Der Game Boy von Nintendo wurde zum Superhit © on Pixabay

In den letzten 30 Jahren hat sich die Welt des Gamings in jeder Hinsicht verändert. Von einfachen Spielen wie Tetris und Super Mario Bros. bis hin zu Virtual Reality und Augmented Reality war es ein weiter Weg.

In den 1990er Jahren war Gaming noch das Hobby von Computer-Nerds. Zu dieser Zeit wurden Spiele noch auf Konsolen wie dem Super Nintendo und der ersten PlayStation gespielt.
Die Games waren einfach gestaltet, übten aber dennoch eine enorme Anziehungskraft aus. Titel wie Sonic the Hedgehog und The Legend of Zelda faszinierten die Spieler und sorgten mit der Zeit dafür, dass Gaming immer mehr zum Mainstream wurde.

Das Internet veränderte alles

Die Einführung des Internets in den 1990er Jahren revolutionierte auch die Gaming-Industrie. Die ersten Online-Spiele wurden entwickelt, darunter Games wie Ultima Online und EverQuest. Diese ermöglichten es den Spielern, in der virtuellen Welt mit anderen auf der ganzen Welt zu interagieren und zu kommunizieren.

Das Internet sorgte auch dafür, dass Spiele immer größer und komplexer werden konnten. Games wie World of Warcraft, das im Jahr 2004 erstmals veröffentlicht wurde, waren so komplex, dass sie viel Zeit erforderten, um sie vollständig zu meistern.

In den 2000er Jahren wurden auch die Konsolen immer fortschrittlicher. Die Einführung der PlayStation 2 im Jahr 2000 und der Xbox im Jahr 2001 brachten Spiele auf eine neue Ebene. Die Konsolen waren leistungsstärker und konnten erstaunliche Grafiken und Soundeffekte erzeugen. Games wie Grand Theft Auto III und Halo 2 zeigten, was mit diesen Konsolen möglich war.

Die Smartphones befreiten die Games von ihren physischen Fesseln

Der Durchbruch von Mobile Gaming erfolgte in den 2010er Jahren. Smartphones wurden immer leistungsstärker und konnten nun auch aufwendigere Spiele flüssig ausführen. Der App Store von Apple und Google Play ermöglichten es Entwicklern, ihre Spiele einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Einfache, aber faszinierende Games wie Angry Birds und Candy Crush Saga eroberte die Community im Sturm. Aber auch komplexere Spiele wie Fortnite und PUBG-Mobile fanden enormen Zuspruch.

Traditionelle Spiele bleiben weiterhin beliebt

Doch die traditionellen Spiele trotzen dem Ansturm. Das liegt vor allem daran, dass sie zeitlos sind.
Karten- und Casinospiele sind seit langem Bestandteil der menschlichen Kultur. Sie haben etwas Vertrautes an sich, das viele Spieler anzieht. Viele traditionelle Spiele haben den Sprung in die digitale Welt geschafft.

Ihre Anziehungskraft besteht auch darin, dass sie ein soziales Element besitzen. Dieses fehlt bei modernen Videospielen oftmals. In der realen Welt sitzen Menschen beim Kartenspielen zusammen, tauschen sich aus und genießen die Gesellschaft. In einer technologisch hoch entwickelten Zeit kommt dieser Aspekt oft zu kurz.

Gleichzeitig bleibt der Ansporn zu gewinnen, erhalten. Nicht umsonst setzen manche Spieler beispielsweise beim Blackjack auf das Karten zählen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Damit erkennen mathematisch begabte Teilnehmer, wann sich die Wahrscheinlichkeit im Spiel zu ihren Gunsten wendet.
Schließlich ist die Lust am Gewinnen bei jeder Form des Spielens vorhanden und wird gerne ausgelebt.

Kartenspiele sind schnell zu erlernen und haben einfache Regeln. Das macht sie für jedermann zugänglich, ein großes Vorwissen ist zumeist nicht notwendig.
Daher sind sie zu einem idealen Zeitvertreib geworden.

Virtuelle und reale Welten verschmelzen © on Pixabay

Virtuelle Welten entstehen

Mit der Einführung von Virtual Reality und Augmented Reality erlebte die Gaming-Industrie die nächste große Veränderung.

Mit der Veröffentlichung der VR-Brillen Oculus Rift und HTC Vive im Jahr 2016 war es jetzt auch möglich, vollständig in virtuelle Welten einzutauchen. Die Spieler konnten sich in den Games bewegen und interagieren, als ob sie sich tatsächlich in einer virtuellen Welt befinden würden.

Augmented Reality, wie sie in Pokémon GO und anderen Spielen verwendet wird, ermöglicht es den Gamern, ihre Umgebung mit der digitalen Welt zu fusionieren und so ein völlig neues Spielerlebnis zu erschaffen.

Von der Unterhaltung zum Wettkampf

Angesichts dieser rasanten Entwicklung war es nicht weiter verwunderlich, dass die Gamer damit begannen, sich untereinander in Wettkämpfen zu messen. ESport war geboren.

Im Jahr 2013 wurde die League of Legends World Championship erstmals ausgetragen, seitdem ist die ESport-Szene enorm gewachsen. ESport-Turniere und -Ligen ziehen Zuschauer in Millionenhöhe an, die besten ESport-Teams verdienen Millionen von Dollar. Spiele wie League of Legends, Dota 2 und Counter-Strike: Global Offensive haben sich zu wahren ESport-Klassikern entwickelt.

Der Aufstieg der Sozialen Netzwerke führte zu dem Wunsch nach mehr Interaktivität und Personalisierung. In Spielen wie Fallout 4 und The Witcher 3 können die Spieler ihre eigenen Entscheidungen treffen und die Handlung des Spiels beeinflussen.
Auch die Möglichkeit, Charaktere und Fahrzeuge in Games wie Grand Theft Auto V und Forza Horizon 4 zu personalisieren, hat einen enormen Anklang gefunden.

Zur größten Sparte der Unterhaltungsindustrie herangewachsen

Doch in den Hype rund um das Gaming hat sich in den letzten Jahren zunehmend Kritik gemischt. In einigen Spielen werden beispielsweise sogenannte Mikrotransaktionen angeboten, bei denen die Gamer virtuelle Gegenstände oder Währungen kaufen können.

Diese Mikrotransaktionen werden als Übervorteilung empfunden und haben zu Diskussionen über die Regulierung der Gaming-Industrie geführt. Diese ist längst zum größten Bereich der Unterhaltungsindustrie herangewachsen und hat Film und Musik deutlich überflügelt. Die weltweiten Umsätze sollen in den nächsten Jahren die 316 Milliarden Dollar überschreiten.

Die Innovation schreitet immer schneller voran

Insgesamt hat die Gaming-Industrie in den letzten 30 Jahren erstaunliche Fortschritte gemacht. Von einfachen Spielen auf Konsolen bis hin zu hochmodernen Virtual-Reality-Erlebnissen und ESport-Turnieren war es ein weiter Weg.
Doch die Zukunft des Gamings sieht vielversprechend aus, denn diese wird auch weiterhin von technologischen Innovationen angetrieben. Diese werden es den Spielern ermöglichen, noch tiefer in virtuelle Realitäten einzutauchen.

Die folgenden Entwicklungen sollten die weitere Zukunft der Industrie bestimmen:

  • Virtual Reality:

Virtual-Reality-Technologie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und wird noch realistischer und erschwinglicher werden. Mit VR-Brillen und -Controllern können Spieler bereits jetzt in virtuelle Welten eintauchen, aber der ganz große Durchbruch steht erst noch bevor.
Es ist durchaus möglich, dass VR in der Zukunft sogar ohne zusätzliche Hardware wie Brillen oder Headsets funktionieren wird.

  • Augmented Reality:

Während Virtual Reality die Spieler in eine komplett virtuelle Welt entführt, kann Augmented Reality (AR) die reale Welt mit virtuellen Elementen überlagern. Ein gutes Beispiel dafür ist das Spiel Pokémon Go, bei dem Spieler mit ihren Smartphones Pokémon in der realen Welt fangen können.
In Zukunft könnten hoch entwickelte AR-Brillen oder -Smartphones noch mehr Interaktionen zwischen virtuellen und realen Elementen ermöglichen.

  • Künstliche Intelligenz:

Künstliche Intelligenz (KI) wird bereits jetzt in vielen Spielen eingesetzt, um NPCs (Non-Player-Characters) und Gegner zu steuern.
In den nächsten Jahren wird die KI noch ausgefeilter werden und es den Entwicklern ermöglichen, komplexere Spiele mit realistischeren Charakteren und Umgebungen zu erschaffen.

  • Cloud-Gaming:

Cloud-Gaming ermöglicht es den Spielern, Games, die auf Servern lagern, zu streamen, anstatt sie auf einer Konsole oder einem PC zu installieren. Das bedeutet, dass die Spieler keine teure Hardware benötigen, um grafikintensive Spiele zu spielen.
Der Kampf um das Netflix der Spiele hat längst begonnen.
Dieses könnte die Industrie vollständig ins Netz verlagern, was es den Gamern ermöglicht, auf jedem Gerät, das eine Internetverbindung hat, zu spielen.

  • 6G-Netzwerke:

Mit der Verbreitung von 6G-Netzwerken werden noch einmal deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und geringere Latenz möglich. Das wird die Verlagerung ins Netz beschleunigen und die Speicherung vor Ort völlig überflüssig machen. Davon abgesehen ist heute noch nicht klar, welche technologischen Innovationen noch auf das Gaming warten.

Die letzten 30 Jahre haben gezeigt, dass die Industrie neue Entwicklungen immer von Beginn an für sich genutzt hat. Angesichts der zu erwartenden technologischen Revolutionen hat das Gaming die besten Aussichten seinen Siegeszug auch weiterhin fortzusetzen.