„Südhessen steht einmütig zur Position der Bergstraße – Landrat Matthias Wilkes konnte Einmütigkeit zum Thema ICE-Trasse erreichen“

Endspurt

Die Planung und Realisierung der ICE-Neubautrasse als Lückenschluss zwischen Frankfurt und Mannheim wird in den kommenden Wochen in ihre finale Phase münden. Noch im Januar, ist nach Auskunft des Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministers Staatminister Tarik Al-Wazir mit der Vorlage der lang erwarteten Korridorstudie durch das Bundesverkehrsministerium zu rechnen. „Damit wird dann anschließend die Frage der konkreten Trassenführung endgültig auf die Tagesordnung dieser wichtigen verkehrspolitischen Maßnahme gerückt“, so Landrat Matthias Wilkes.

In einem Spitzengespräch der südhessischen Landräte mit dem Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt bei Staatsminister Al-Wazir in Wiesbaden konnte jetzt Einvernehmen darüber erzielt werden, dass die Anbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs mit der ICE-Neubautrasse sowohl im Interesse der Stadt Darmstadt, als auch der südhessischen Regionen und dem Land Hessen liegt. „Damit konnte der Knoten endgültig durchschlagen werden, dass Pläne, die zum Beispiel ein Außenbahnhof von Darmstadt favorisieren oder gar die vollständige Vorbeifahrt der Züge erlauben, vom Tisch sind“, so Landrat Matthias Wilkes. „Die Anbindung des Darmstädter Hauptbahnhofs an die ICE-Neubautrasse bedeutet damit gleichzeitig die direkte Schienenanbindung der Main-Neckar-Trasse von Heidelberg über Heppenheim, Bensheim, Auerbach, Zwingenberg direkt nach Frankfurt/Flughafen. Diese Flughafen-Direktanbindung ist sowohl für die Wohnbevölkerung an der Bergstraße, aber auch für den Gewerbestandort insgesamt von eminenter Wichtigkeit und großer Bedeutung, um weitere Potentiale für die Region Bergstraße in Zukunft zu realisieren.“

Darüber hinaus einigten sich alle Vertreter des Arbeitskreises „ICE-Trasse im Kreis Bergstraße“ (neben dem Kreis Bergstraße die betroffenen Städte und Gemeinden, die Bürgerinitiativen und Umweltverbände) darauf, diesem Positionspapier von Seiten der Bergstraße auch noch die bekannte und beschlossene Position des Kreises Bergstraße beizufügen. Diese wurde in einem einstimmigen Kreistagsbeschluss im Jahr 2008 von Landrat Matthias Wilkes eingebracht und beinhaltet u.a. einen langen bergmännisch gebauten Tunnel zwischen Einhausen und Lorsch sowie eine möglichst lange Parallelführung der Eisenbahntrasse mit der A67 in Richtung Süden, um auch für den Bereich Lampertheim/Neuschloß die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten (Beschluss siehe Anlage).

„Ich freue mich, dass die Präsidentin der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Frau Prof. Dr. Christina Sinemus mir mitteilen konnte, dass unser Bergsträßer Konsenspapier gemeinsam mit dem Positionspapier an Herrn Staatminister Al-Wazir weitergeleitet wurde und dass von dieser noch einmal unterstrichen wurde, wie wichtig es ist, welche Erwartungen die Bürger des Kreises Bergstraße mit dem weiteren Planungsverlauf verbinden. Frau Prof. Dr. Sinemus hat sich schließlich dafür bedankt, entscheidend damit auch am gefundenen regionalen Prozess der Verständigung über eine ICE-Anbindung beigetragen zu haben und sieht damit auch erhöhte Chancen die Punkte des Bergsträßer Konsenspapieres durchzusetzen“, so der Bergsträßer Landrat.

Abschließend ist Landrat Matthias Wilkes derzeit damit befasst, zu klären, inwieweit diese Position, hinter die sich die südhessische Region jetzt einmütig gestellt hat, auch von Wiesbaden aus nach Berlin transportiert wird. „Da es sich um ein vom Bund zu finanzierendes Infrastrukturprojekt handelt, ist es wichtig, dass wir auch die Rückendeckung der Hessischen Landesregierung erreichen“, so Matthias Wilkes. „Ich bin aber auch hier optimistisch, da ich aus Wiesbaden mitgenommen habe, dass der hessische Verkehrsminister Tarik Al-Wazir entscheidenden Wert darauf gelegt hat, dass die Region mit dem Land gemeinsam zu einem Konsens kommt, der jetzt von Südhessen aus vorliegt.“

In dem Gespräch mit Staatsminister Al-Wazir vertrat der Bergsträßer Landrat darüber hinaus noch einmal seine Forderung nach einer reinen Güterverkehrstrasse, die einzig und allein wirklich in der Lage ist, das steigende Verkehrsaufkommen in diesem schwer belasteten Korridor aufzunehmen. „Wenn von Seiten des Bundesverkehrsministeriums noch im Sommer mit der Verkehrsprognose 2030 festgestellt wird, dass mit 42 Prozent zusätzlichem Güterverkehr auf der Schiene zu rechnen ist, dann wird auch dieser Mehrverkehr über die Bestandstrassen oder auch die ICE-Neubautrasse in der Nacht nicht vollständig abgewickelt werden können“, so Landrat Matthias Wilkes „ich habe es deshalb als weitere gute Nachricht aus Wiesbaden mitgenommen, dass parallel und unabhängig von dem ICE-Lückenschluss eine Güterverkehrstrasse, die aus unserer Sicht nur auf der linksrheinischen Seite verlaufen kann, weiter auf die Tagesordnung der hessischen Politik zu setzen.