Lahn-Dill-Kreis: Die Polizei-News

Symbolbild, Blaulicht, Zivilfahrzeug (Foto: Holger Knecht)

„Tiere bremsen nicht, Du schon!“ – Pilotprojekt der Polizei Mittelhessen soll Wildunfälle reduzieren

Haiger-Langenaubach: Warnhinweise auf zwei LED-Dialogdisplays an einer Landstraße bei Haiger signalisieren in den kommenden sechs Monaten Verkehrsteilnehmern eine erhöhte Wildwechselgefahr. Polizei, Hessen-Mobil und die Stadt Haiger erhoffen sich damit, die Aufmerksamkeit der Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern deutlich zu erhöhen, um die Wildunfälle auf diesen Teststrecken einzudämmen.

Alle 90 Minuten ein Wildunfall – Dunkelheit sowie Herbst- und Wintermonate stechen hervor

Auf mittelhessischen Straßen zählte die Polizei in den vergangenen fünf Jahren rund 28.000 Kollisionen mit Wildtieren. Die Wildunfälle machen damit einen Anteil von rund 25 Prozent an den Gesamtunfällen in den Landkreisen Gießen, Wetterau, Marburg-Biedenkopf und dem Lahn-Dill-Kreis aus. Das Gros der Unfälle ereignet sich bei Dämmerung oder Dunkelheit, zudem sind die Herbst- und Wintermonate deutlich stärker betroffen. Überwiegend bleiben nach den Zusammenstößen mit Wild Sachschäden zurück, nichtsdestotrotz kamen in den zurückliegenden fünf Jahren zwei Menschen bei Wildunfällen in Mittelhessen ums Leben, 290 Personen trugen zum Teil schwere Verletzungen davon. „Schaut man auf die Wildunfallstatistik nehmen die Kolleginnen und Kollegen der Polizeistationen des Polizeipräsidiums Mittelhessen durchschnittlich etwa alle 90 Minuten einen Wildunfall auf“, macht Polizeioberrat Gerhard Keller – Leiter der Direktion Verkehrssicherheit / Sonderdienste – auf die besondere Situation aufmerksam. „Diese Zahlen zeigen, dass Fahrzeugführer einem deutlichen Risiko ausgesetzt sind, auf Wildwechsel zu treffen.“

Wild kennt keine Regeln!

Verschiedenste Maßnahmen, die Wildtiere von den Fahrbahnen fernzuhalten, erwiesen sich bisher bei deren Erprobungen – auch auf Versuchsstrecken im Lahn-Dill-Kreis und dem Landkreis Gießen – als wenig wirksam oder nicht praktikabel. Hierbei kamen zum Beispiel verschieden farbige Reflektoren an den Leitpfosten oder Duftzäune zum Einsatz. Eine Auswertung der unterschiedlichen Studien zeigt, dass sich das Wild durch diese Maßnahmen offensichtlich nicht dauerhaft wirksam beeinflussen lässt. Zudem bewegen sich die Waldbewohner zwischen Futter- und Schlafplatz instinktiv auf den ihnen vertrauten Wegen – ungeachtet der von Menschen gestalteten Verkehrswege. „Die Erprobungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Einwirkungsmaßnahmen auf Wildtiere sehr eingeschränkt und wenig nachhaltig sind“, resümiert Gerhard Keller und erklärt weiter: „Daher richten wir mit unserem Piloten den Fokus auf die Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer, um die Wildunfallgefahr zu reduzieren“.

Tempo entscheidet über Zusammenprall

Geschwindigkeit ist der Faktor, der das Fahrzeug bei plötzlichem Wildwechsel möglicherweise rechtzeitig zum Stehen bringt oder zu einem Zusammenprall mit dem Wildtier führt. Bei 60 km/h kommt ein Pkw nach etwa 35 Meter, bei 80 km/h nach ca. 55 Meter zum Stehen. Sollte in 60 Meter Entfernung ein Wildtier auf die Fahrbahn springen, kann der Wagen bei diesen Geschwindigkeiten noch rechtzeitig zum Stehen gebracht werden – bei 100 km/h kommt ein Pkw nach zirka 79 Meter zum Stillstand und prallt gegen das Tier.

Gezielte Warnhinweise und Displays ergänzen Wildwechselschild

Den Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer ist das Verkehrsschild „Wildwechsel“ mit dem springenden Hirsch im rot umrandeten Dreieck bekannt. Über die Warnung hinaus, auf Wild zu achten, das die Fahrbahn queren könnte, mahnt es Verkehrsteilnehmer zu einer erhöhten Aufmerksamkeit sowie zur Verringerung der Geschwindigkeit im Hinblick auf die Gefahrensituation. Keller erklärt: „Leider müssen wir im Zusammenhang mit dem Verkehrszeichen „Wildwechsel“ resümieren, dass bei vielen Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern an den wildunfallträchtigen Strecken offensichtlich ein Gewöhnungseffekt eintritt und das Fahrverhalten meist nicht an die mögliche Gefahr eines Wildwechsels angepasst wird – möglicherwiese werden diese Schilder von den Verkehrsteilnehmern auch schlecht wahrgenommen.“

Warn-Displays auf der L3044 zw. Langenaubach und Flammersbach

Auf der Landstraße 3044, zwischen den Haigerer Stadtteilen Langenaubach und Flammersbach, machen in den kommenden sechs Monaten LED-Dialogdisplays die Verkehrsteilnehmer auf drohenden Wildwechsel aufmerksam. Nähern sich Verkehrsteilnehmer dem Display in der Zeit zwischen 16.00 Uhr und 08.00 Uhr – also in der Hochzeit der Wildwechsel – mit mehr als 60 km/h, leuchten ein Gefahrenzeichen sowie der Schriftzug „Achtung Wildwechsel“ auf. Bekannt sind diese Displays unter anderem aus 30-km/h-Zonen oder aus Straßen vor Schulen oder Kindergärten, um Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern zu einem regelkonformen und damit zu einem verkehrssicheren Verhalten zu motivieren.

Verkehrsfluss und Tempo werden statistisch erfasst

Um die Wirkung der Dialogdisplays auf die Wildunfallzahlen einschätzen zu können, setzen Ordnungsamt der Stadt Haiger und Polizei zudem auf Verkehrsmessungen auf der Versuchsstrecke. Die Technik hält die Verkehrsmenge, unterteilt in die unterschiedlichen Fahrzeugarten, fest und misst die gefahrenen Geschwindigkeiten. Die Daten werden lediglich statistisch für das Pilotprojekt ausgewertet und haben keinerlei Konsequenzen für die Fahrzeugführerinnen oder Fahrzeugführer. Für einen aussagekräftigen Vergleich wurden bereits vor der Installation der LED-Displays Messungen an der Versuchsstrecke durchgeführt.

Dietzhölztal-Straßeberbach: Diebe haben es auf Zigaretten abgesehen

Freitagnachmittag (11.11.2022) drangen dreiste Diebe unbemerkt in die Lagerhalle des Aldi-Marktes in der Straße „Zur Schönbuche“ ein. Dort fuhren sie eine Trennwand zwischen dem Lager- und Verkaufsraum hoch. Aufmerksame Markt-Mitarbeiterinnen wurden durch das Geräusch der Trennwand auf das Geschehen aufmerksam und begaben sich in den Lagerraum. Dort kamen ihnen zwei unbekannte Männer entgegen, die sodann in Richtung Ausgang rannten und flüchteten. Nach derzeitigem Kenntnisstand stahlen die Diebe Zigaretten im Wert von rund 2.500 Euro. Die Polizei sucht nun die beiden Männer. Der Erste war 35-40 Jahre alt, hatte dunkle, kurze Haare und war bekleidet mit einem dunklen Oberteil und Jeans. Der Zweite soll 20-25 Jahre alt sein. Er hatte dunkle, etwas längere Haare und war mit Jeans, sowie einem dunklen Oberteil bekleidet. Laut Zeugenaussagen hatten beide südländisches Aussehen. Wer kann Hinweise zur Identität der unbekannten Diebe geben? Wer hat die Männer auf ihrer Flucht beobachtet? Wem sind gegen 16:05 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen? Hinweise erbittet die Dillenburger Polizei unter Tel.: (02771) 9070.

Haiger- von tiefstehender Sonne geblendet

Gegen 12:55 Uhr kam es gestern Mittag (13.11.2022) zu einem Zusammenstoß zwischen einem Auto-und einem Radfahrer. Ein 66-Jähriger fuhr mit seinem schwarzen VW auf der Bundesstraße 277 von Dillenburg kommend in Richtung Haiger. Beim Einfahren in den Kreisverkehr B277/ L3044 / Erlachstraße / Rodenbacher Straße blendete ihn offenbar die tiefstehende Sonne, so dass er den bereits im Kreisel fahrenden 49-jährigen Radfahrer übersah. Der VW Polo stieß gegen den Biker, der leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Bei der Unfallaufnahme bemerkten die Polizeibeamten Alkoholgeruch bei dem Unfallfahrer. Ein Test brachte es auf fast 0,5 Promille. Der Polo-Fahrer musste mit zur Dillenburger Polizeistation. Dort folgte eine Blutentnahme durch einen hinzugezogenen Arzt. Seinen Führerschein stellten die Ordnungshüter sicher. Auf ihn kommt eine Anzeige wegen der Trunkenheitsfahrt zu. Nach den polizeilichen Maßnahmen durfte der 66-Jährige die Polizeistation wieder verlassen. Der Gesamtunfallschaden wird mit 5.220 Euro beziffert.

Mittenaar-Bicken: Spiegel abgefahren

300 Euro Schaden hinterließ ein Unfallfahrer am Donnerstag (10.11.2022) an einem schwarzen VW. Der Polo stand zwischen 15:00 Uhr und 16:30 Uhr auf den eingezeichneten Parkflächen in der Leipziger Straße in Höhe der Hausnummer 43a. Beim Vorbeifahren touchierte ein Unbekannter den linken Außenspiegel des VW, der durch die Wucht abbrach. Hinweise zu dem Unfallfahrer oder dessen Fahrzeug erbittet die Herborner Polizei unter Tel.: (02772) 47050.

Herborn-Uckersdorf: Focus in der Uckersdorfer Straße gestreift

Der Besitzer eines Ford stellte seinen schwarzen Focus gestern (13.11.2022) um 15:45 Uhr am rechten Fahrbahnrand der Uckersdorfer Straße in Höhe der Hausnummer 21 ab. Als er gegen 16:20 Uhr zu seinem Fahrzeug zurückkam, bemerkte er einen frischen Unfallschaden an der vorderen linken Fahrzeugseite. Offenbar war ein Unbekannter in Richtung Burg gefahren und hatte den geparkten Ford im Vorbeifahren gestreift. Ohne sich um den rund 600 Euro teuren Schaden zu kümmern, flüchtete der Unfallfahrer. Hinweise erbittet die Herborner Polizei unter Tel.: (02772) 47050.

Aßlar- Tür hält Einbruchsversuchen stand

In der Hohwardstraße versuchten Unbekannte Türen eines Wohnhauses aufzuhebeln. Im Zeitraum zwischen dem 09.11.2022, 17:00 Uhr und Samstagmorgen (12.11.2022), 09:00 Uhr begaben sich die Unbekannten auf das Grundstück und zur rückwärtigen Seite des Einfamilienhauses. Dort versuchten sie drei Terrassentüren aufzubrechen. Die Türen hielten den Aufbruchsversuchen stand. Ohne sich Zutritt verschaffen zu können, flüchteten die Täter. Der Schaden an den Türen wird mit 1.000 Euro beziffert. Zeugenhinweise erbittet die Wetzlarer Polizei unter Tel.: (06441) 9180.

Wetzlar-Dutenhofen: mit Messer bedroht und Geld gefordert

Die Wetzlarer Kriminalpolizei ermittelt derzeit wegen versuchter räuberischer Erpressung gegen einen 23-Jährigen. Der in einem Wetzlarer Stadtteil wohnhafte Mann, hatte sich in der Nacht zu Sonntag (13.11.2022), gegen 02:35 Uhr, ein Taxi am Gießener Bahnhof genommen um sich nach Dutenhofen bringen zu lassen. Den Geldbetrag für diese Fahrt bezahlte er im Voraus. Der 75-jährige Taxi-Fahrer fuhr daraufhin in Richtung Dutenhofen. Dort angekommen, holte der 23-Jährige ein Messer aus seiner Hosentasche. Unter Vorhalt dessen, forderte er die Herausgabe des zuvor errichteten Geldbetrags in Höhe von 12 Euro. Der taffe Senior, verweigerte die Herausgabe des Geldes, woraufhin der junge Mann flüchtete. Polizisten nahmen den Wetzlarer in unmittelbarer Nähe fest. Er musste mit zur Dienststelle. Der stark alkoholisierte Mann pustete über zwei Promille. Eine Staatsanwältin ordnete eine Blutentnahme an. Nach den polizeilichen Maßnahmen durfte er seinen Heimweg zu Fuß antreten.

Solms-Niederbiel: Ford Ranger beschädigt

In der Ringstraße beschädigten Unbekannte einen Ford Ranger. Die Vandalen zerstörten das Spiegelglas des linken Außenspiegels mit einem noch unbekannten Gegenstand und überstreckten die Außenverkleidung gewaltsam nach hinten, so dass diese abriss. Die Polizei beziffert den Schaden mit 200 Euro. Wem sind die Vandalen zwischen 18:00 Uhr am Freitag (11.11.2022) und 02:30 Uhr am Samstag (12.11.2022) in der Ringstraße aufgefallen? Zeugen werden gebeten, die Wetzlarer Polizei unter Tel.: (06441) 9180 zu informieren.