt. Zunächst traf Niklas Jung per Siebenmeter und dann verkürzte Frederik Willger mit einem Doppelschlag zum 17:19 (44.). Beim 20:21 (50.) nach Treffern von dem stark aufspielenden Philipp Becker und Niklas Jung keimte Hoffnung, dass der TuS sogar noch die Wende schaffen könnte, doch jetzt packte Eckbachtals Maximilian Schreiber, von dem 45 Minuten lang nur wenig zu sehen war, die Brechstange aus. Mit aller Macht und immer am Rande von Stürmerfoul und Schrittfehler suchte er im 1-gegen-1 die Entscheidung, traf vier Mal innerhalb von knapp zehn Minuten und sorgte praktisch im Alleingang dafür, dass seine Farben nicht in Rückstand gerieten. HSG-Youngster Bennet Löhmar machte dann 90 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem dritten Treffer zum 23:26 (59.) den Deckel auf den viel umjubelten Auswärtssieg. Endstand: 24:27.

Trotz der Niederlage war TuS-Trainer Sebastian Wächter zufrieden mit der Leistung seiner Jungs, für die mit etwas mehr Spielglück ein Punktgewinn möglich gewesen wäre: „Meine Mannschaft hat gegen einen unbequemen Gegner eine mehr als vernünftiges Spiel abgeliefert. Sie hielten sich an die Vorgaben, waren aber leider in den entscheidenden Phasen etwas zu hektisch. Wir konnten selbst nie in Führung gehen, obwohl es durchaus Möglichkeiten gab. Alles in allem ein verdienter Sieg für Eckbachtal. Bin aber trotzdem sehr stolz auf die Jungs, darauf lässt sich weiter aufbauen.“

TuS 04 KL-Dansenberg 2

Benedict Haubeil und Norman Becker (im Tor), Max Dettinger (1), Benjamin Jusufbegovic (1), Henry Hofmann (3), Simon Flesch, Tobias Kurz (1), Frederik Willger (2), Pascal Theuer (1), Niklas Jung (7/4), Ben Kölsch (4), Philipp Becker (4), Till Bier, Ainis Gudauskas. – Trainer: Sebastian Wächter.

HSG Eckbachtal

Rouven Hahn und Tobias Häuselmann (im Tor), Matthias Kassel, Timo Kluzik (3), Michael Betz (2), Sven Lerzer, Carsten Wenzel (3), Jochen Schloß (2/1), Maximilian Schreiber (4), Julian Pozywio (1), Lars Zalik (1), Bennet Löhmar (3), Nisse Nehrdich (6/2), Georg Ebel (2).

Trainer: Thorsten Koch.
Schiedsrichter: Jan Stitz/Dario Lehmler (HSV Rhein-Nette/TuS Horchheim)
Zuschauer: 70
Siebenmeter: 4/4 : 3/3
Zeitstrafen: 4 : 4
Der Spielfilm: 1:3, 3:7, 10:11, 13:13, 13:15 (Halbzeit), 14:19, 18:20, 20:21, 24:26, 24:27