Traf in den ersten 20 Minuten fünf Mal: TuS-Kapitän Sebastian Bösing (Foto: TuS 04 KL-Dansenberg)

Kaiserslautern – Es muss alles passen, wenn die Pokalsensation gegen den klassenhöheren HSC 2000 Coburg gelingen soll.

Das war allen Beteiligten beim TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg im Vorfeld mehr als klar. Und es passte vieles, aber am Ende dann doch nicht genug, um als Sieger vom Platz zu gehen. Mit 22:28 (9:14) zogen die Gäste verdient in die 2. DHB-Pokalrunde ein, gegen einen couragiert auftretenden TuS, der bis zum Schlusspfiff alles versuchte, um das Blatt zu wenden.

Der TuS, der verletzungsbedingt auf Torben Waldgenbach verzichten musste, startete couragiert gegen den Zweitligisten aus Oberfranken. Nach dem 0:2 (2.) war es Sebastian Bösing, der zunächst die Kreisanspiele von Jan Claussen treffsicher verwertete, später auch von Eulen-Neuzugang Gunnar Dietrich bedient wurde. Nach 20 Minuten hatte der TuS-Kapitän beim Stand von 6:8 bereits fünf Treffer auf seinem Konto. In dieser Phase war kaum ein Klassenunterschied zu erkennen. Beide Teams verteidigten hart und ließen kaum Torchancen zu. Dass der HSC seinen Vorsprung verteidigen konnte, war in erster Linie Routinier Jan Kulhanek im Coburger Tor zu verdanken, der seine Klasse aufblitzen ließ. Nach dem 9:11 (26.) durch Jan Claussen kassierte Dansenbergs Michel Reitemann eine strittige Zweiminutenstrafe (28.). Die Überzahlphase nutzten die Gäste clever, aber auch gepaart mit etwas Glück, zum 9:14-Pausenstand.

Im zweiten Durchgang sahen die rund 300 Zuschauer in der Layenberger Sporthalle den Favoriten im Verwaltungsmodus. Das Team von HSC-Coach Brian Ankersen, der die gesamte Breite seines Kaders nutzte, hielt das Tempo hoch, machte wenig Fehler und verteidigte weiterhin konsequent und diszipliniert, so dass sich die Schwarz-Weißen jede Torchance hart erarbeiten mussten. Weil wie schon im ersten Durchgang gute Einwurfmöglichkeiten ausgelassen wurden und dann auch noch Pech bei insgesamt sieben Aluminiumtreffern hinzukam, pendelte sich der Rückstand bei fünf bis sechs Toren ein (18:24, 52.). Was aber passiert, wenn der Funke vom Spielfeld auf die Ränge überspringt, wurde zwischen der 52. und 55. Spielminute deutlich. Drei spektakuläre Paraden von Torhüter Michel Fiedler, darunter ein gehaltener Siebenmeter, brachten die Halle zum Kochen. Plötzlich war es richtig laut im Dansenberger Fanblock. Mit einem 3:0-Lauf zum 21:24 (55.) durch Tore von Jan Claussen, Fabian Serwinski per Strafwurf und Felix Dettinger schien fünf Minuten vor Spielende die Sensation doch noch möglich. Leider wurde die vage Hoffnung schon nach wenigen Minuten wieder im Keim erstickt. Das 22:25 (57.) durch Fabian Serwinskis fünften Torerfolg sollte der letzte TuS-Treffer an diesem Abend gewesen sein. Coburg lieb cool, nutzte seine Chancen konsequent und siegte schlussendlich verdient mit 22:28. Die mitgereisten HSC-Fans feierten lautstark und waren zufrieden, dass ihr Team seiner Favoritenrolle gerecht wurde, während der Dansenberger Anhang seine Lieblinge mit aufmunterndem Applaus verabschiedete, in der Gewissheit, dass die Jungs alles rausgehauen haben.

Die Trainerstimmen zum Spiel:

Brian Ankersen (Coburg):

„Es war das erwartet schwere Spiel, aber insgesamt denke ich, dass wir ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen haben. Die Chancenverwertung war nicht ganz optimal, so dass es dann doch noch mal eng wurde, aber am Ende haben wir dann mit sechs Toren gewonnen. Glückwunsch auch an Dansenberg für eine gute Leistung.“

Frank Müller (Dansenberg):

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat einen tollen Pokalfight abgeliefert. Kurz vor der Pause beim Stand von 9:11, haben wir dann drei Tore in Folge kassiert, da hat uns auch etwas das Spielglück gefehlt. Am Ende mit der Unterstützung der Zuschauer sind wir noch mal auf drei Tore herangekommen, aber unter dem Strich geht der Sieg von Coburg in Ordnung, auch wenn er um ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist.“

TuS 04 KL-Dansenberg

Frederick Lüpke und Michel Fiedler (im Tor), Jonas Dambach (4), Gunnar Dietrich (1), Yannik Kötz (n.e.), Felix Dettinger (2), Timo Holstein (1), Marco Holstein (1), Ben Kölsch (n.e.), Jan Claussen (3), Michel Reitemann, Sebastian Bösing (5), Fabian Serwinski (5/3), Tobias Kurz (n.e.). – Trainer: Frank Müller.

HSC 2000 Coburg

Jan Kulhanek und Fabian Apfel (im Tor), Maximilian Jaeger (4), Felix Dettenthaler, Viktor Glatthard (1), Merlin Fuß (1), Arkadiusz Ossowski, Florian Billek (4/3), Fynn Herzig (6), Jannes Krone (4/1), Jakob Knauer (2), Jan Schäffer (3), Felix Jaeger, Andreas Schröder (3). – Trainer: Brian Ankersen

Schiedsrichter: Eelco Schmitz/Robin Schmitz (Mönchengladbach)
Zuschauer: 300
Siebenmeter: 3/4 : 4/6
Zeitstrafen: 3 : 2
Spielfilm: 0:2, 3:3, 7:9, 9:11, 9:14 (Halbzeit), 11:17, 16:23, 21:24, 22:28