Karlsruhe: Brüßler und Hofmann mit World Cup-Bronze dekoriert

Katinka Hofmann freut sich über die Nominierung für die European Games ©Archivbild: GES|Rheinbrüder
Katinka Hofmann freut sich über die Nominierung für die European Games ©Archivbild: GES|Rheinbrüder

Karlsruhe. In ihrem zweiten Rennen in dieser Besetzung hat das deutsche Viererkajak-Team beim World Cup in Posen/Polen einen beeindruckenden dritten Platz über die 500 Meter Strecke erzielt. Die deutsche Crew mit Lena Röhlings (Berlin), Katinka Hofmann, Sarah Brüßler (beide Karlsruhe), sowie Enja Rösseling (Essen) lieferte eine starke Leistung ab und war auf Schlagdistanz zu den Siegerinnen aus Polen und dem zweitplatzierten Boot aus China.
Das deutsche Quartett zeigte vom Start an, dass es um die Medaillen mitkämpfen will und ließ die Teams aus China und Polen, nie weit wegziehen. Die amtierenden Weltmeisterinnen aus Polen haben gegenüber dem World Cup in Szeged wieder umbesetzt und die zweifache Weltmeisterin des vergangenen Jahres Anna Pulawska zurück in den Vierer geholt. Mit einem fulminanten Endspurt gelang es der deutschen Crew um die beiden Rheinschwestern sogar noch näher an die beiden favorisierten Boote heranzufahren, so dass im Ziel lediglich zwei Zehntelsekunden zu den starken Chinesinnen und sechs Zehntelsekunden zu den Vorjahresweltmeisterinnen aus
Polen fehlten. Dementsprechend äußerten sich Katinka Hofmann und Sarah Brüßler nach dem Wettkampf mit strahlendem Lächeln.
„Ich bin sehr zufrieden mit unserem Rennen und natürlich mit der Bronzemedaille. Aber auch, dass wir sehr viel näher an den Chinesinnen und den Polinnen dran waren.“, zog Katinka Hofmann Fazit. Sarah Brüßler bestätigt dies und ergänzte: „Ja, wir sind zufrieden. Die Dinge, die wir zum Vorlauf verbessern wollten, konnten wir verbessern. Jetzt freuen wir uns erstmal über den Erfolg und warten gespannt ab, wie sich das Boot in Richtung WM noch entwickeln kann.“
Auch Damenkajak-Bundestrainer Ralf Straub war sichtlich angetan von der Entwicklung des Vierers in der kurzen Zeit. Lagen zwischen dem ersten und zweiten World Cup gerade einmal zwölf Tage, in denen das Team Ruhetage und Ausscheidungsrennen für die European Games bestreiten mussten und somit der Fokus nicht nur auf dem
Einfahren des Bootes lag. Nach dem Finalrennen meinte Straub: „Das war ein gutes Rennen. Wir sind nochmal dichter an die Spitze rangefahren. Der Weltcup war, nach der WM-Qualifikation der Sportlerinnen in Szeged, nochmal wichtig, um Rennerfahrung zu sammeln. Wir können nun mit einem sehr positiven Gefühl Richtung
Weltmeisterschaften gehen!“
Neben den beiden Rheinschwestern waren auch zwei Rheinbrüder in Posen am Start. Für den Canadierfahrer Tim Bechtold war es seine Premiere im World Cup-Zirkus. Der U23-Fahrer und sein Zweierpartner aus Magdeburg David Töpel sollten vor allem Erfahrung bei den „Großen“ sammeln. Mit dem achten Platz über 1.000 Meter und
einem soliden sechsten Platz im B-Finale über die olympische 500 Meter haben sich die beiden wacker geschlagen und können nun die Renneindrücke mit in die Vorbereitung auf die U23 Weltmeisterschaften Anfang Juli in Auronzo/Italien mitnehmen.
Refugee-Athlet Saeid Fazloula hatte sich für den World Cup in Posen einiges vorgenommen, war er mit seiner Performance beim ersten World Cup in Szeged/Ungarn alles andere als zufrieden.
Zwei Wochen später zeigte seine Formkurve bereits deutlich nach oben und er qualifizierte sich zwei Mal für das C-Finale. „Das war schon viel besser. Vom F-Finale in Szeged zum C-Finale, das ist schon ein sehr großer Sprung!“, freute sich Fazloula nach dem 7. Platz im C-Finale über 1.000 Meter. Über 500 Meter lieferte er zudem
einen sehr starken Wettkampf ab und konnte sich hier gegenüber dem 1.000 Meterrennen noch um einen Platz verbessern, und scheiterte im Seminfinale nur hauchdünn an der Qualifikation fürs B-Finale. Danach schickte er freudig eine Botschaft an seine internationale Fangemeide: „Ich bin sehr zufrieden, aber ich gebe mich damit nicht zufrieden. Jetzt habe ich drei Monate bis zur WM und ich weiß, bei mir geht noch viel mehr!“
Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann fieberte natürlich mit seinen Schützlingen mit und zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Der Vierer der Damen hat sowohl in Szeged als auch in Posen mit tollen Rennen überzeugt, das freut mich nicht nur für die Mädels, sondern insbesondere auch für Ralf Straub, dessen Handschrift nach knapp einem Jahr Bundestrainer der Damen schon sehr deutlich zu sehen ist. Bei Saeid geht es ebenfalls Schritt für Schritt wieder aufwärts und nun muss er im Training nochmal diszipliniert arbeiten, dann wird er sich bei der WM selbst belohnen können.“
Das nächste internationale Highlight steht nun für Katinka Hofmann mit den European Games vom 21. bis 24. Juni in Krakau/Polen an. Auch Saeid Fazloula hat um eine Teilnahme beim europäischen Kanuverband (ECA) gebeten, die Entscheidung, ob er antreten darf, ist noch nicht gefallen.

(Quelle: Rheinbrüder Karlsruhe e.V.)