Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz konstituiert sich

Präsidentin und Vizepräsidenten wiedergewählt

v.l.n.r. Dieter Schnitzer, Brigitte Mannert, Michael Lehnert

Die Vollversammlung der Handwerkskammer der Pfalz hat in ihrer konstituierenden Sitzung für die Wahlperiode 2014/2019 das Präsidium und den Vorstand der Handwerkskammer neu gewählt und den Wirtschaftsplan für das Jahr 2015 verabschiedet. Die Summe der Aufwendungen und Erträge beläuft sich auf rund 19,4 Millionen Euro.

Bei den Neuwahlen zum Präsidium wurde unter Wahlleitung des Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Professor Dr. Hans-Jürgen Seimetz, die amtierende Präsidentin Brigitte Mannert in offener Abstimmung ohne Gegenkandidatur bei nur vier Stimmenthaltungen mit einer eindrucksvollen Mehrheit im Amt bestätigt. Ebenfalls in offener Abstimmung einstimmig wiedergewählt wurden: Dieter Schnitzer als Vizepräsident der Arbeitgeberseite und Michael Lehnert als Vizepräsident der Arbeitnehmerseite. In den Vorstand berufen wurden: Gerrit Horn aus Kaiserslautern, Josef Burger aus Pirmasens, Dirk Fischer aus Neustadt, Michael Müller aus Gönnheim, Otto Löffel aus Herxheim, Hubert Fischer aus Altleiningen, Thomas Reidenbach aus Pirmasens, Peter Ballweber aus Gossersweiler und Wolfgang Breitwieser aus Hettenleidelheim.

Vor der Versammlung, die sich aus 28 Arbeitgeber- und 14 Arbeitnehmervertretern zusammensetzt, hatte zuvor Präsidentin Brigitte Mannert zur derzeitigen Wirtschafts-, Ausbildungs- und Fachkräftesituation im pfälzischen Handwerk Stellung genommen. Zur Wirtschaftsentwicklung im pfälzischen Handwerk konnte sie eine gute Bilanz vorlegen. Das Handwerk sei im zweiten Halbjahr zwar in „etwas ruhigeres Fahrwasser geraten“, die Konjunkturdaten seien allerdings nicht

„so verhalten ausgefallen wie in anderen Wirtschaftsbereichen“, sagte Mannert.

Als Beleg führte die Kammerpräsidentin die guten Ergebnisse der Herbstumfragen zur Handwerkskonjunktur der Handwerkskammer der Pfalz bei ihren Mitgliedsbetrieben an. Alle Indikatoren wie Auslastung, Umsatz oder Beschäftigung hätten sich seit Jahresbeginn verbessert und lägen nur Nuancen unter den Zahlen des Vorjahresquartals. 83 Prozent der Betriebe hätten ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend eingestuft. Das seien etwa so viele wie im Vorjahr und auch die Erwartungen

„unserer Betriebe an die Zukunftsentwicklung sind nach wie vor positiv und sehr hoch“.

Eine negative Bilanz zog die Kammerpräsidentin dagegen bei der Ausbildungs- und Fachkräftesituation. Wie schon in den Vorjahren, müsse das Handwerk in der Pfalz auch 2014 mit rückläufigen Ausbildungszahlen rechnen, da bei der Handwerkskammer der Pfalz zum 31. Oktober drei Prozent weniger Lehrverträge eingegangen seien als im Vorjahr. Ursachen dafür seien der demografische Wandel und ein verändertes Bildungsverhalten der Jugendlichen, das der frühere Kulturstaatsminister Dr. Julian Nida-Rümelin zu Recht als „Akademisierungswahn“ kritisiert habe.

Mannert begrüßte in diesem Zusammenhang die am „Ovalen Tisch“ der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin geschlossene „Landesstrategie zur Fachkräftesicherung Rheinland-Pfalz“. Darin seien – neben anderen Strategien zur Fachkräftesicherung – ein eindeutiges Bekenntnis zur Dualen Ausbildung und die Verpflichtung festgeschrieben, die Duale Ausbildung hinsichtlich Betrieb und Berufsschule zu stärken und attraktiver zu machen. Diese Vereinbarung müsse aber auch konsequent umgesetzt werden, indem man zum Beispiel die Berufswahlkoordinatoren an Realschulen plus mit entsprechenden Kompetenzen und Mitteln ausstattet.

Als wichtige Aufgaben und Schwerpunkt für die neu gewählte Vollversammlung und die Wahlperiode 2014/2019 nannte Mannert unter anderem: die Verteidigung des Meisterbriefs, die Energiewende und Mittelstandspolitik sowie die handwerkliche Selbstverwaltung und die Pflichtmitgliedschaft in den Handwerkskammern.