© Andrea Piacquadio on Pexels

Im Zentrum der Bemühungen der Transportindustrie steht im Rahmen des Klimaschutzes nun auch die CO2-Reduktion. Reifenhersteller setzen mittlerweile auf umweltfreundliche Materialien und nachhaltige Herstellungsverfahren.

Doch gibt es auch einen Weg, selbst zur Einsparung von CO2-Emissionen beizutragen? Durch die Pflege Ihrer Reifen verlängern sie nicht nur ihre Lebensdauer, sondern tragen durchaus auch zur Verringerung Ihres CO2-Fußabdrucks bei.

Die richtige Reifenpflege

Es ist unumstritten, dass eine Erhöhung der Reifenlaufzeit eine gute Möglichkeit darstellt, einen Reifen nachhaltiger zu machen. Ein optimaler Reifendruck gewährleistet eine effiziente Kraftstoffnutzung, da Unter- oder Überdruck den Rollwiderstand erhöht und somit den Kraftstoffverbrauch steigert.
Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen des Reifendrucks fördern nicht nur die Treibstoffeffizienz, sondern verlängern auch die Lebensdauer der Reifen, was wiederum die Notwendigkeit der Neuproduktion verringert und damit verbundene CO2-Emissionen reduzieren kann.

Fachleute raten dazu, den Reifendruck mindestens einmal im Monat und zusätzlich vor Antritt längerer Reisen zu kontrollieren. Auch der Gebrauch der passenden Reifengröße und -typen, wie beispielsweise Reifen in der Größe 205/55 R16, leisten einen Beitrag zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs. Diese sind nämlich gezielt darauf abgestimmt, den Rollwiderstand zu senken.

Welche Rolle spielt der Rollwiderstand?

Ein niedriger Rollwiderstand führt zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch, da weniger Energie benötigt wird, um das Fahrzeug in Bewegung zu setzen und zu halten. Dies wiederum führt zu einer Verringerung der CO2-Emissionen, da mit dem Verbrennen von weniger Kraftstoff auch weniger CO2 freigesetzt wird. Moderne Reifenhersteller wie Continental oder Michelin entwickeln daher Reifen, die speziell darauf ausgelegt sind, den Rollwiderstand zu minimieren, ohne dabei die Sicherheit oder die Leistungsfähigkeit des Reifens zu beeinträchtigen.
Der Zusammenhang zwischen Rollwiderstand, Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen ist also kausal: Je geringer der Rollwiderstand, desto geringer der Kraftstoffverbrauch und desto geringer auch die CO2-Emissionen. Fahrzeugbesitzer können durch regelmäßige Wartung ihrer Reifen, einschließlich der Aufrechterhaltung des richtigen Reifendrucks und der Auswahl von Reifen mit niedrigem Rollwiderstand, einen aktiven Beitrag zur Senkung ihres CO2-Fußabdrucks leisten.

Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer eines Reifens

Die Verlängerung der Lebensdauer eines Reifens kann durch einige sehr einfache, aber effiziente Maßnahmen effektiv erreicht werden. Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengefasst, die Ihnen helfen können, Ihre Reifen zu pflegen und so einen kleinen Teil zur Minimierung der Umweltbelastung beizutragen:

• Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Reifendrucks entsprechend den Herstellerangaben.
• Überprüfung der Reifen auf Abnutzung und Schäden, um frühzeitig Probleme erkennen und beheben zu können.
• Vermeidung von schnellem Anfahren und abruptem Bremsen, um übermäßigen Verschleiß zu verhindern.

Zudem lässt sich ein sehr nützlicher Vorteil aus diesen Maßnahmen schlagen: Ihr Geldbeutel wird bei Erhöhung der Laufleistung geschont.

Herausforderungen für Reifenhersteller

Die richtige Reifenpflege bleibt allerdings ein Regentropfen auf dem heißen Stein, solange sich nicht auch Reifenhersteller um eine ökologisch nachhaltigere Produktion bemühen.
Die Reifenbranche setzt derzeit bei der Reifenherstellung verstärkt auf ökologische Materialien. Als Vorreiter agiert beispielsweise Michelin, der Hersteller hat das Ziel, bis 2050 ausschließlich Materialien zu verwenden, die biologisch produziert oder recycelt sind. Darunter Naturkautschuk, biobasierte Harze sowie recycelter Kunststoff und Aluminium aus alten Getränkedosen. Darüber hinaus plant das Unternehmen, zukünftig auch Plastikflaschen und Verpackungsmaterialien in den Herstellungsprozess von Reifen einzubinden.

Runderneuerte Reifen

Wenn Sie möglichst emissionsarme Reifen kaufen möchten, dann empfiehlt es sich, zu runderneuerten Reifen zu greifen. Laut Studien des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) führt die Herstellung eines runderneuerten Reifens für Pkw im Vergleich zu einem neuen Neureifen zu etwa 63,6 Prozent weniger CO2-Emissionen.

Die Runderneuerung von Reifen ist ein umweltschonendes Verfahren, bei dem abgenutzte Reifen recycelt werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Dabei wird die abgefahrene Lauffläche entfernt und durch eine neue ersetzt. Dies reduziert die Notwendigkeit für Neureifen und senkt so die CO2-Emissionen sowie den Rohstoffverbrauch.