Die ersten der geplanten Kitas in Modulbauweise gehen an den Start

Sieben auf einen Streich

Mitte Juli fand der erste Spatenstich statt. Im Oktober – gerade einmal drei Monate später ging sie in Betrieb.

Heute wurde die neue städtische Kindertagesstätte Familienzentrum Schillstraße offiziell von Oberbürgermeister Michael Ebling, Sozialdezernent Kurt Merkator und Ortsvorsteherin Ursula Beyer eröffnet. Ebenfalls anwesend Baudezernentin Marianne Grosse.

Unter der Überschrift „Sieben auf einen Streich“ fiel im Sommer der Startschuss für den Bau von insgesamt sieben neuen Kitas in Modulbauweise. Eine Woche nach der Schillstraße ging die neue Kita in Bretzenheim (auf der Bezirkssportanlage) ebenfalls im Herbst in Betrieb. Und Schlag auf Schlag geht es in den kommenden Wochen weiter: Mombach folgt bis Ende des Jahres und dann sukzessive auch Laubenheim, Lerchenberg, Neustadt (Gabelsbergerstraße) und voraussichtlich die auf dem Unigelände (Dalheimer Weg).

„Die heutige Kita-Eröffnung markiert in mehrfacher Weise einen Höhepunkt des Kita-Ausbaus in Mainz, und sie zeigt: Wir setzen den Rechtsanspruch gerne um“

sagten Oberbürgermeister Michael Ebling und Sozialdezernent Kurt Merkator: „Wir haben erfolgreich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die erforderliche Anzahl an Plätzen zu schaffen, denn wir wollen, dass Beruf und Familie in Mainz gut miteinander verbunden werden können und Kinder bei uns von klein an gute und faire Bildungschancen haben!“

Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt im Rahmen von mehr als 150 Maßnahmen und Projekten in ganz Mainz über 1.000 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen – alles Ganztagesplätze und zum überwiegenden Teil für Kinder unter drei Jahren (850 der insgesamt 1000 Plätze). 118 Kindertagesstätten gibt es derzeit in Mainz, davon allein 52 städtische Einrichtungen.

Das erforderliche Personal in städtischen Kitas hat in fünf Jahren eine Zunahme von 64 Prozent (884 Personen) erfahren. 425 weitere Plätze, davon 243 für Kinder unter drei Jahren werden 2015 geschaffen und das Personal wird Ende 2015 knapp die 1000er Marke erreichen. Oberbürgermeister Ebling: „Unsere Personalanwerbung in Valencia war und ist ein großer Erfolg. Die jungen Leute haben sich schnell in Mainz integriert und freuen sich über die berufliche Perspektive, die sie hier gefunden haben.“

„Was den Ausbau von Kita-Plätzen speziell für die besonders sensible Altersgruppe der unter Dreijährigen betrifft, rollen wir in diesem Jahr also zügig auf die Ziellinie zu. Dabei hat die Landeshauptstadt aufgrund des Ergebnisses einer Elternbefragung im Jahr 2013 und eigener Erfahrungswerte das Ausbauziel für Zweijährige sogar erneut erhöht von 60 auf nunmehr 70 Prozent. Für Kinder im ersten Lebensjahr (0 bis 1 Jahr) plant die Verwaltung mit einem Ausbauziel von 11 Prozent, für Kinder im zweiten Lebensjahr (1 bis 2 Jahre) mit einem Ausbauziel von 40 Prozent.

„Ziellinie heißt: Der Bedarf an Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangeboten für Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt wird in der Landeshauptstadt Mainz künftig gedeckt sein. Das ist für unsere Stadt und für alle Familien, die hier leben, eine wirklich tolle Nachricht!“ so Oberbürgermeister Michael Ebling. Daran hätten auch zahlreiche freien Träger einen sehr großen Anteil.

Verschweigen wollte der OB aber auch nicht, dass die gute Nachricht trotz der finanziellen Zuschüsse vom Land mit enormen Kosten verbunden ist: So sind von 2009 ab bis einschließlich 2016 für den Kita-Ausbau in Mainz immerhin 70 Millionen Euro veranschlagt. „Dank der gemeinsamen Ausschreibung gleich mehrerer Mainzer Kitas in Modulbauweise ‚auf einen Streich‘ konnte aber wenigstens eine deutliche Kostenreduzierung für jeden einzelnen Neubau erreicht werden – und das ohne Abstriche an der Qualität der Kita-Bauten und durchaus mit Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten“, stellen OB Ebling und Baudezernentin Marianne Grosse fest. Die ohnehin schon hohe Finanzierungslücke zwischen den städtischen Ausgaben und den Landeszuschüssen konnte durch diese „Sammel-Ausschreibung“ erheblich reduziert werden. „Erste positive Erfahrungen mit entsprechenden Kitas konnten wir zuvor auch schon sammeln“, so OB Ebling und die Dezernentin: „zum Beispiel in der Berliner Siedlung und am Gonsenheimer Wald.“

Ganz besonders dankten Oberbürgermeister und Sozialdezernent der „Projektgruppe Kita“. Sie habe die neuen Kitas in modularer Bauweise maßgeblich mit auf den Weg gebracht und – ganz entscheidend – für diese Kitas auch die passenden Standorte gefunden. „Die Projektgruppe ist ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche ämterübergreifende Zusammenarbeit im Sinne der Bürgerinnen und Bürger. Unser Dank gilt auch allen an der Projektgruppe und am Kita-Ausbau beteiligten Ämtern und Einrichtungen und sowie insbesondere auch den Kita-Teams, die häufig genug unter nicht immer einfachen Bedingungen die Übergangskita ebenso engagiert mit Leben erfüllen wie die ersehnten neuen Gebäude.“