Ellerstadt, Mannheim: Tötungsdelikt in Ellerstadt – PKW-Fahrer verletzt anschließend vier Personen in Mannheim

Ellerstadt und Mannheim (ots) – Heute, am Sonntag (12.06.2022), kam es kurz nach 18 Uhr in Ellerstadt/Rheinland-Pfalz zu einem Tötungsdelikt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll ein 36-Jähriger seinen 69-jährigen Vater getötet haben. Anschließend flüchtete der Täter noch vor Eintreffen der Polizeikräfte mit einem Pkw.

In der Folge kollidierte der 36-Jährige im Verlauf der Rhenaniastraße in Mannheim mit insgesamt vier Fahrradfahrern. Hierbei erlitt eine 71-jährige Fahrradfahrerin tödliche Verletzungen. Drei weitere Fahrradfahrer wurden durch den Rettungsdienst mit schweren Verletzungen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Im Anschluss flüchtete der 36-jährige Fahrer fußläufig aus seinem stark beschädigten Fahrzeug und sprang während seiner Flucht in den angrenzenden Rhein. Durch Polizeikräfte konnte der Mann, welcher sich vermutlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, schließlich festgenommen werden. Zu Fahndungszwecken waren hierbei auch ein Polizeihubschrauber sowie die Wasserschutzpolizei im Einsatz. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Staatsanwaltschaft Mannheim, das Polizeipräsidium Mannheim, die Staatsanwaltschaft Frankenthal sowie das Polizeipräsidium Rheinpfalz geführt. Zeugen, welche sachdienliche Hinweise zum Geschehen geben können, werden gebeten, sich beim kriminalpolizeilichen Hinweistelefon unter 0621/174-4444 zu melden. Die Rhenaniastraße ist derzeit zwischen der alten Seilerei und der Graßmannstraße gesperrt. Ortskundige Verkehrsteilnehmer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.

Aktualisierung 13.06.2022:

Nach den tragischen Ereignissen vom gestrigen Sonntagabend ergibt sich aus den bisherigen Ermittlungen ein klareres Bild der Tat in Mannheim. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge befand sich der 36-jährige Tatverdächtige aufgrund einer psychischen Erkrankung in ärztlicher Behandlung. Bis vor ca. einer Woche war er stationär in einer Klinik aufgenommen. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Taten in einem psychischen Ausnahmezustand verübt wurden. Nach der mutmaßlichen Tat in Ellerstadt flüchtete der 36-Jährige mit dem Fahrzeug seiner Mutter noch vor Eintreffen der Polizei vom Tatort. Es kam hierbei zu keinem Kontakt mit der Polizei und zu keiner Verfolgungsfahrt. In der Rhenaniastraße in Mannheim kollidierte der Tatverdächtige auf einer Strecke von ca. anderthalb Kilometern mit insgesamt drei Radfahrern und einer Radfahrerin. Die 71-Jährige erlag noch vor Ort ihren schweren Verletzungen. Es ist nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wahrscheinlich, dass der Tatverdächtige die Radfahrer absichtlich anfuhr. Nach den Kollisionen steuerte der Tatverdächtige sein beschädigtes Fahrzeug noch bis an das Ende der Graßmannstraße. Er flüchtete anschließend zu Fuß weiter, entledigte sich eines Teils seiner Kleidung und sprang in den Rhein. Er konnte hierbei von einem Zeugen beobachtet werden. Mittels der Verfolgung durch einen Polizeihubschrauber konnten Kräfte der Wasserschutzpolizei herangeführt werden, die den Tatverdächtigen schließlich festnahmen. Er wurde aufgrund seiner körperlichen Verfassung ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er sich derzeit noch befindet. Von den drei Verletzten konnte mittlerweile einer aus der Klinik entlassen werden. Beim Polizeipräsidium Mannheim wurde eine 20-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet. Es wird die einstweilige Unterbringung des nach derzeitigen Erkenntnissen bislang noch nicht polizeilich in Erscheinung getretenen Tatverdächtigen in einem psychiatrischen Krankenhaus angestrebt. Die Staatsanwaltschaft Mannheim übernimmt das Ermittlungsverfahren betreffend das Tötungsdelikt in Ellerstadt von der Staatsanwaltschaft Frankenthal.