Weinheimer Friedhof soll einen Glockenturm mit Friedhofsglocke bekommen – Spendenaktion läuft

„Fest gemauert in der Erden“

Die Stadtverwaltung Weinheim sucht Spender für einen Glockenturm samt Geläut

Sie ist eine alte Bekannte, und sie hat eine ganze Generation durch alle Lebenslagen begleitet. Glückliche und traurige. Sie hat mal laut getönt, dann wieder zaghaft geschlagen, je nach Anlass. Die Kirchenglocken der Lukaskirche in der Schollstraße werden an dieser Stelle künftig nicht mehr benötigt. Eine von den beiden Glocken, die gemeinsam das Geläut des Viertels waren, wird künftig in der Markuskirche ihren Platz erhalten. Das hat auch eine symbolische Bedeutung, denn die Lukasgemeinde ist je mittlerweile mit der Markusgemeinde zur „Evangelischen Gemeinde der Weststadt“ verschmolzen.

Und auch die zweite „Lukas-Glocke“ soll einen besonderen Platz, sogar eine neue Wirkungsstätte erhalten: sie soll die erste Friedhofsglocke auf dem Weinheimer Hauptfriedhof werden. Bislang gibt es auf dem Friedhof kein Geläut, obwohl dies von vielen Besuchern und Trauergästen als stimmungsvolle Zeremonie gerne gesehen und gehört würde – insbesondere auch bei Gedenkveranstaltungen. 

Ein Gemeinschaftsprojekt soll dies jetzt möglich machen. Die Idee stammt von Stefan Raitz, dem Weinheimer Vorsitzenden im Volksbund der Deutschen Kriegsgräberfürsorge; er ist auch Kirchenältester der Weststadtgemeinden und alljährlich Hauptorganisator der Feierlichkeiten zum Volkstrauertag. Er konnte die Weinheimer Friedhofsverwaltung, Oberbürgermeister Heiner Bernhard, Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner und den findigen Weinheimer Architekten Constantin Görtz als Mitstreiter gewinnen – dazu eine großzügige Weinheimerin, die einen respektablen Grundstock für den Bau eines Glockenturms und die Installation des Geläuts gespendet hat. Denn: Im städtischen Haushalt sind in diesem und im nächsten Jahr zwar Mittel für ein neues Friedhofsgebäude neben der Kapelle vorgesehen, aber nicht für einen Glockenturm. Dieser soll über Spenden finanziert werden. 
Am Wochenende beim Weststadt-Weihnachtsmarkt haben Stefan Raitz, Oberbürgermeister Heiner Bernhard und andere Gemeindemitglieder die ersten Flyer für eine Spendenaktion ausgeteilt. Die Gelegenheit ist günstig, denn im Laufe des nächstes Jahres soll das neue Friedhofsgebäude fertig werden. Im Zuge der Rohbauarbeiten wurden die Fundamente für den Glockenturm schon gegossen. 

Der Glockenturm soll etwa 5,50 Meter hoch und aus Stahl sein, der allerdings die angenehme und hochwertige Optik von Gusseisen besitzt. Das Glockennest, hinter dem die rund 80 Zentimeter hohe Glocke ihren Platz bekommt, wird mit Eichenholz-Lamellen verkleidet sein. Der eher modern und filigran anmutende Turm soll auch architektonisch eine Aufwertung der Friedhofsgebäude darstellen. Oberbürgermeister Heiner Bernhard und Stefan Raitz schreiben in einem gemeinsamen Spendenaufruf:

„Der Weinheimer Hauptfriedhof ist für viele Menschen ein Ort der Besinnung, ja auch der Meditation. Es ist uns deshalb wichtig, dass die Trauernden, aber generell alle Besucher das passende Umfeld vorfinden.“ 

Nach der besagten Großspende fehlen noch etwa 8000 Euro, damit der Glockenturm samt dem Geläut fertiggestellt und im Laufe des Jahres seiner Bestimmung übergeben werden kann. Dann steht sie, nach Schiller: „Fest gemauert in der Erden. . .“ 

Info: Spenden an die Stadt Weinheim (Betreff:: Friedhofsglocke)  

Sparkasse Rhein Neckar Nord   BLZ 670 505 05, Konto 63 01 55 55,   
IBAN DE33670505050063015555

Volksbank Weinheim BLZ 670 923 00, Konto: 1 02 38 02, 
IBAN DE40670923000001023802