Überragend! Rechtsaußen Josip Repušić trifft neun Mal (Foto: TuS 04-KL Dansenberg)

Kaiserslautern – Dem TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg ist am 6. Spieltag der erhoffte Befreiungsschlag geglückt.

Beim favorisierten Longericher SC Köln gelang dank einer starken kämpferischen Leistung mit dem nicht unverdienten 28:30 (16:14) der 2. Auswärtssieg der Saison. Mit nunmehr 4:8 Punkten verschafft sich der TuS rechtzeitig zum Pfalzderby gegen die TSG Haßloch den dringend benötigten Rückenwind. Erfolgreichster Werfer vor 345 Zuschauern war Rechtsaußen Josip Repušić mit neun Treffern, bei nur einem Fehlversuch. Überschattet wurde die Begegnung von der schweren Knieverletzung von Longerichs Lennart Niehaus, der sich nach seinem Treffer zum 15:10 (24.) bei der Landung das Knie verdrehte. Gute Besserung lieber Lennart!

Der TuS begann konzentriert und stellte die Longericher Angreifer insbesondere mit seiner agilen 6:0-Abwehr und einem gut aufgelegten Michel Fiedler zwischen den Pfosten vor große Probleme. Bis zum 7:7 (15.) durch Jan Claussen ging dieses Konzept voll auf. Danach unterliefen den TuS-Angreifern einige vermeidbare Fehler, die die Gastgeber über ihr gefürchtetes, blitzschnelles Umschaltspiel ausnutzen (10:7, 17.). Das Momentum lag nun auf Seiten des LSC, der weiter das Tempo hochhielt und seinen Vorsprung über 12:8 (18.) auf 15:10 (24.) ausbaute. Nach diesem Treffer durch Lennart Niehaus folgte die mehrminütige Verletzungsunterbrechung, die die Hausherren offensichtlich aus dem Rhythmus brachte. Denn bis zum Seitenwechsel gelang den Domstädtern nicht mehr viel, der TuS jedoch fand über jetzt wieder bessere und offensivere Abwehrarbeit ins Spiel zurück. Mit seinem sechsten Treffer verkürzte Josip Repušić zum Pausenstand von 16:14.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb TuS-Coach Thomas Weber bei der 5:1-Abwehrvariante, die schon kurz vor der Pause erfolgreich praktiziert wurde. Frano Vujović gelang es, auf der offensiven zentralen Abwehrposition den Spielfluss der Heimmannschaft mehr und mehr ins Stocken zu bringen. Zunächst zwar noch ohne zählbaren Erfolg, doch die Fehler häuften sich beim Team von LSC-Coach Christian Stark im weiteren Spielverlauf, so dass der TuS nach und nach Oberwasser bekam. Nach dem 19:16 (34.) drehten die Schwarz-Weißen den 3-Tore-Rückstand bis zur 46. Minute in einen 3-Tore-Vorsprung (21:24). Großen Anteil daran hatte Jonas Dambach, der bei insgesamt fünf Siebenmetern keine Nerven zeigte und allesamt sicher verwandelte. Jetzt war zu spüren, dass alle im TuS-Lager an einen möglichen Auswärtssieg glaubten. Auch wenn die Kräfte zum Spielende hin merklich nachließen, waren alle gewillt, bis ans Limit zu gehen, um diese zwei Punkte mit nach Dansenberg zu nehmen. Selbst eine kritische Phase, in der der LSC mit dem siebten Feldspieler agierte und beim Stand von 27:27 (57.) die Chance hatte, in Führung zu gehen, überstand der TuS mit Glück und Geschick. Spätestens als Jan Claussen in der Crunchtime Verantwortung übernahm und mit seinen Treffern Nummer sechs und sieben auf 27:29 vorlegte, war der Auswärtssieg zum Greifen nah. Kapitän Sebastian Bösing war es dann während offener Manndeckung des LSC vorbehalten, mit dem 30. Tor den Deckel endgültig drauf zu machen. Endstand 28:30.

Ein unter dem Strich nicht unverdienter, aber unter den gegebenen Vorzeichen definitiv nicht zu erwartender Sieg für den TuS. Entsprechend erleichtert waren Fans, Mannschaft und Trainer nach 60 nervenaufreibenden Minuten. Trainer Thomas Weber resümierte nach der Partie: „Wieder eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche, trotzdem müssen wir weiter hart arbeiten, es gibt noch viel zu verbessern. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie haben 60 Minuten gekämpft und sich am Ende belohnt“. Ein glücklicher Kapitän Sebastian Bösing richtete direkt nach der Partie den Blick bereits nach vorne: „Ich hoffe wir konnten den Bock endlich umstoßen. Nächste Woche müssen wir im Pfalzderby gegen Haßloch nachlegen“.

Longericher SC Köln

Elvan Kromberg, Tjark Döscher und Andreas Briese (im Tor), Michel Gerfen, Maximilian Zerwas, Nico Pyszora (4), Benjamin Richter (4), Dustin Thöne (1), (2), Christopher Wolf, Max Zimmermann (5/1), Lukas Martin Schulz (7/4), Malte Nolting (4), Marian Dahlke (1), Finn Malolepszy. – Trainer: Christian Stark.

TuS 04 KL-Dansenberg

Michel Fiedler und Alexander Martinsen (im Tor), Frano Vujović (5), Jonas Dambach (7/5), Luca Steinführer, Josip Repušić (9), Robin von Lauppert, Timo Holstein, Bennet Löhmar, Marco Holstein, Jan Claussen (7), Luca Stolze, Sebastian Bösing (1), Henrik Walb (1). – Trainer: Thomas Weber.

Schiedsrichter: Johannes Marchlewitz/Christian Stadtmüller (Seligenstadt/Viersen)
Zuschauer: 345
Siebenmeter: 5/6 : 5/7
Zeitstrafen: 2 : 3
Spielfilm: 1:2, 5:6, 10:7, 15:10, 16:14 (Halbzeit), 19:16, 21:24, 24:27, 27:27, 28:30