Im Weihnachtsgottesdienst ruft Schad dazu auf, Flüchtlinge herzlich zu empfangen

Kirchenpräsident mahnt Ende der Spirale aus Gewalt und Gegengewalt an

Ein Ende der Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, die weltweit Menschen in die Flucht treibt, und eine offene, menschliche Flüchtlingspolitik hat der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad im Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag in der Speyerer Gedächtniskirche angemahnt.

Diejenigen, „die es nach schlimmen Erfahrungen zuhause und auf der Flucht bis hierher geschafft haben, hoffen, dass sie von uns herzlich empfangen und willkommen geheißen werden“, sagte Kirchenpräsident Schad in seiner Predigt.

Frauen, Kinder und Männer seien auf der Flucht vor den kriegerischen Auseinandersetzungen und dem Elend in ihren Heimatländern. Sie hätten sich aus Verzweiflung der Lebensgefahr ausgesetzt und dubiosen Schlepperbanden anvertraut, sagte Schad. Es sei für ihn ermutigend, zu sehen, wie an vielen Orten und in vielen Kirchengemeinden Menschen ihre Ohnmacht überwinden und den Flüchtlingen Hilfe leisten. Als Beispiel nannte Schad den „Treffpunkt Asyl“ in Speyer, wo sich Christen konfessionsübergreifend um Flüchtlinge und Asylbewerber kümmern. „Sie besorgen Kleidung, sie erlernen mit ihnen die deutsche Sprache, gehen mit ihnen zu Behörden und stabilisieren die häufig Traumatisierten durch Gruppen- und Einzelgespräche.“

„In der Art und Weise, wie sich die Menschen denen zuwenden, die Hilfe brauchen, legen sie Zeugnis ab von einem Gott, der will ‚dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen‘“, führte der Kirchenpräsident in Anlehnung an Psalm 85,11 aus. Gerade Weihnachten offenbare Dunkelheit und Licht, Nacht und Leben: „Gott kommt, wird ein Kind, geht seinen Weg mit uns Menschen.“ Es sei indes nicht irgendein Licht, das aus der Höhe auf die Menschen treffe. „Es ist das Licht dessen, der sich den Armen und Elenden zuwendet, ohne Bedingung, ohne Vorleistungen, ohne Wenn und Aber.“ Die Verheißung von Frieden und Hoffnung gewänne konkrete Gestalt im Kind in der Krippe von Bethlehem und verbinde sich mit dem Namen Jesus von Nazareth. „So findet diese Verheißung ihre Erfüllung.“

In dem Weihnachtsgottesdienst, in dem die Gemeinde das Heilige Abendmahl feierte, führte die Kantorei Speyer-Germersheim die Kantate „Uns ist ein Kind geboren“ von Johann Sebastian Bach auf. Die musikalische Leitung hatte Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger. Die Liturgie gestaltete Dekan Markus Jäckle.