Darmstadt (ots) – Als Betreiber von 39 Testzentren, teilweise zusammen mit selbständigen “Franchise-Partnern” an mehreren Standorten, sollen zwei 26- und 29-jährige Männer aus Roßdorf, durch betrügerisch abgerechnete Leistungen einen Schaden von mehr als 1 Million Euro verursacht haben.

Die beiden Männer wurden am Dienstagfrüh 29.11.2022 von Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Südhessen festgenommen. Den Festnahmen schlossen sich zeitgleich mehrere Durchsuchungen in Darmstadt sowie im Landkreis Darmstadt-Dieburg, darunter Roßdorf, Ober-Ramstadt, Griesheim, Groß-Zimmern und Dieburg an.

Diesem geplanten Großeinsatz gingen akribische Ermittlungen des Zentralen Ermittlungskommissariats 20 der Darmstädter Kriminalinspektion, zuständig für den Fachbereich der Wirtschaft- und Umweltkriminalität, im Rahmen eines umfangreichen Verfahrens voraus.
Hier war das Duo im November 2021 erstmals in den Fokus der Kriminalbeamten geraten, basierend auf dem Verdacht des gewerbsmäßigen Abrechnungsbetruges zum Nachteil der Kassenärztlichen Vereinigung.

Weil sich der Verdacht im Zuge der Untersuchungen zunehmend erhärtete, erwirkte die Staatsanwaltschaft Darmstadt über das zuständige Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für 13 Privatwohnungen und Firmenräume. Zudem wurden für die beiden Tatverdächtigen Untersuchungshaftbefehle erlassen.
Die Beschlüsse, die sich auch auf die Wohnungen von 7 weiteren mutmaßlichen Mittätern erstreckten, wurden am Dienstag 29.11.2022 gegen 07 Uhr vollstreckt. Beide Haupttatverdächtige wurden in ihren Wohnungen in Roßdorf festgenommen.

Bei den Durchsuchungen, die schlussendlich 21 Objekte umfassten, konnte umfangreiches Beweismaterial, unter anderem mehrere Tausend Euro Bargeld, digitale Datenträger und Testdokumentationen sichergestellt werden.

Zwei Fahrzeuge wurden zwecks Vermögenssicherung in amtliche Verwahrung genommen und als Zufallsfund stießen die Ermittelnden in einer Wohnung in Darmstadt auf rund 270 Gramm Haschisch.

Die beiden festgenommenen Männer wurden noch am Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen richten sich zudem gegen weitere mutmaßlich Tatbeteiligte im Alter zwischen 21 und 38 Jahren.

Die Untersuchungen in diesem Großverfahren zu den weiteren Hintergründen sowie die nun anstehenden Auswertungen des sichergestellten Beweismaterials dauern derweil an.


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