Kassel: Die Polizei-News

Turmfalke für 2.000 Euro auf Kleinanzeigenportal angeboten: Unter Artenschutz stehender Greifvogel befreit

 

Gemeinsame Presseveröffentlichung des Polizeipräsidiums Nordhessen, des Regierungspräsidiums Kassel und der Staatsanwaltschaft Kassel

Hofgeismar (Landkreis Kassel):

In einem Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz und die Bundeswildschutzverordnung konnten Mitarbeitende des Regierungspräsidiums Kassel (RP) und Ermittler der Kasseler Kriminalpolizei am Dienstag bei einer Wohnungsdurchsuchung in Hofgeismar einen Turmfalken in einem Käfig auffinden und befreien. Vorausgegangen war der am Montag eingegangene Hinweis eines Tierschutzvereins beim RP Kassel, Dezernat für Artenschutz, dass auf einem Kleinanzeigenportal im Internet ein Turmfalke für 2.000 Euro zum Verkauf angeboten wurde. Die darüber informierten Umweltermittler des Kommissariats 23/24 der Kriminalpolizei leiteten umgehend die entsprechenden Ermittlungen ein, die schnell auf die Spur einer Familie aus Hofgeismar führten. Im weiteren Verlauf wurde durch die Kasseler Staatsanwaltschaft ein Durchsuchungsbeschluss beantragt und erwirkt, der am Dienstag von Mitarbeitenden des Regierungspräsidiums, den Ermittlern der Kripo und Beamten der Polizeistation Hofgeismar vollstreckt wurde. Hierbei fanden sie auf dem Balkon einen Käfig, in dem der gesuchte Greifvogel saß. Der Turmfalke wurde in eine Falknerei gebracht, wo ein Fachmann den Vogel eingehend untersuchte. Er befand das etwa zweijährige, männliche Tier zwar für gesund, gab aber auch die Einschätzung ab, dass der Greifvogel zur aktuellen Jahreszeit möglicherweise mit der Aufzucht von Jungtieren beschäftigt gewesen sein könnte, bevor er eingesperrt wurde. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen ist davon auszugehen, dass der Turmfalke mindestens seit dem 7. Juni und somit zwei Wochen lang in dem kleinen Käfig eingesperrt war. Auf Anraten des Falkners wurde der Greifvogel schließlich in die Freiheit entlassen.

Wie die betroffene Familie bei der Durchsuchung angab, war ihnen der Vogel zugeflogen. Die Ermittlungen, wer den Turmfalken zu Verkaufszwecken eingesperrt hat und somit in diesem Fall als Tatverdächtiger geführt wird, dauern gegenwärtig noch an.

Die auf derartige Fälle spezialisierten Umweltermittler des K 23/24 weisen aus dem aktuellem Anlass ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dem Turmfalken um ein Exemplar einer streng geschützten Art handelt. Im § 44 Abs. 1 Nr. 1 Bundesnaturschutzgesetz ist hierzu folgendes verankert:

(1) Es ist verboten,

… wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.

Ein Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz kann mit einer Freiheitsstraße bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden.

Das Regierungspräsidium ist Obere Naturschutzbehörde und rät beim Auffinden von Exemplaren wildlebender geschützter Arten unbedingt zum Kontakt mit den dortigen Ansprechpersonen unter SchutzgebieteArtenschutz@rpks.hessen.dehttps://rp-kassel.hessen.de/natur/artenschutz.

Hätte die Familie den Fund gemeldet, hätten Aufklärung und fachliche Beratung mögliche Verstöße verhindern können.

Nach einer Unfallflucht am Weinberg mit einem Schwerverletzen sucht die Polizei nach Zeugen

Kassel-Mitte: Schwer verletzt wurde am gestrigen Mittwoch ein 33-jähriger Baunataler auf der Frankfurter Straße. Der Mann fuhr mit seinem Leichtkraftrad in Richtung Innenstadt, als auf Höhe des Weinbergs ein hinter ihm fahrender Wagen zum Überholen ansetzte. Der blaue Audi mit Kasseler Kennzeichen touchierte beim Überholvorgang das Kraftrad des 33-Jährigen und brachte ihn dadurch zum Stürzen. Bei dem Sturz brach sich der Krad-Fahrer ein Bein und den Fuß und musste später ins Krankenhaus transportiert werden. Der Unfallverursacher kam seinen Pflichten als Fahrzeugführer nicht nach und entfernte sich unerlaubt vom Unfallort. Von Zeugen konnte das unfallverursachende Fahrzeug wie folgt beschrieben werden:

  • Audi Avant (Kombi) wahrscheinlich S Line oder S4 / S6
  • Farbe Blau (Cobalt)
  • Kasseler Kennzeichen
  • Die Unfallzeit war Mittwoch der 21.06.2023, 18:05 Uhr.

Die weiteren Ermittlungen werden bei der unfallfluchtgruppe der Kasseler Polizei geführt. Wer Hinweise zu dem Unfall geben kann, wird gebeten, sich unter Tel. 0561-9100 bei der Kasseler Polizei zu melden.

Festnahme von zwei mutmaßlichen Einbrechern in Fuldatal: Zeugenhinweise führten zu den Tätern

Fuldatal-Rothwesten: Durch die Hinweise aufmerksamer Zeugen gelang der Kasseler Polizei am gestrigen Mittwochabend die Festnahme von zwei Männern, die im dringenden Verdacht stehen Wohnungseinbrecher zu sein. Im Verlauf des gestrigen Tages hatten sich in Fuldatal zwei Einbrüche ereignet. Im ersten Fall öffnete eine 86-jährige Fuldatalerin morgens, gegen 06.00 Uhr ein Fenster ihres Hauses in Rothwesten zum Lüften und begab sich danach in das erste Obergeschoss. Ein zu diesem Zweitpunkt unbekannter Mann klettere durch das geöffnete Fenster in das Haus, stahl Bargeld, wurde aber beim Weg in das erste Stockwerk des Hauses überrascht und flüchtete. Die sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen blieben zunächst ohne Erfolg. Im zweiten Fall verübten Unbekannte gegen 15.00 Uhr in Rothwesten einen weiteren Einbruch. Zwei Täter begaben sich auf das Grundstück eines Hauses und drangen über das auf der Gebäuderückseite befindliche, ebenerdige Kellerfenster in das Haus ein. Während die Hausbesitzerin im Garten arbeitete, durchsuchten die Einbrecher nahezu alle Räumlichkeiten des Hauses und entwendeten Schreckschusswaffen, hochwertigen Goldschmuck sowie diverse Gold- und Silbermünzen. Mit ihrer Beute verließen die Täter das Haus durch die Haustür und entfernten sich vom Tatort. Hierbei wurden die zwei Männer von einem Nachbarn der bestohlenen Frau gesehen, die zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Einbruch mitbekommen hatte.

Festnahme dank guter Personenbeschreibungen

Die Täter begaben sich anschließend in ein nahegelegenes Waldstück, in welchem sie die entwendeten Gegenstände genauer in Augenschein nahmen. Hierbei wurden sie von einem weiteren Zeugen beobachtet und angesprochen. Beim Vorbeigehen, wurde dem Mitteiler Sonnenbrillen und Schmuck angeboten. Der Zeuge ging zunächst weiter. Als er auf dem Rückweg erneut an der Stelle vorbeikam, waren die beiden Täter nicht mehr vor Ort. Ein großer Teil des Diebesgutes, insbesondere diverse Gold- und Silbermünzen, waren noch vor Ort befindlich. Der Zeuge kontaktierte daraufhin die Polizei. Er teilte seine Wahrnehmung mit und gab eine Personenbeschreibung ab. Das Diebesgut wurde durch die Streife spurenschonend eingesammelt und gesichert. Im Rahmen der weiteren Nachforschungen konnten die Polizisten zwei Personen ermitteln auf die die Personenbeschreibungen zutraf.

Bei der Wohnungsdurchsuchung dieser 20 und 29 Jahre alten, derzeit in Fuldatal wohnhaften Männern konnte eine Kamera aufgefunden werden, die höchstwahrscheinlich bei einem der Einbrüche erbeutet wurde. Die beiden Männer wurden festgenommen und zur Durchführung der weiteren Maßnahmen in das Polizeigewahrsam verbracht. Die beiden aus Marokko und Algerien stammenden Tatverdächtigen sollen wegen möglicher Fluchtgefahr am heutigen Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Schuss aus Schreckschusswaffe sorgt für Polizeieinsatz: Alkoholisierter 45-Jähriger festgenommen

Kassel-Bettenhausen: Ein aus einer Schreckschusswaffe abgefeuerter Schuss sorgte am gestrigen Mittwochabend in der Eichwaldstraße in Kassel für einen Polizeieinsatz. Gegen 22 Uhr hatten mehrere Anwohner über den Notruf 110 die Polizei alarmiert, da ein Mann auf der Straße lauthals Bedrohungen ausgerufen und in die Luft geschossen haben soll. Ob es sich möglicherweise um eine scharfe Waffe handelte, war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt. Die daraufhin eingeleitete Fahndung und die Ermittlungen führten schließlich später am Abend zur Festnahme eines verdächtigen 45-Jährigen an seiner Wohnanschrift in Kassel. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Polizisten eine Schreckschusswaffe sowie Munition und stellen beides sicher. Da ein Atemalkoholtest bei dem Tatverdächtigen 1,5 Promille ergab, musste er sich auf dem Revier einer Blutprobe unterziehen. Vorausgegangen war offenbar ein Streit zwischen dem Festgenommenen und einem ihm bekannten Anwohner aus der Eichwaldstraße. Dort soll der 45-Jährige am Abend plötzlich aufgetaucht sein, den Mann verbal bedroht und den Schuss in die Luft abgegeben haben, bevor er zu Fuß flüchtete. Die Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen, der sich nun wegen Bedrohung und Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten muss, dauern an.