Was ist Short Selling? (Foto: Pixabay)

Short Selling ist eine Trading-Strategie, bei der man auf fallende Kurse spekuliert. Anders als bei anderen Taktiken geht es hier nicht um den Kauf, sondern um den Verkauf von Aktien – Mit dem Ziel, diese später zu erwerben, wenn der Marktpreis gesunken ist. Es ist interessant, da Trader Gewinne erzielen können, wenn die Aktienmärkte fallen.

Was ist Short Selling?

Bei dieser Art des Handels, die auch als Leerverkauf bezeichnet wird, verkauft der Trader ein Wertpapier, das er nicht besitzt. Er setzt darauf, dass der Preis der Aktie fällt, um sie zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen und die Differenz zu behalten. Auf diese Weise profitieren Anleger von einem Kursrückgang eines Wertpapiers. Außerdem erhöht sich dadurch das Angebot auf dem Markt, was theoretisch zu einem weiteren Preisverfall führt.

Short Selling wird auf den Märkten manchmal als Bösewicht dargestellt, weil man davon ausgeht, dass Trader versuchen, die Preise zu ihrem eigenen Vorteil zu drücken. Deshalb wird diese Methode sehr unterschiedlich bewertet. Sie sorgt jedoch auch für Liquidität auf den Märkten, da diese Händler bereit sind, Aktien zu kaufen, wenn andere diese verkaufen möchten.

Wie funktioniert Short Selling?

Der Ablauf ist relativ einfach: Zunächst wird eine Aktie verkauft, die der Trader nicht besitzt. Es handelt sich dabei um geliehenes Kapital. Anschließend wartet er auf fallende Kurse und kauft dann die Aktie zurück. Die Differenz zwischen dem Verkaufs- und Kaufpreis ist der Gewinn. Davon müssen jedoch die anfallenden Gebühren des Online-Brokers abgezogen werden. Natürlich kann es auch passieren, dass der Kurs steigt – In diesem Fall verliert der Trader Geld.

Tipps & Tricks

Leerverkäufe sind eine sehr riskante Anlagestrategie, die nicht für jeden geeignet ist. Ist diese Taktik dennoch interessant? Dann erhalten Trader hier ein paar Tipps, die den Einstieg erleichtern:

  1. Trader sollten sich vergewissern, dass sie genau verstehen, wie diese Art des Handelns funktioniert, bevor sie diese Strategie ausprobieren.
  2. Der ausgewählte Online-Broker muss diese Option aufweisen.
  3. Trader sollten nur Geld investieren, dessen Verlust sie sich leisten können.
  4. Positionen nicht zu lange halten – Im Allgemeinen ist das Ziel der schnelle Verkauf und nicht das Halten der Aktien.
  5. Trading Gebühren des Online-Brokers müssen von den Gewinnen abgezogen werden, um die tatsächlichen Renditen zu ermitteln.
  6. Wenn der Kurs nach dem Verkauf sinkt, dann gewinnt der Trader Geld.
  7. Bei einem Anstieg des Aktienkurses verliert der Trader Geld, da er die Aktie teurer zurückkaufen muss.

Nachteile

Short Selling hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Einer der positivsten Aspekte ist, dass Anleger von dem Kursrückgang eines Wertpapiers profitieren können. Außerdem erhöht sich durch den Verkauf das Angebot an Wertpapieren auf dem Markt, was theoretisch zu einem weiteren Preisverfall führen sollte.

Ein Nachteil ist, dass es sehr riskant und nicht jeder dafür geeignet ist. Wenn der Kurs steigt, dann verliert der Trader Geld. Dabei gibt es nach oben hin keine Grenzen und somit sind hohe Verluste möglich.

Ein Beispiel: Ein Trader verkauft eine Aktie für 1234 €. Dieses Wertpapier kann bis 0 € fallen, weshalb der Gewinn nur in dieser Spanne möglich ist. Sie könnte jedoch auf 50.000€ oder sogar mehr steigen, was zu sehr hohen Verlusten führt.

Deshalb sollte jeder, der mit geliehenen Wertpapieren Aktienhandel betreibt, die Kosten vorab kennen. Sie sind in der Regel sehr hoch und nicht jeder Trader darf Short Selling ausführen. Oft sind Nachweise erforderlich, um in diese Art von Handel einzusteigen.

Fazit

Short Selling ist eine interessante Trading-Strategie, die durchaus lukrativ sein kann. Allerdings sollte man sich gut informieren und genau recherchieren, bevor man loslegt. Es handelt sich um eine besonders riskante Investition, da hohe Verluste möglich sind. Sie ist eher für fortgeschrittene Trader eine Option.