Bezirksverband Pfalz fördert pfalzweit Organisationen und Vereine

Knapp 35.000 Euro für Kulturprojekte

Mit insgesamt knapp 35.000 Euro fördert der Bezirksverband Pfalz acht bedeutsame Kulturinitiativen und -projekte im zweiten Halbjahr; das hat der Ausschuss für Kunst, Kultur, pfälzische Geschichte und Volkskunde in seiner Dezembersitzung beschlossen.

So erhalten die Stadt Zweibrücken und die Siebenpfeiffer-Stiftung in Kooperation mit dem Pfälzischen Oberlandesgericht eine Zuwendung von 10.000 Euro, um die Jubiläumsausstellung „200 Jahre Pfälzisches Oberlandesgericht“ auszurichten. Die als Wanderausstellung konzipierte Schau wird ab Herbst 2015 im Stadtmuseum Zweibrücken auf rund 300 Quadratmetern gezeigt. Sie beleuchtet wichtige Stationen der pfälzischen Rechtsgeschichte, ausgehend von der auf dem französischen Code Civil basierenden Rechtsprechung und ihres pfälzischen Sonderweges innerhalb des Königreichs Bayern über die Veränderungen nach der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahr 1900 bis hin zur Gerichtsbarkeit in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Anschließend kann die Schau, zu der ein Katalog erarbeitet wird, von Landgerichtsstätten und Städten beziehungsweise Museen ausgeliehen werden.

Das Deutsche Film- und Fototechnik-Museum in Deidesheim bekommt für seinen Betrieb insgesamt 9.350 Euro vom Bezirksverband Pfalz. Damit wird gewährleistet, dass das Museum seine Öffnungszeiten aufrecht erhalten und Archivierungen und Sonderaufgaben erledigen kann. 5.000 Euro fließen dem protestantischen Dekanat Frankenthal für sein Projekt „LichtGestalten/HeldenBilder/Bombenschutt“ zu, das vom 1. Mai bis 10. Juli in der Zwölf-Apostel-Kirche, im Dathenushaus und in der Erkenbertruine läuft.

Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Maler, Graphiker, Musiker, Autoren und Schauspieler, setzen sich mit dem Kultursommer-Thema „Helden und Legenden“, dem glorifizierenden Heldentod und dessen Missbrauch auseinander; darüber hinaus will das Projekt auch das Leid und die Nachwirkungen der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg aufarbeiten. Mit 3.000 Euro bedenkt der Regionalverband die KiTZ Theaterkumpanei in Ludwigshafen. Nach 25 Jahren mobiler Theaterproduktionen für Kinder und Jugendliche wurde kürzlich der Theaterladen in Ludwigshafen-Mundenheim in der Rheingönheimer Straße 110 eröffnet, wo künftig auch regelmäßig Vorstellungen stattfinden sollen.

Das TadW Theater an der Weinstraße in Bad Dürkheim kann sich für seine Produktion von „Oliver Twist“ über 2.000 Euro freuen; das Stück von Charles Dickens wird im Juni und Juli 2015 in der Klosterruine Limburg aufgeführt. Das Amateurtheater wird als Verein mit rund 70 Mitgliedern geführt und versteht sich als Nonprofit-Bühne. Mit ebenfalls 2.000 Euro werden die Heimatfreunde Landstuhl bezuschusst, die von Juni bis August im Innenhof der Burg Nanstein eine pfälzische Version von Shakespeares „Sommernachtstraum“ unter dem Titel „Verliebt, verhext, verdreht“ aufführen.

Die Burgspiele Landstuhl konnten 2013 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Weitere 2.000 Euro erhält Oliver Schollenberger aus Dudenhofen für das Interdisziplinäre Ausstellungsprojekt „Freistil“ (Wrestling USA/Germany), das sich mit dem Ringen in all seinen Facetten auseinandersetzt. Ausgehend von dem legendären Ringkampf zwischen dem Schifferstadter Wilfried Dietrich und dem US-Amerikaner Chris Taylor nähern sich deutsche und amerikanische Künstlerinnen und Künstler dem Thema Ringen in Malerei, Plastik, Zeichnung, Graphik, Foto, Film, Installation und Performance.

Das Ausstellungsprojekt ist vom 10. Mai bis Mitte Juni im Kunstverein Speyer sowie danach an anderen Orten zu sehen. Der Freundeskreis für Kirchenmusik in Kirchheim erhält 1.500 Euro für die Uraufführung der Weinkantate am 10. und 11. Januar in der St. Andreas-Kirche in Kirchheim. Die Komposition stammt von dem Schweizer Rudolf Lutz, der zu den bedeutenden Bach-Interpreten gehört und auch in Kontakte mit Kirchheim steht. Im Weinstraßen-Ort spielt die Handlung der Weinkantate.