Karlsruhe: ZKM | Archive – zwei Ausstellungen in Kooperation mit HfG und KIT

ZKM Karlsruhe (Foto: Hannes Blank)
ZKM Karlsruhe (Foto: Hannes Blank)

Karlsruhe. Das ZKM | Archiv zählt zu den größten Medienkunstarchiven weltweit. Es umfasst Vor- und Nachlässe bedeutender Vertreter:innen der Videokunst, der computerbasierten Künste, der Klangkunst, elektronischen Musik und intermedialer Experimente. Allein das audiovisuelle Archiv umfasst etwa 25.000 Videobänder, rund 5.000 Audiobänder und etwa 330 Filme, das musikalische Audioarchiv umfasst ca. 9.100 Titel. Im Juli eröffnen nun zwei Ausstellungen die in Auseinandersetzung mit den Archiven entwickelt wurden. Die Konzeption erfolgte in Kooperation mit der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Antennae: Frequenzen aus dem Archiv
Do 18.7.24 – So 24.11.24
Kooperation mit HfG | Karlsruhe

Personen, Künstler:innen und Geschichten bilden den Ausgangspunkt für diese Ausstellung, die historische Zukunftsszenarien in den Blick nimmt. Ausgehend von Beständen des ZKM | Archivs untersucht das Kooperationsprojekt von HfG und ZKM, wie Zukunft imaginiert, projiziert oder praktiziert wurde. Indem sie sich zwischen Dokumenten, Videos und Geräten hin- und herbewegt, webt die Präsentation ein Netz von Erzählungen und Verbindungen zwischen den einzelnen Archivalien. Die Ausstellung lädt dazu ein, im sensorischen und politischen Sinne zu hören, was im Archiv enthalten ist, was ausgelassen wird und was möglich sein könnte. Entwickelt wurde sie von der Seminargruppe „Antennae to Feel-Think-Know“ des Fachbereichs Ausstellungsdesign und Szenografie (ADSZ) der HfG und von Nick Aikens (HfG) sowie Céline Condorelli (HfG) im Dialog mit Felix Mittelberger (ZKM) kuratiert.

Man liest wieder rot. Experimente in Text und Bild
Do 25.7.24 – So 25.8.24
Kooperation mit Institut Kunst- und Baugeschichte des KIT Karlsruhe

In der Kunstbuchreihe „rot“ versammelten Elisabeth Walther-Bense (1922–2018) und Max Bense (1910–1990) über einen Zeitraum von beinahe vier Jahrzehnten Experimente Konkreter Poesie und Visueller Poesie, Computergrafik und Semiotik. Die Ausstellung widmet sich den Interessen und Tätigkeitsfeldern dieser beiden an der TH Stuttgart lehrenden Persönlichkeiten, die in den 1960er- und 1970er-Jahren in den kleinen, quadratischen, Heften der Reihe „rot“ wegweisende Werke der Kunst und Literatur der europäischen und brasilianischen Avantgarde publizierten. Die mehr als 50 Ausgaben umfassten Kunstwerke und Texte von Haroldo und Augusto de Campos, Friedrich Hegel, Friederik Mayröcker, Georg Nees, Aloisio Magalhães, Hansjörg Mayer, Franz Mon, Charles S. Peirce, Dieter Rot, Mira Schendel, Timm Ulrichs u. a. Die Ausstellung fokussiert sich auf die Entwicklung der Kunstbuchreihe und die Geschichte ihrer Herausgabe. Neben den veröffentlichten Ausgaben werden auch erstmals nicht publizierte Entwürfe für weitere „rot“-Hefte präsentiert.
Konzipiert wurde die Ausstellung im Rahmen des Kooperationsseminars „Man liest wieder rot. Die Kunstpublikation in der kuratorischen Praxis“ zwischen dem Institut Kunst- und Baugeschichte des KIT und dem ZKM | Karlsruhe. Das von Eric Gellautz (KIT) und Felix Mittelberger (ZKM) geleitete Seminar, verbindet kunsthistorische Forschung mit archivarischer und kuratorischer Praxis.

(Quelle: ZKM / HfG Karlsruhe)