Aufbruch im Kino

IFFMH 2021 (Foto: Hannes Blank)

Mit vielen Gästen wurde Ende Oktober in Heidelberg das „Karlstorkino Süd“, ein neues kommunales Kino, am Marlene-Dietrich-Platz eröffnet.

Dazu kommt: Am 17. November beginnt das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Man spürt so etwas wie cineastische Aufbruchstimmung in den beiden Neckarstädten. Es ist lange her, dass man solch ein umfangreiches Angebot an qualitativ hochwertigen Filmen im Kino sehen konnte wie in diesem November.

„Die Streamingdienste sind nicht unsere Konkurrenz“, stelle Claus Schmitt am Abend der Eröffnung des neuen Karlstorkinos Süd fest. Der Vorsitzende des Medienforums Heidelberg fand die Bestätigung dafür unmittelbar um sich herum: Das neue Kino war bis auf den letzten Platz besetzt, als zum ersten Mal ein Film auf der nagelneuen Leinwand gezeigt wurde: „A bout de souffle“ mit Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg. „Seit 1948 ist bei uns der kulturelle Ansatz aktuell, das die Demokratie nicht selbstverständlich ist, sondern wachsen muss“, ergänzt Schmitt.

In der gesamten Eröffnungswoche war das Kino gut gefüllt, oft mit Einführung und Filmgespräch. Das macht den Unterschied aus, im Erlebnisort Kino kommen die Zuschauer zusammen, um sich auszutauschen, nicht nur, um stumm einen Film zusehen.

Unter den Gästen des Eröffnungsabend war auch Sascha Keilholz, der Festivalleiter der Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg. Die Filme, die dort während 10 Tagen gezeigt werden, sind große Anwärter darauf, in Deutschland einen Verlieh (Vertrieb) zu bekommen, um dort in Kinos wie das Karlstorkino gezeigt zu werden.

Bis dahin ist auch der Neubau in der Südstadt die beste Adresse für die Festivalfilme, auch wenn sich zum Beispiel das Atlantis und das Cinema Quadrat in Mannheim nicht verstecken brauchen.
Spannend ist die Frage, ob die Aufbruchstimmung mit den neuen Filmen anhält und die Kinos der Region gut durch den Winter kommen.