Vom VfB Stuttgart in die Welt

Der VfB Stuttgart ist für die Fans in Baden-Württemberg die klare Nummer 1, wenn es um Vereine mit der größten sportlichen Identifikation geht.

Der fünfmalige deutsche Meister und dreifache Pokalsieger hat historisch viel zu bieten. Dazu gehören vor allem talentierte junge Spieler, die sich beim VfB zu internationalen Stars entwickeln. Im Verlauf der Jahre gab es einige, die besonders hervorstachen.

Hildebrand, Khedira, Werner – die Liste ist lang

Die jungen Wilden des VfB Stuttgart sorgten zum Jahrtausendwechsel unter Trainer Felix Magath für viele positive Nachrichten in der Bundesliga. Timo Hildebrand, Andreas Hinkel, Aljaksandr Hleb und Kevin Kuranyi machten damals auf sich aufmerksam und vertraten den VfB auf der größten internationalen Bühne in der Champions League. Der Weißrusse Hleb machte recht schnell international Karriere, wechselte zu Arsenal und Barcelona, wobei er sich vor allem in London in die Herzen der Gunners-Fans dribbelte. Hildebrand blieb lange in Stuttgart und wurde schließlich 2007 Meister mit dem VfB. Ihn führte der Weg nicht nur (zumindest als Ersatzmann) in die Nationalmannschaft, sondern ebenfalls ins Ausland. Beim FC Valencia und bei Sporting Lissabon stellte er seine Klasse unter Beweis, ehe er zurück in die Bundesliga kehrte.

Es war vor allem die Meistermannschaft von 2007, die vielen Fans und VfB Mitgliedern im Gedächtnis blieb. Denn neben Hildebrand schafften hier unter anderem Mario Gomez und der junge Sami Khedira den Durchbruch. Im Schwabenland ging er mit nur 19 Jahren diesen großen Schritt und spielte noch bis zur WM 2010 in Stuttgart. Dann ging es für den späteren Weltmeister von 2014 zum vermeintlich größten Klub der Welt, Real Madrid. Fünf Jahre lang verbrachte Khedira bei den Königlichen, war lange Zeit unumstrittener Stammspieler und wechselte schließlich 2015 zu Juventus Turin, wo er abermals sechs Jahre blieb, ehe er seine Karriere jüngst bei Hertha BSC beendete. Im Fall von Sami Khedira waren es vor allem die Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen und letztlich für das vergleichsweise frühe Karriereende sorgten.

Von den aktuellen Nationalspielern ist es vor allem Timo Werner, der mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht wird. 2013 schaffte er den Sprung aus der Jugendmannschaft zu den Profis und spielte sich mit seiner Frische sofort in die Herzen der Fans. 2016 entschied er sich für einen Wechsel zu RB Leipzig, wo er sich mit tollen Leistungen in Europa empfahl. Mittlerweile spielt Werner für Chelsea und wurde mit den Londonern 2021 Champions League Sieger. Nur der Premier League Titel fehlt ihm noch. Ob der Londoner Club es in dieser Saison an Liverpool und Manchester City vorbei schafft, wird sich zeigen, die Quoten der besten Wettanbieter verraten, dass ihnen gemeinsam mit Stadtrivale Tottenham die besten Chancen ausgerechnet werden.

Auch in der Vergangenheit große Namen in Stuttgart

Doch es ist bei Weitem nicht nur die jüngere Gegenwart, in der sich beim VfB Stuttgart ein großer Spieler nach dem anderen für höhere Aufgaben empfahl. Bestes Beispiel dafür ist Karlheinz Förster, der von 1976 bis 1986 beim VfB spielte und hier zugleich seine besten Jahre verbrachte. Europameister und zweimaliger Vizeweltmeister stehen in der Vita des ehemaligen Vorstoppers. Doch nach der WM 1986 entschied sich der Spieler dazu, noch einmal etwas Neues zu versuchen. Es ging für vier Jahre nach Frankreich zu Olympique Marseille. Dort nahm Förster sogar die französische Staatsbürgerschaft an, um keinen der damaligen Kaderplätze für Ausländer zu belegen. 1990 beendete er seine Karriere mit dem französischen Double aus Meisterschaft und Pokalsieg – das konnte sich definitiv sehen lassen.

Guido Buchwald wird ebenfalls vor allem mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht, kommt aber eigentlich aus der Jugend der Stuttgarter Kickers. Dennoch ist er ohne Zweifel eine Vereinslegende, spielte er doch von 1983 bis 1994 ganze elf Jahre lang für den Klub mit dem roten Brustring. Im Anschluss an seine Stuttgarter Zeit machte auch Buchwald sich auf in die große weite Welt. Die Urawa Red Diamonds waren sein Ziel, wo er noch 127 Spiele bestritt, ehe er nach einem Jahr 1998/99 beim Karlsruher SC seine Fußballschuhe an den Nagel hing und seine Profikarriere beendete.

Ein weiterer großer Name, der in der VfB-Jahrhundertelf auftaucht, ist Jürgen Klinsmann. Wie Buchwald stammt der eigentlich von den Stuttgarter Kickers, wurde im Verlauf der Zeit jedoch vom großen Nachbarn adoptiert. Von 1984 bis 1989 spielte Klinsmann beim VfB und hatte seinen Karrierehöhepunkt allerdings noch vor sich. Denn Inter Mailand sicherte sich die Dienste des Schwaben, der dort gemeinsam mit seinen Nationalelfkollegen Lothar Matthäus und Andreas Brehme auflief. Vor allem 1990 bleibt dabei in Erinnerung, als in der neuen Wahlheimat Italien der Weltmeistertitel mit Deutschland eingefahren wurde. Über die AS Monaco, Tottenham Hotspur, Bayern München, Sampdoria Genua und abermals die Spurs führte der Weg schließlich in die USA. Bei Orange County Blue Star beendete Klinsmann nach acht USL-Spielen seine Karriere.