Einweihung der Mobilitätszentrale Kaiserslautern als erste VRN-Mobilitätszentrale

Mobilitätszentralen als weiterer Baustein im Mobilitätsverbund

Ein Kunde am Bildschirm

Zusammen mit der Stadt Kaiserslautern und der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs AG hat der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) am Montag, den 19. Januar 2015 die erste VRN Mobilitätszentrale in der Stadtmitte von Kaiserslautern offiziell eingeweiht. Damit stellt der VRN einen weiteren Baustein auf dem Weg zum Mobilitätsverbund vor.

In einer Zeit, in der die Wege vermehrt verkehrsmittelübergreifend zurückgelegt werden, möchte der VRN Bürgern als umfassender Mobilitätsdienstleister zur Verfügung stehen.

"Ganz egal, ob es um "klassischen" ÖPNV mit Bus und Bahn oder um neue CarSharing- oder Fahrradverleihsysteme geht – die Mobilitätszentralen sollen den Kunden als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zu ihrer individuellen Mobilität dienen",

erläutert der Vorsitzende des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar, der Mannheimer Erste Bürgermeister Christian Specht.

Die Mobilitätszentrale in Kaiserslautern basiert auf dem Konzept des VRN, alle Dienstleistungen zum Thema Mobilität unter einem Dach anzubieten und ist damit Vorbild für weitere geplante Standorte im Verbundgebiet. Mit der Einführung der Mobilitätszentrale wird die Angebotspalette im VRN, die sich bisher auf den Öffentlichen Nahverkehr beschränkt hat, um weitere Bausteine wie CarSharing-Angebote und Fahrradvermietsysteme ergänzt.

"Damit können die Verkehrsunternehmen im VRN als Mobilitäts­dienstleister unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse der Kunden befriedigen und so weitere Kunden für den Umweltverbund gewinnen",

so Rüdiger Schmidt, Geschäftsführer der Unternehmens­gesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH. Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt, Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern, freut sich, dass die Mobilitätszentrale einen Beitrag zu nachhaltiger Mobilität leistet und die Stadt sich als klima- und energiebewusste Kommune präsentieren kann. Die Bündelung von verkehrlichen und touristischen Angeboten unter einem Dach bietet den Bürgern deutliche Vorteile durch kurze Wege.

"Die SWK Verkehrs AG hat sehr gerne die Trägerschaft der Mobilitätszentrale übernommen, weil wir nur gemeinsam die Mobilitätsaufgaben der Zukunft lösen können",

erklärt Roland Warner, Vorstand der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs AG. Sie präsentiert sich nun zusammen mit der Tourist Information in einem größeren und neu gestalteten Kundenzentrum, in dem man Fahrscheine kaufen und sich über vielfältige Mobilitäts- und touristische Angebote beraten lassen kann. Informationsmaterialien liegen in übersichtlich angeordneten Prospektmodulen bereit; außerdem informiert ein Monitor über die Abfahrtszeiten an den Haltestellen.

 Perspektivisch bietet die Mobilitätszentrale auch den Kooperationspartnern stadtmobil Rhein-Neckar AG und  ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) eine Plattform, um Kunden über ihr Angebot zu informieren und Anträge und Buchungen direkt vor Ort abzuwickeln. Das Angebot der Mobilitätszentrale Kaiserslautern soll schrittweise ausgebaut werden; geplant ist, dass zukünftig auch Informationen über Mitfahrzentralen oder Mietwagen zur Verfügung stehen

Geöffnet ist die VRN Mobilitätszentrale in Kaiserlautern zu kundenfreundlichen Zeiten montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. Alle weiteren Informationen rund um die Mobilität unter www.vrn.de und www.swk-kl.de.

VRN Mobilitätszentralen – eine kurze Einführung

Anlass für Mobilitätszentralen

Da sich das Mobilitätsverhalten in der Bevölkerung immer weiter verändert, der Anteil der Menschen, die für einen Weg am Tag einen Mix aus mehreren Verkehrsmitteln – eigenes Auto, Leihauto (CarSharing), Mitfahrauto, Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß – nutzen, ständig wächst, will der Verkehrsverbund Rhein-Neckar mit den VRN Mobilitätszentralen einen weiteren Baustein eines umfassenden Mobilitätsservice im VRN etablieren.

Denn der Kunde benötigt für die multimodale Mobilitätsausübung umfassende Informationen über alle Alternativen verkehrsmittel­übergreifend hinweg. Online-Angebote in Form von Mobilitäts­plattformen, die junge Menschen zunehmend als selbstverständlich nutzen, können geschultes Personal nicht ersetzen, es besteht weiterhin die Nachfrage nach persönlicher Beratung. Mobilitäts­zentralen dienen daher als Anlaufstellen für alle Fragen rund um die Mobilität.

Ziele von Mobilitätszentralen

Mobilitätszentralen stärken damit die nachhaltige Mobilität, erhöhen die Attraktivität der kombinierten Mobilität mit den Bausteinen ÖPNV, Rad, Fuß und Auto für die Nutzer, bündeln verkehrsmittelübergreifend Informationen und machen diese leichter zugänglich. Insgesamt kann damit die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung erhöht werden, die Anliegen Mobilitäts-Behinderter besser berücksichtigt werden und das Ziel, Umweltbelastungen durch ein verändertes Verkehrs­verhalten und Bewusstsein zu vermindern bzw. zu vermeiden, erreicht werden.

Erfolgsfaktoren für eine gute Umsetzung

Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es wichtig, dass ein umfassendes Verständnis der multimodalen (kombinierten) Mobilität vorhanden ist, tragfähige Kooperationen zwischen den einzelnen Partnern bestehen und möglichst viele Partner einbezogen sind, qualifiziertes Personal vorhanden ist, das auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmte Dienstleistungen erbringen kann (und dieses aus eigener Anschauung kennt), eine intensive Kommunikation der vielfältigen verkehrsmittelübergreifenden Angebote besteht, und ein  an die örtlichen Gegebenheiten angepasstes Angebot zur Sicherung der Beratungsqualität und Senkung der Betriebskosten besteht. Unerlässlich ist eine gesicherte Finanzierung für Aufbau und Betrieb. Dazu kommt ein Angebot zusätzlicher kommerzieller Dienstleistungen und wie in Kaiserslautern die Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen.

Aufgaben des VRN

Als koordinierender Akteur sucht der VRN zusammen mit den zukünftigen Betreibern und Partnern nach den geeigneten Standorten, setzt die Umsetzung stufenweise um, betreibt eine internetbasierte Informationsplattform, entwirft und bezuschusst zur Wiedererkennung eine einheitliche Gestaltungslinie, führt zur Qualitätssicherung eine Qualifizierung zum VRN-Mobilitätsberater durch, schult somit das Personal regelmäßig und stellt vor allem mit seiner Informationsplattform die Grundlage für die Weitergabe der Informationen zur Verfügung. Der VRN übernimmt als Anreiz zur Etablierung von Mobilitätszentralen die Kosten für die Innen­einrichtung nach einer einheitlichen Gestaltungslinie und die Schulung des Personals.

Mögliche Standorte von Mobilitätszentralen im VRN

Im gesamten Verkehrsverbund soll dabei nach Möglichkeit in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt mindestens eine Mobilitäts­zentrale eingerichtet werden. Eine Realisierung wird sinnvollerweise in mehreren Stufen erfolgen. Nach dem ersten Standort in Kaiserslautern wird der Standort in Kirchheimbolanden vorbereitet. Gespräche über die Einrichtung von Mobilitätszentralen laufen in Annweiler, Bensheim, Kusel, Pirmasens und Ramstein sowie für Mannheim. Denkbar sind als weitere Standorte Alzey, Bad Dürkheim, Bad Mergentheim, Buchen, Dahn, Frankenthal, Germersheim, Grünstadt, Heidelberg, Heppenheim, Landau, Lauda, Ludwigshafen, Mosbach, Neustadt/Weinstraße, Rockenhausen, Rodalben, Schwetzingen, Sinsheim, Speyer, Walldorf-Wiesloch, Weinheim, Wertheim, Worms und Zweibrücken.

Das Serviceangebot von Mobilitätszentralen

In den Mobilitätszentralen wird dazu die komplette Servicekette angeboten: den Kunden informieren, ihn beraten und dann das entsprechende Produkt verkaufen. Im Bereich des Öffentlichen Verkehrs sind dies Fahrpläne, Tarife, individuelle Fahrpläne von Bus und Bahn sowie Bedarfsverkehren, ebenso Taxiverkehren. Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs werden Angebote über Car-Sharing, Mietwagen und Mitfahrzentralen angeboten. Dazu kommen die weiteren Bausteine des Umweltverbundes – Radfahren und zu Fuß gehen. Beim Radverkehr umfassen die Leistungen insbesondere Informationen über Fahrradrouten, Parken und den Verleih von Rädern.